Die Bachakademie stellt die Konzerte des Musikfests Stuttgart 2023 vor
»Natürlich ist Musik ein unentbehrlicher Bestandteil unseres Lebens«, erläutert Akademieleiter Hans-Christoph Rademann. »Wir als Team der Bachakademie wollen zusammen mit dem Publikum ein Fest feiern, das motiviert und Lebensfreude schenkt. Das Musikfest ist eine Einladung an Stadt und Region, im sommerlichen Stuttgart großartige Musik gemeinsam zu erleben. In unseren Konzerten geht es um die Natur als Kosmos und Lebensraum, es geht um die Natur des Menschen und um das natürliche Instrument schlechthin: die menschliche Stimme. All das kommt schon im Eröffnungskonzert zusammen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: Zweihundert Stuttgarter Schulkinder singen zusammen mit der Gaechinger Cantorey die ›Schöpfung‹ und fordern unsere Haltung dazu ein.« Der Komponist Karsten Gundermann hat Joseph Haydns Oratorium kindgerecht arrangiert, als »Die Schöpfung – Erde an Zukunft« wird es in einem Konzert für die ganze Familie das Musikfest eröffnen (16. Juni, 18 Uhr, Liederhalle).
#natürlich
Seit Jahrhunderten haben Musiker in ihren Werken das Natürliche geschildert, ausgedrückt und reflektiert. Klangbilder malen Joseph Haydns zweites deutschsprachiges Oratorium »Die Jahreszeiten« mit der Gaechinger Cantorey (18. Juni, 20 Uhr, Liederhalle) sowie Olivier Messiaens »Oiseaux exotiques« mit Musiker:innen des Staatsorchesters Stuttgart (26. Juni, 19 Uhr, Im Wizemann). Konstantin Krimmel, Bariton, und Daniel Heide, Klavier, durchqueren die Seelenlandschaften von Franz Schuberts »Winterreise« (28. Juni, 19 Uhr, Liederhalle), das menschliche Antlitz betrachtet Francis Poulencs A-cappella-Kantate »Figure humaine« mit dem Lettischen Rundfunkchor (25. Juni, 19 Uhr, Domkirche St. Eberhard).
Stimme pur
Ein Festivalschwerpunkt widmet sich dem natürlichsten Ausdruck des Menschen, der Stimme. In reinen A-cappella-Programmen sind weltweit angesehene Vokalensembles zu erleben wie der über 800 Jahre alte Thomanerchor Leipzig mit Chormusik aus Mitteldeutschland (30. Juni, 19 Uhr, Schlosskirche Winnenden, auf Einladung von Kärcher in der Reihe »Unternehmen Musik«) und The Tallis Scholars mit englischer Vokalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts (27. Juni, 19 Uhr, Stiftskirche). Das SWR Vokalensemble ehrt zum 100. Geburtstag György Ligeti mit seinen Chorwerken und bringt ein Ligeti gewidmetes Werk von Marton Illès zur deutschen Erstaufführung (22. Juni, 20 Uhr, Liederhalle). Mit Musik vom Barock bis heute erkundet das Leipziger Frauenensemble Sjaella in seinem Programm »Origins« natürliche Zyklen (21. Juni, 19 Uhr, Johanneskirche Stuttgart).
Sichten auf Bach
Auf sieben Termine erweitert und auf Wunsch vieler Besucher:innen in den Abend verlegt wurden die »Sichten auf Bach« mit herausragenden Bach-Interpreten und überraschenden Bach-Interpretationen. Die Konzerte können einzeln oder im Abonnement mit einem Preisnachlass von über 30 Prozent besucht werden. Den Anfang der Reihe macht das Bach Collegium Japan unter Leitung von Masaaki Suzuki mit J.S. Bachs h-Moll-Messe (17. Juni, 20 Uhr, Liederhalle), den Abschluss noch einmal der Thomanerchor Leipzig, der diesmal für Bach-Motetten und -Kantaten unter Leitung von Thomaskantor Andreas Reize mit dem Orchester der Gaechinger Cantorey zusammenfindet (2. Juli, 18 Uhr, Liederhalle). Les inAttendus aus Frankreich präsentieren eine »Kunst der Fuge« für Akkordeon, Barockvioline und Viola da Gamba (29. Juni, 19 Uhr, Stiftskirche). Gleich zweimal spielt Jean Rondeau die Goldberg-Variationen: im Original für Cembalo (23. Juni, 19 Uhr, Liederhalle) und in einer Bearbeitung mit dem Schlagzeuger Tancrède Kummer (24. Juni, 15 Uhr, Hospitalhof). Am gleichen Tag folgen Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey mit Bach-Kantaten (24. Juni, 18 Uhr, Liederhalle, als Teil des großen Kantatenprojekts Vision.Bach) sowie im Nachtkonzert der englische Lautenist Thomas Dunford (24. Juni, 23 Uhr, Hospitalkirche).
Besondere Formate
Wie diesen Tag voller Bach-Musik unter dem Motto »Bach pur« (24. Juni) hält das Musikfest weitere ungewöhnliche Konzert-Erlebnisse bereit. Masaaki Suzuki steigt vom Dirigentenpult und macht Kammermusik mit Mitgliedern seines Ensembles (16. Juni, 21 Uhr, Liederhalle). Auf kammermusikalisches Format komprimieren die 16 Instrumentalisten des Ensemble Freigeist mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben Gustav Mahlers 3. Sinfonie (1. Juli, 19 Uhr, Liederhalle). Ein Live-Hörspiel von Jan Wagner setzt das Ensemble Ascolta mit Paula Skorupa und Heikko Deutschmann in Szene (19. Juni, 19 Uhr, Literaturhaus), und in der Dürnitz des Landesmuseums Württemberg ist der deutsch-arabische Jazzsänger Rabih Lahoud mit seinem Quartett Masaa zu erleben (20. Juni, 19 Uhr).
Rahmenprogramm
Am Vorabend des Festivals spricht Harald Welzer, einer der führenden Intellektuellen Deutschlands, über »Die Kunst des Zuhörens, Aufhörens und der Unerreichbarkeit« (15. Juni, 19 Uhr, Hospitalhof). Weitere Vorträge über Nachhaltigkeit und Demokratie, Naturphilosophie und Klimageschichte werden mit dem gesamten Rahmenprogramm aus kostenlosen Konzerten im Freien, Künstlergesprächen, Kunstführungen in der Staatsgalerie, Gottesdiensten und kulinarischen Einlagen Mitte April veröffentlicht.
Karten und Auskunft: Tel. 0711 / 619 21 61 und www.easyticket.de
Weitere Informationen: www.musikfest.de, www.instagram.com/musikfeststuttgart/
Die Internationale Bachakademie Stuttgart hält mit ihrem Ensemble, der Gaechinger Cantorey, das Musikerbe Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen lebendig. Hans-Christoph Rademann hat seit 2013 die Leitung der Bachakademie inne, die 1981 von Helmuth Rilling gegründet wurde. 2016 formte er die Gaechinger Cantorey zu einem national wie international führenden Originalklangensemble um. Vielfältige Konzertformate, innovative Musikvermittlung und das digitale Angebot aus Podcasts und Konzert-Streams machen die Internationale Bachakademie zu einem bedeutenden kulturellen und gesellschaftlichen Akteur in Stuttgart, Baden-Württemberg und der Welt.
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