DGZ vergibt Wissenschaftspreise und ehrt herausragende Verdienste um die Zahnerhaltung
Überragendes Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft und der Adolph-Witzel-Medaille gewürdigt
Mit der Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung wurde in diesem Jahr ein Wissenschaftler gewürdigt, dessen Engagement weit über die Zahnerhaltung hinausgeht. Prof. Dr. Roland Frankenberger, DGZ-Präsident von 2012 bis 2014 und derzeit noch amtierender Präsident der DGZMK, widmet sein Wirken beharrlich dem Vorankommen der Zahnerhaltung, insbesondere aber auch der Zahnmedizin als Ganzes. „Der Gedanke, die Zusammengehörigkeit des Berufsstandes zu betonen und immer wieder die gemeinsamen Ziele hochzuhalten hat für uns den Ausschlag für die Würdigung gegeben.“, erläuterte Prof. Dr. Rainer Haak, Präsident der DGZ die Ehrung, die auch ein Ansporn sein soll, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten.
Mit der Adolph-Witzel-Medaille ging in diesem Jahr eine weitere besondere Auszeichnung an einen unermüdlichen Mitstreiter für die Zahnerhaltung. Prof. Dr. Birger Thonemann wirkte nicht nur ganze acht Jahre als Vizepräsident in der DGZ, er erfüllte dieses Amt auch mit besonders viel Leidenschaft und Herzblut. Als Zahnarzt in Düsseldorf niedergelassen blieb er stets der Universität Regensburg treu. Vielleicht war es diesem Doppelleben geschuldet, dass er immer wieder wichtige Impulse in die Gesellschaft einbrachte und immer noch einbringt. „Wir gehen natürlich davon aus, dass diese Medaille eine Motivation ist, die DGZ weiter zu unterstützen und die Zahnerhaltung voranzubringen“, betonte Prof. Haak bei der Vergabe.
Zahlreiche Bewerbungen für den DGZ-Publikationspreis
Die diesjährige Ausschreibung des mit 3.000 Euro dotierten DGZ-Publikationspreises stieß auf eine überragende Resonanz: Mehr als 20 Bewerbungen stellten das Jurorenteam vor die schwierige Herausforderung, aus der hervorragenden Auswahl von eingereichten Publikationen die beste herauszufinden. Die Entscheidung fiel auf zwei Studien. Dr. Julia Lubauer vom Universitätsklinikum Erlangen wurde in der Kategorie „Klinische Studien“ mit ihrer Publikation „Grasping the Lithium hype: Insights into modern dental Lithium Silicate glass-ceramics“ (Dent Mater 2022, 38:318-332) ausgezeichnet. In der Kategorie „Grundlagenforschung“ ging der Preis an Priv.-Doz. Dr. Kerstin Bitter von der Charité Berlin für die Publikation „Time-lapse submicrometer particle motion reveals residual strain evolution and damaging stress relaxation in clinical resin composites sealing human root canals“ (Acta Biomaterialia 2022, 140:350–363). Der Vorstand der DGZ und das Jurorenteam gratulieren beiden Preisträgerinnen für die hohe Auszeichnung.
Vier Wissenschaftlerinnen mit dem DGZ-Oral-B-Preis ausgezeichnet
Für die besten Präsentationen der 35. DGZ-Jahrestagung im November 2021 in Göttingen wurden in diesem Jahr vier Wissenschaftlerinnen mit dem DGZ-Oral-B-Preis ausgezeichnet. Die erste Würdigung ging zunächst nach Dresden. Ronja Köhler vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus erreichte den 3. Platz in der Kategorie „Kurzpräsentation“ mit ihrem Beitrag zur „Optischen Kohärenztomografie für die bildgebende Kariesdiagnostik von Approximalflächen“ und durfte sich über 500 Euro Preisgeld freuen. 1.000 Euro gingen an den zweiten Platz in dieser Kategorie. Dr. Jana Schmidt vom Universitätsklinikum Leipzig hatte den „Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status, Gesundheitsverhalten und Karieserfahrung von 10-bis 18-jährigen Jugendlichen“ untersucht. Den ersten Platz belegte ihre Leipziger Kollegin Dr. Deborah Kreher. Für ihre Präsentation zum Thema „Quantitativ lichtinduzierte Fluoreszenz (QLF) zur Beurteilung unterschiedlicher Demineralisationszustände an Wurzeloberflächen“ erhielt sie ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro. Für den besten Beitrag am DGZ-Tag der Wissenschaft wird in der Kategorie „Kurzvortrag“ ein weiterer DGZ-Oral-B-Preis vergeben. Frau Dr. Schulz-Kornas‘Beitrag zum Thema „3D-Oberflächentexturanalyse (3DST) – eine neue Methode in der Zahnmedizin und Anwendungsmöglichkeiten für klinische Untersuchungen“ wurde mit 1.500 Euro prämiert. „Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder die Unterstützung von Oral-B für diesen Preis hatten.“, betonte Prof. Annette Wiegand, inzwischen Präsidentin der DGZ, und gab das Wort an Daniel Grotzer von Oral-B, der es sich nicht nehmen ließ, der Vergabe per Zuschaltung aus dem Urlaub zu folgen. „Es ist mir eine große Freude und ein besonderes Anliegen, dass für den DGZ-Oral-B-Preis auch in diesem Jahr wieder würdige Preisträger gefunden wurden.“, freute er sich in seiner herzlichen Grußrede.
