Dreifacher Nachwuchs bei den Königspinguinen
Im Zolli sind derzeit gleich drei Königspinguinküken zu sehen. Der Grössenunterschied der am 8. und 13. September geschlüpften Küken ist im Vergleich zum Jungtier vom 29. Oktober deutlich erkennbar. Ob es sich bei den Jungtieren um Männchen oder Weibchen handelt, wird erst noch bestimmt. Namen haben sie daher noch keine.
Königliche Patchworkfamilie
Während sich die Eltern des ältesten Kükens von Anfang an die Aufzucht teilten, ist die Situation bei den anderen beiden Jungtieren etwas komplizierter. Das mittlere Küken wurde von einem Paar übernommen, das kein Ei gelegt hatte. Dies, nachdem dessen Aufzucht einem alleinerziehenden Elterntier zu viel wurde. Der Clou dabei: Der Adoptiv-Vater ist gleichzeitig auch der Vater des dritten Kükens. Er beteiligte sich allerdings nicht an der Brut des Jüngsten, da er eigentlich anders verpaart ist und seine effektive Partnerin ihm nicht erlaubte, das andere Weibchen bei der Bebrütung des Eis zu unterstützen. So konnten immer wieder Streitereien beobachtet werden. Inzwischen darf er aber auch bei der Fütterung des jüngsten Königpinguins mithelfen und es kehrte wieder Ruhe in die Gruppe ein.
Heikle Zucht: Von der Brutstimmung bis zur Brut
Der dreifache Nachwuchs bei den Königspinguinen ist keine Selbstverständlichkeit. Denn die Zucht ist heikel. Damit die Tiere überhaupt in Brutstimmung kommen, müssen Temperaturen sowie Lichtverhältnisse stimmen. Dabei sorgt der Zolli für Temperaturen um 10°C. Ebenfalls die Beleuchtung wird an die Bedürfnisse der Pinguine angepasst: Im Sommer wird die Anlage deutlich länger beleuchtet als im Winter. Die Brut der Königspinguine dauert rund 52 bis 56 Tage. Das Ei wird dabei zwischen einer Bauchfalte und den Füssen der Eltern gebettet. Während ein Elternteil brütet, geht der andere auf Futtersuche. Bei der Brut kommt es oft vor, dass die Eier unbefruchtet oder beschädigt sind. In diesem Jahr wurden im Zoo Basel deren vier Eier aufgefunden.
Weltweiter Bestand von Königspinguinen
Der Königspinguin ist nach dem Kaiserpinguin die zweitgrösste Pinguinart. Der Bestand wird in der Wildbahn auf zwei Millionen erwachsene Vögel geschätzt. Königspinguine gehören zu den Besonderheiten in zoologischen Gärten. In Europa leben nur rund 300 Tiere in 20 Zoos. Der Bestand wächst sehr langsam und Zuchten sind nach wie vor eher selten. Der Zolli ist einer der wenigen, der seit 1953 regelmässig züchtet. Das erste Junge schlüpfte 1958. Seither wurden 65 Tiere aufgezogen. Im Zoo Basel teilen sich 20 Königspinguine die Anlage mit 8 Eselspinguinen.
Tägliche Evaluation des beliebten Pinguinspaziergangs
Nachdem das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen schweizweite Massnahmen zur Bekämpfung des Vogelgrippe-Virus angeordnet hat, wurden im Zoo Basel zahlreiche Schutzmassnahmen umgesetzt. So sollen alle Zoovögel bestmöglich vor dem Virus geschützt werden. Im engen Austausch mit dem Veterinäramt Basel-Stadt wird die Situation täglich neu evaluiert. Aktueller Stand: Der Pinguinspaziergang findet normal statt. Änderungen sind vorbehalten.
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