Cannabis aus Paderborn
Mit dem von der Bundesregierung veröffentlichten Eckpunktepapier zur „Einführung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken“ ist die vielfach diskutierte und im Koalitionsvertrag festgelegte Legalisierung von Cannabis einen Schritt weiter. So soll das Mittel künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden und damit auch als Genussmittel verfügbar sein.
Für Four 20 Pharma bedeutet die kommende Legalisierung „enormes Potential“, erklärt Geschäftsführer Thomas Schatton im Gespräch mit Bürgermeister Michael Dreier und Wirtschaftsförderer Frank Wolters. Man wollte in Zukunft neben dem medizinischen Bereich einen weiteren Markt erschließen, so Schatton.
Auf Einladung von Four 20 Pharma besuchten Dreier und Wolters das Unternehmen, um über geplante Expansionen, den Freizeitmarkt für Cannabis und die Zukunft am Wirtschaftsstandort Paderborn zu sprechen.
Mit einem zweistelligen Millionenumsatz im Jahr 2022 ist die Four 20 Pharma GmbH in drei Jahren vom zwei-Mann-Betrieb auf mehr als 50 Beschäftigte gewachsen. Im Herbst 2022 ist das US-Unternehmen Curaleaf mit 55% in das Paderborner Unternehmen eingestiegen. Curaleaf zählt weltweit zu den wichtigen Playern im Bereich Cannabis und stattet die Paderborner mit neuem Kapital aus, das vor allem dazu genutzt werden soll, den kommenden Freizeitmarkt in Deutschland auszubauen.
Bürgermeister Michael Dreier zeigte sich bei dem Besuch beeindruckt vom Wachstum des Unternehmens. „Wir tun alles, um den Unternehmen an unserem Standort dabei ideale Voraussetzungen zu bieten“, so Dreier. Wenn dadurch viele neue Arbeitsplätze in Paderborn entstehen können, sei das für die Gesamtentwicklung der Stadt von unschätzbarem Wert.
Wichtig ist dem Four 20 Pharma-Geschäftsführer Thomas Schatton dabei vor allem eins: „Vorurteile zu nehmen und weiterhin den medizinischen Nutzen von Cannabis hervorzuheben.“ Jeder Arzt in Deutschland, ausgenommen Tier- und Zahnärzte, dürfe Cannabis auf Rezept verschreiben. Für viele Schmerzpatienten sei das Mittel eine echte Alternative gegenüber chemischen Produkten, die zahlreiche Nebenwirkungen haben können.
Auch wenn sich der Freizeitmarkt für Cannabis in den nächsten Jahren öffnet, werde das Unternehmen weiterhin einen Unterschied zwischen seinen medizinischen Produkten und dem Genussmittel Cannabis machen. „Es ist wichtig, dass eine erfolgreiche Therapie nur unter ärztlicher Beobachtung stattfinden kann“, weiß Thomas Schatton.
Bei der Führung durch das Unternehmen informierte er Bürgermeister und Wirtschaftsförderer über die Expansionspläne und gab Einblicke in die Labore und die Produktion vor Ort.
Frank Wolters: „Four 20 Pharma macht nicht nur vor, wie erfolgreiches Gründen in Paderborn funktioniert, sondern geht mit innovativen Ideen voraus, um einen neuen Markt zu erschließen.“ Damit werde das Unternehmen langfristig zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Paderborn beitragen, so der Wirtschaftsförderer.
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