Deutschland, Land der Sexmuffel
Die meisten Paare in Deutschland sind schon jahrelang zusammen, ehe sie den nächsten Schritt wagen und Kinder in die Welt setzen wollen. Sei es, weil es dazugehört, sei es, weil ein Kind ihre Beziehungsprobleme kitten soll. Wenn es dann nicht gleich klappt, kommt doppelt Stress auf. Schon viele haben mir berichtet, dass sie nur am Wochenende Sex haben oder nur zum Eisprung. Doch das ist zu wenig.
Die Chance, ein Kind zu zeugen, ist generell schon erstaunlich gering. Selbst wenn eine Frau während des Zyklus zwei bis drei Mal die Woche Sex hat, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei nur rund 20 bis 30 Prozent. Auch die Annahme, dass eine Frau den Eisprung fühlen und so den Sex exakt planen kann, ist trügerisch. Deshalb haben wir in Leipzig auch den Biosensor OvulaRing entwickelt. Er misst alle fünf Minuten die Körperkerntemperatur und wertet den Zyklus in einem Cyclofertilogramm aus. So lässt sich der richtige Zeitpunkt sehr genau eingrenzen und sogar eine Frühschwangerschaft erkennen.
Wer gezielt zum Eisprung Sex hat, kann zwar schwanger werden, doch sich allein darauf zu verlassen, wird nicht reichen. Spätestens, wenn nach einem Jahr Sex ohne Verhütung keine Schwangerschaft eintritt, sollten Paare zur Ärztin oder zum Arzt gehen, um die Ursachen zu finden.
Zum Arzt, wenn keine Schwangerschaft eintritt
Was, wenn eine ausbleibende Schwangerschaft doch medizinische Ursachen hat? Im Grunde lässt es sich auf drei Faktoren herunterbrechen: Die Frau muss einen Eisprung haben, die Eileiter müssen durchgängig sein und der Partner muss zeugungsfähig sein. Sind die Eileiter beispielsweise intakt und auch beim Mann lassen sich keine Auffälligkeiten feststellen, kann ein Eisprung auch mit Tabletten oder Spritzen ausgelöst werden. In meinen vierzig Berufsjahren lagen die Probleme meist ziemlich genau zu je einem Drittel bei der Frau, beim Mann oder bei beiden.
Bei Frauen nimmt die Fruchtbarkeit ab dem 35. Lebensjahr aber rapide ab, bei Männern dagegen erst ab 50. Mit Hilfe des sogenannten Anti-Müller-Hormons lässt sich feststellen, wie viele Follikel noch vorhanden sind. Mit zunehmendem Alter steigen die Risiken für die Frau allerdings auch, eine Fehlgeburt zu erleiden.
Von Medikamenten oder Wundermitteln, die eine erhöhte Fruchtbarkeit versprechen, kann ich nur abraten. Bei solchen Produkten ist die medizinische Wirksamkeit nicht belegt. Einzig ein gesunder Lebensstil kann die Fertilität wirklich erhöhen: Nicht rauchen, Übergewicht vermeiden, gesund ernähren und Sport treiben. Letzteres sollte man aber auch nicht übertreiben, weil man beim Sport bereits Endorphine ausschüttet und die sexuelle Lust dadurch sinkt. Wer diese Regeln beachtet, hat gute Chancen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Das beste Mittel ist und bleibt aber der regelmäßige Sex, mehrmals in der Woche. Wer davor zurückschreckt, weil er schon gar keine Lust auf den Partner hat, der sollte sich überlegen, ob er sich wirklich ein gemeinsames Leben als Elternpaar vorstellen kann, denn guter Sex ist auch ein Seismograph für gelungene Zweisamkeit.
Die Vision der VivoSensMedical ist es, die Diagnostik für die Frauengesundheit zu verbessern und neue Standards für die Gynäkologie, Reproduktions- und Sexualmedizin zu setzen. Das Leipziger Unternehmen hat aufbauend auf 40 Jahren medizinischer Forschung eine Plattformtechnologie für die individuelle Diagnostik auf Basis des Biomarkers Körperkerntemperatur entwickelt und mit OvulaRing sein erstes Produkt im Bereich Frauengesundheit auf den Markt gebracht. OvulaRing ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, als solches klinisch validiert und erfüllt die strengen Anforderungen an Qualität und Datenschutz. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) sowie durch die Stadt Leipzig gefördert. OvulaRing wurde im Rahmen eines EXIST Gründerstipendiums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt.
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