Wissenschaftspreise unter der Schirmherrschaft der DGZ
Das Engagement der DGZ für die Forschungsförderung spiegelt sich auch in der Übernahme von Schirmherrschaften für gestiftete Wissenschaftspreise wider. Zu einem der renommiertesten Preise im Bereich der zahnärztlichen Prävention zählt der von Wrigley Oral Health Care Program gestiftete Wrigley Prophylaxe Preis. Die insgesamt 10.000 Euro gingen an drei Projekte, bei denen entweder die zahnärztliche Prävention bei Kleinkindern im Fokus stand oder die sich an besondere Risikogruppen richteten. Letztere werden im Projekt von der Arbeitsgruppe um Priv.-Doz. Dr. Ghazel Arabi von Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit einer App zur Stärkung der Mundgesundheitskompetenz adressiert. Diese wurde mit dem 3. Platz und 3.000 Euro honoriert. Für die Entwicklung eines Unterrichtskonzeptes zur Mundgesundheit für die Schulung von angehenden Hebammen wurden Bettina Berg und ihr Team von der Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ) mit dem 2. Preis und 3.000 Euro ausgezeichnet. 5.000 Euro gingen für den ersten Platz an die Arbeitsgruppe um Dr. Uwe Niekusch vom zahnärztlichen Dienst des Rhein-Neckar-Kreises für ein Programm zur Gruppenprophylaxe für unter Dreijährige. Einen Sonderpreis für „Zahnmedizinische Praxis & Soziales Engagement“ und 2.000 Euro erhielten Dr. Louise Holtmann und ihre Kolleginnen vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel für ein Projekt zur Zahngesundheit von Kindern mit angeborenem Herzfehler.
Innovative Ideen und Praxiskonzepte sowie non- und mikroinvasives Kariesmanagement werden von der Stiftung für Innovative Zahnmedizin mit dem Dental Innovation Award ausgezeichnet. Auch hier hat die DGZ die Schirmherrschaft übernommen. In diesem Jahr wurden auf der 36. DGZ-Jahrestagung zwei Fallpräsentationen prämiert. Der erste Preis ging an Prof. Dr. Katrin Bekes von der Medizinischen Universität Wien für die „Versorgung einer MIH-Patientin mit indirekten Restaurationen – ein 6,5-Jahres-Follow-Up“. Dr. Julian Schmoeckel von der Universitätsmedizin Greifswald erhielt den zweiten Preis für die Arbeit „Minimalinvasive Diagnostik und Management von multipler Approximalkaries mittels Silber-Diamin-Flourid“. Die Vergabe erfolgt durch den Vorsitzenden des Stiftungsbeirates Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel, der besonders den innovativen Charakter des Preises hervorhob und die Teilnehmer*innen ermutigte, außergewöhnliche Behandlungsfälle, aber auch innovative Konzepte einzureichen.
Ausschreibungsfristen auf den Homepages des DGZ-Verbundes im Auge behalten
Die DGZ wird auch weiterhin wissenschaftliches Engagement fördern und im nächsten Jahr wieder attraktive Preise für herausragende Forschungsarbeiten vergeben. Nicht zu vergessen sind die umfangreichen Förderprogramme der im DGZ-Verbund organisierten Gesellschaften Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), Deutsche Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z) und Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET). Die Ausschreibungsfristen können den unter www.dgz-online.de verlinkten Webpräsenzen entnommen werden.
"Wir erhalten Ihre Zähne" – dieses Motto steht für die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) mit aktuell rund 3.000 Mitgliedern. Die Erhaltung der natürlichen Zahnstrukturen in ihrer Gesamtheit ist ihr primäres Anliegen. Von der Prävention oraler Erkrankungen über minimalinvasive restaurative Verfahren bis hin zur endodontologischen Praxis deckt die DGZ alle Facetten moderner Zahnerhaltung ab. Nicht zu vergessen sind die regenerativen Verfahren, die in der Zahnheilkunde von morgen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Als zahnärztliche Fachgesellschaft versteht sich die DGZ als Vermittler zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und ist beteiligt an Leitlinien und wissenschaftlichen Mitteilungen. Die DGZ steht im Verbund mit der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z) und der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie mit dem gemeinsamen Ziel, Zahnerhaltung in Wissenschaft und Praxis zu fördern.
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