Goethe-Institut begrüßt Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Fachkräftezuwanderung
„Das Goethe-Institut begrüßt das Eckpunktepapier der Bundesregierung und besonders die Pläne, ausländischen Fachkräften den Zugang nach Deutschland zu erleichtern“, so Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts. „Besonders wichtig ist es, Menschen sprachlich, landeskundlich und interkulturell auf Deutschland vorzubereiten. Denn nur wer Deutsch kann, wird sich auch langfristig hierzulande engagieren. Gleichzeitig muss Deutschland als attraktives Zielland für Erwerbsmigrantinnen und –migranten im Ausland bekannt gemacht werden.“
Mit dem Eckpunktepapier nimmt die Bundesregierung u.a. das Sprachkurs- und Prüfungsangebot in den Blick. Vor allem in Hauptherkunftsländern der Fachkräftemigration sollen Angebote über die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut digitaler und besser verfügbar werden. Auch Vorintegrationsangebote, die Menschen auf das Leben in Deutschland vorbereiten, sollen eine Rolle spielen. Über die Stärkung von Deutsch als Fremdsprache an Schulen im Ausland sollen zudem junge Menschen, deren Bildungsbiografien einen Deutschlandbezug haben, angesprochen werden.
Erfahrungen aus langjähriger Praxis für neue Programme nutzen
Die langjährige Erfahrung des Goethe-Instituts zeigt: Eine angehende Fachkraft beispielsweise aus Brasilien, die zwar eine fundierte berufliche Qualifizierung, aber wenig Erfahrung mit Fremdsprachen mitbringt, benötigt etwa zehn bis elf Monate in einem Vollzeit-Intensivkurs, um Deutsch auf dem Niveau B2 zu lernen. Dies bedeutet erhebliche zeitliche und finanzielle Ressourcen, ist aber wichtig für die betriebliche Integration und die Teilhabe in Deutschland. Das lebensverändernde Vorhaben ist zudem von vielen Fragen und Unsicherheiten begleitet: Was wird am Arbeitsplatz konkret von mir erwartet? Wie organisiere ich den Alltag? Wer unterstützt bei Problemen?
Seit mehr als einem Jahrzehnt baut das Goethe-Institut Brücken für Zuwandernde aus ihrem Heimatland bis in die Integrationssysteme in Deutschland. So wurden beispielsweise über 33.000 Menschen in den vergangenen zwei Jahren in Südostasien, Südosteuropa, Nordafrika/Nahost und Südamerika in Projekten zur Vorintegration erreicht. Dazu gehören etwa Informationsveranstaltungen über Arbeiten und Leben in Deutschland, persönliche Beratung sowie zielgruppenspezifische Unterstützung beim Spracherwerb und interkulturelle Trainings. Auch die Vermittlung eines realistischen Deutschlandbildes spielt hier eine wichtige Rolle. Dem schließen sich Unterstützung beim Ankommen in Deutschland an, wie durch das Webportal „Mein Weg nach Deutschland“ mit jährlich 700.000 Zugriffen. Es umfasst Deutschangebote und Informationen über Deutschland für Fachkräfte in dreißig Sprachen.
Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Anwerbeprojekte
Das Goethe-Institut ist zudem zentraler Partner in Anwerbeprojekten der Bundesregierung, wie der Bundesagentur für Arbeit, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit oder dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, und kooperiert zusätzlich mit Akteuren aus der Wirtschaft in unterschiedlichen Projekten weltweit, wie etwa in Vietnam, Indonesien oder Ägypten. Dort werden in den aktuell laufenden Programmen bis 2024 insgesamt über 5.000 Fachkräfte sprachlich qualifiziert.
Weltweit lernen junge Menschen an rund 106.000 Schulen Deutsch. Einen Großteil dieser Schulen betreut das Goethe-Institut. Es setzt sich dafür ein, den Deutschunterricht in den nationalen Bildungssystemen und speziell an Berufsschulen zu stärken, um zukünftige Fachkräfte frühzeitig für eine Arbeitsaufnahme in Deutschland zu motivieren. Auch der Mangel an qualifizierten Deutschlehrkräften, insbesondere in Ländern mit hohem Fachkräftepotential, muss größere Beachtung finden.
Für mehr Informationen besuchen Sie bitte www.goethe.de/fachkraefte, www.goethe.de/vorintegration und www.goethe.de/meinwegnachdeutschland
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