gif Kompetenzgruppe Redevelopment publiziert ersten CO2e-Ausweis in Deutschland für den Lebenszyklus von Gebäuden
- CO2e-Ausweis dient als Rahmen für die Lebenszyklus-Bewertung von Gebäuden
- Ausweis ist dafür gedacht, einen transparenten Vergleich von CO2e-Bilanzen unterschiedlicher Gebäude zu ermöglichen
- Sowohl Betriebsphase als auch Herstellungs- und Rückbauphase werden berücksichtigt
Die gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. veröffentlicht den ersten CO2e-Ausweis für die Lebenszyklus-Bewertung von Gebäuden. Den Rahmen hierfür bietet eine transparente lebenszyklusorientierte CO2-Bilanz in der Form eines Leitfadens, der von der Kompetenzgruppe Redevelopment unter der Leitung von Timm Sassen (Geschäftsführer der Greyfield Group) erarbeitet wurde.
Die aktuelle Situation und der klimapolitische Wandel im Gebäudesektor beschäftigten derzeit viele Akteure der Branche. Für Gebäude bedeutet der Wandel u.a., dass der gesamte Lebenszyklus von neuen Gebäuden effizienter geregelt werden muss. Die Verbesserung beginnt in der Herstellungsphase bei der Ressourcen- und Materialwahl, geht über den emissionsarmen Betrieb des Gebäudes bis hin zur möglich Weiternutzung sämtlicher verbauten Ressourcen zum Ende eines Lebenszyklus. Auf dieser Grundlage genießt der Neubau von Gebäuden, oftmals nur aufgrund der emissionsarmen Betriebsphase, ein gutes klimapolitisches Image im Gegensatz zu Bestandsgebäuden.
„Der Bestand in Deutschland wird als hoher Emittent von Treibhausgasen angesehen, da die Betriebsphase dieser Gebäude oft aufgrund schlechterer Gebäudeeigenschaften mehr Emissionen über die Nutzungszeit ausstößt als vergleichbare Neubauten. Auf der anderen Seite wird der Ausstoß von grauen Emissionen beim Neubau noch immer ausgeblendet und die Vorteile des Bestands hinsichtlich der gebundenen grauen Emissionen bleiben unberücksichtigt. Das verzerrt die Darstellung“, so Sassen.
Der Vorteil des Gebäudebestands liegt darin, dass dieser bereits gebaut ist und die damit verbunden grauen Emissionen bereits emittiert sind. Im Neubau müssen die Emissionen erst ausgestoßen werden, um im Nachhinein beispielsweise einen emissionsarmen Betrieb ermöglichen zu können. Damit dieser Zusammenhang bei der Ökobilanzierung eines Gebäudes nicht vernachlässigt wird, bedarf es die bereits emittierten Emissionen im Bestand (graue Emissionen) und das Gebäudealter zu berücksichtigen.
Hier setzt die gif mit ihrer Kompetenzgruppe Redevelopment und dem neuen CO2e-Ausweis an und bietet den Akteuren der Branche die Möglichkeit, sowohl die Struktur als auch das Modul der Abschreibung in ihr Reporting und die Bilanzierungsstruktur zu übernehmen. „Unser Ziel ist es, das Fundament für Bestandsgebäude messbar zu machen und sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und Treibhausgase zu reduzieren. Mit unserem neuen CO2e-Ausweis sind nun Bestand und Neubau vergleichbar“, so Sassen.
Der Leitfaden legt gleichermaßen die Grundlage für das Verständnis zur Anwendung des CO2e-Ausweises der Kompetenzgruppe Redevelopment wie auch zur Implementierung der wesentlichen Strukturen in eigene Strukturen. Der Leitfaden ist ab sofort im gif Online-Shop erhältlich: https://gif-ev.com/onlineshop/.
Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. wurde am 15. Oktober 1993 gegründet und hat heute rund 1.300 Mitglieder. Der gemeinnützige Verein strebt die Zusammenführung von Theorie und Praxis an und trägt zur Klärung wichtiger immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen sowie zur Verbesserung der Markttransparenz bei.
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