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Courage, Cannabis, Kati und Klavier: Der FFF fördert 22 neue Projekte für Kino und TV mit 2,1 Mio. Euro

Der FFF Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung hat gestern getagt und entschieden, 22 Projekte in einer Gesamthöhe von 2,1 Mio. Euro zu fördern. Außergewöhnlich hoch ist die Fördersumme im Bereich Stoffentwicklung: Der Ausschuss empfahl acht Projekte mit insgesamt 240.000 Euro.

Im Bereich Produktion Fernsehfilm und -serie beträgt die Gesamthöhe der gestern empfohlenen Projekte 620.000 Euro, im Bereich Produktion Kino 600.000 Euro, 50.000 Euro gingen an einen Debütfilm, mit 205.000 Euro unterstützt der FFF Projektentwicklungen, im Bereich Verleihförderung beträgt die Summe 362.000 Euro.

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Mit Verleihförderung im Kino starten demnächst die Komödie Trauzeugen (Paramount Pictures), die Literaturverfilmung Was man von hier aus sehen kann (Studiocanal), der Debütfilm Aus meiner Haut (X Verleih), die Dokumentarfilme Vogelperspektiven (Filmperlen Filmverleih) und She Chef (Camino Filmverleih) sowie der Opernfilm Orphea in Love (missingFILMs).

Unter den in der Phase der Produktion geförderten Projekten ist die ARD-Serie Die Zweiflers derFirma Turbokultur. Nach Drehbüchern von David Hadda, Juri Sternburg und Sarah Hadda wird Clara Zoe My-Linh von Arnim sechs Episoden über eine jüdische Großfamilie namens Zweifler inszenieren.

Fürs ZDF realisiert Odeon Fiction mit Kati einen Film über zwei in Liebe und Hass miteinander verbundene Frauen – DDR-Eiskunstläuferin Katharina Witt und Trainerin Jutta Müller – die sich im Rahmen ihres Comebacks 1994 für Gesamtdeutschland dem härtesten Kampf ihres Lebens stellen und damit um ihre Identität in einem neuen Land ringen. Regie führen wird Michaela Kezele nach einem Drehbuch von Andrea Stoll.

Autor und Regisseur Jan Schmidt-Garre macht mit Pars Media einen Dokumentarfilm für ARD/arte über Die Alchemie des Klaviers. Vermittelt werden soll das Wissen um die geheimen Techniken, mit denen manche Pianist*innen es schaffen, die physischen Grenzen ihres Instruments zu erweitern oder sogar zu überschreiten.

Autorin und Regisseurin Franziska Schönenberger realisiert ihren Debütfilm Maya’s Song, produziert von Family Business Film. Darinerzählt sie von einer jungen Frau, die adoptiert wurde. Wenn Außenstehende sie nach ihren “weißen Eltern” und den Gründen für die Adoption fragen, geht ihr das unter die Haut. Sie will nicht länger darüber schweigen, was es bedeutet, immer die gleichen Fragen gestellt zu bekommen.

Die Münchner Produktionsfirma Caligari Film wird erneut Prinzessin Lillifee als Animationsfilm auf die große Leinwand bringen. Die internationale Koproduktion entsteht mit Partner*innen in Belgien und Kanada. Im Rahmen der Animationsarbeiten werden Praktikumsplätze für Studierende der HFF München geschaffen, die die Gelegenheit bekommen, mit Profis im Bereich Animation zusammenzuarbeiten. Regie führt Hubert Weiland, der bereits beim Kinohit Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn (2011) als Regisseur beteiligt war. Das Drehbuch schrieb die österreichische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Elisabeth Schmied gemeinsam mit Drehbuchautor Frederick Schofield.

Im Stadium der Entwicklung befindet sich Courage, ein Serienprojekt der Desert Flower Filmproduktion. Die Drehbücher schrieb Sabine Steyer Violet, für die Regie ist unter anderem Julia von Heinz vorgesehen. Ziel ist, Episoden auch von französisch- und spanischsprachigen Regisseurinnen inszenieren zu lassen. Courage basiert auf wahren Begebenheiten: Drei Frauen aus verschiedenen Ländern verfolgen über vierzig Jahre ein gemeinsames Ziel: einen der grausamsten NS-Verbrecher zur Strecke zu bringen.

Neos Film entwickelt mit Kraut-Funding eine Dokumentarfilm-Serie über den Plan der Bundesregierung, in den kommenden Jahren Cannabis zu legalisieren. In sechs Folgen werden Menschen begleitet, die derzeit die Entwicklung vom illegalen Nischenmarkt zur neuen Trendbranche vorantreiben – vom Biobauern über das Medizin-Startup bis zum Architekten. Regie führen wird Jörg Adolph, für die Drehbücher ist die Journalistin Lea Hampel verantwortlich.

Autor Christian Wagner entwickelt mit seiner eigenen Allgäuer Produktionsfirma den Stoff für die Kino-Verfilmung von Monika Helfers Roman Die Bagage, der 1914 im Bregenzerwald spielt: Die Moosbruggers leben ganz weit hinten im Tal. Mehr als zwei Kühe und eine Ziege besitzen sie nicht, sogar die Seife ist knapp. Aber Maria Moosbrugger, die Bäuerin, hat etwas, worum sie alle Dörflerinnen zutiefst beneiden: ihre unglaubliche Attraktivität. Doch gerade die ist es, was ihr zum Verhängnis werden wird.

Über Sergei Pawlowitsch Diaghilev (1872-1929) entwickelt Marie Noëlle Sehr mit der P’Artisan Filmproduktion einen Stoff für die große Leinwand: Diaghilev, das Leben der Kunst. Der Impresario und Entrepreneur war ein Visionär, erkannte Talent sofort und vergaß jeglichen Skrupel, um die Welt davon zu überzeugen: „Von allen Wundern der Welt verspricht nur die Kunst Unsterblichkeit“!

Ozan Mermer entwickelt für die Münchner Network Movie Film & Fernsehproduktion mit Schriftsteller Cihan Acar den Kinostoff für die Verfilmung von dessen preisgekröntem Roman Hawaii: Nach einem jähen Karriereende kommt Profifußballer Kemal (21) zurück in sein Viertel und wird nicht nur mit wichtigen Lebensfragen konfrontiert, sondern auch mit einem gewalttätigen Konflikt.

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