Bürokratie bedroht die Patientenversorgung
Weitere Negativbeispiele seien die Umsetzung der 2021 in Kraft gesetzten Europäischen Verordnung über Medizinprodukte (MDR), die zu hohen Anforderungen bei der Marktzulassung von medizinischen Produkten führe, oder der Konnektorentausch in Arztpraxen, obwohl es funktionierende Software-Lösungen gebe. Vor einer verpflichtenden Einführung gesetzlich festgelegter Telematik-Infrastruktur-Anwendungen müsse deren Nutzen sowohl für die Patientenversorgung wie auch die Praxen und Kliniken durch eine ausreichende Erprobung sichergestellt und evaluiert sein. Jenseits der Bürokratie sei es dringend erforderlich, die Arzneimittelproduktion wieder nach Europa zurückzuverlagern. Es sei nicht hinzunehmen, dass fiebersenkende Medikamente oder Antibiotika nicht zur Verfügung stünden.
Quitterer fordert: „Das Kaputtsparen der Medizin muss ein Ende haben, wir brauchen mehr Studienplätze für Medizin, die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und endlich verlässliche Rahmenbedingungen für unsere Berufsausübung. Der freie Beruf Arzt ist nicht verhandelbar, nicht für selbstständige und nicht für angestellte Ärzte. In diesem Sinne dürfen wir nicht nachlassen, für unsere Belange einzutreten und brauchen wieder eine starke Ärztevertretung.“
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