Die historischen Wassertürme werden Dank den Stadtwerken intelligent
Die Stadtwerke Augsburg (swa) ziehen mit neuen Glasfaserleitungen und einem Funksystem zur Sensorendatenübertragung ein digitales Netz über Augsburg, damit die Stadt intelligent (Smart City) wird. Das sogenannte LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) kommt jetzt auch in den historischen Wassertürmen am Roten Tor zum Einsatz. „Die 550 Jahre alten Wassertürme und deren empfindliche Holzausstattung sind mit komplexen Anforderungen verbunden“, beschreibt Gerhard Huber, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde. „Die Stadt Augsburg hat die Aufgabe, das Augsburger Welterbe zu schützen. Die LoRaWAN-Sensoren können zum Beispiel in Echtzeit einen unbemerkten Wasseraustritt im Gebäude melden oder vor zu hoher Luftfeuchtigkeit in dem Gebäude warnen.“ LoRaWAN ist eine wichtige technische Grundlage, um datenbasierte Smart City Aktivitäten umzusetzen. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Smart City werden neue Lösungen für konkrete Anforderungen der Stadt Augsburg realisiert.
„Mit der Überwachung der Wassertürme am Roten Tor mittels LoRaWAN arbeiten wir auf sehr hohem Niveau im Welterbe-Monitoring“, betont Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport. „Für die verpflichtende Berichterstattung bei der UNESCO, dem sogenannten Periodic Reporting, leistet das System einen wesentlichen Beitrag.“
Wieso LoRaWAN und kein WLAN? Das LoRaWAN hat gegenüber dem WLAN einige Vorteile zu bieten. So ist bei einer WLAN-Verbindung in der Regel nach 100 Metern Schluss mit der Datenübertragung. Im Vergleich dazu steht das Stadtwerke LoRaWAN bereits jetzt flächendeckend in Augsburg zur Verfügung Zudem benötigt das WLAN etwa dreimal so viel Strom und auch die Installation ist deutlich aufwendiger und damit teurer. Die Datenübertragung im LoRaWAN geschieht immer sicher und energieeffizient. Das ist die Basis für eine Smart City.
„Mit dem LoRaWAN gehen die swa zusammen mit der Stadt Augsburg einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft“, erklärt swa Geschäftsführer Alfred Müllner die wichtige Bedeutung. „LoRaWAN kann dabei an den verschiedensten Stellen zum Einsatz kommen. So nutzen wir als swa beispielsweise das LoRaWAN selbst, um Zähler aus der Ferne abzulesen. Die Stadt Augsburg kann durch LoRaWAN erkennen, ob zum Beispiel Container geleert oder Pflanzen in öffentlichen Grünanlagen bewässert werden müssen. Die swa stehen dabei als Partner an der Seite der Bürger, denn durch Glasfaser unter den Straßen und dem LoRaWAN an der Oberfläche bieten sich neue Möglichkeiten, Augsburg in eine umfassende Smart City zu wandeln.“
Auch Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle freut sich über die Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsstelle Smart City sowie weiteren Dienststellen der Stadt und den swa: „Mit der Umsetzung einer eigenen LoRaWAN-Infrastruktur, zeigen die Stadtwerke Augsburg ihre Fähigkeit, sich auch über die traditionellen Aufgaben eines Stadtwerkes innovativ neue Märkte zu erschließen.“ Durch LoRaWAN könne beispielsweise der Natur- und Klimaschutz vorangebracht und Welterbestätten, wie am Beispiel der Wassertürme am Roten Tor zu sehen, geschützt werden.
Im Vergleich zu anderen Städten setzen die swa beim Thema LoRaWAN auf Sicherheit. Das LoRaWAN wird über die eigenen Glasfasernetze genutzt und auch die Software zum Auslesen der Daten liegt bei den swa, es werden also keine fremden Cloud-Anbieter einbezogen. Zudem deckt das swa LoRaWAN schon jetzt eine große Vielfalt an Anwendungsbereichen ab und das Netz wurde frühzeitig für eine Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg geöffnet. Seinen Ursprung hat das LoRaWAN im swa Netze-Bereich, um dort das Stromnetz für die zukünftigen Herausforderungen wie z.B. die eMobilität intelligent zu machen und einen noch besseren Einblick in den Zustand der Wasser- und Fernwärme-Netze zu gewinnen. Mittlerweile findet die Technologie viele Anwendungsgebiete in Augsburg. So gibt es die Möglichkeit auf dem Stadtmarkt die Personenanzahl in Echtzeit im Blick zu haben, Wetterstationen in Augsburg liefern exakte Daten und zukünftig sollen Fahrbahnsensoren zur optimalen Winterdienstplanung im Einsatz sein.
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