Hochleistungskorridore ja, aber keine Vernachlässigung des Bestandsne
Nach den einleitenden Worten von Michael Gilka, BVMB-Hauptgeschäftsführer, bekräftigte Gerd-Dietrich Bolte (DB Netz AG, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte) die ungeteilte Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den mittelständischen Gleis- und Bahnbauunternehmen, um entsprechende Projekte zukünftig erfolgreich zum Gelingen zu bringen.
Anschließend referierten Dirk Sauer (DB AG, Leiter Beschaffung Infrastruktur, Region Mitte), Julian Fassing (DB Netz AG, Projektleiter Korridor Riedbahn) und Mehmet Ertugrul (DB AG, Beschaffung Infrastruktur Region Mitte) über die Baubedingungen sowie über die Modalitäten der Ausschreibung. Julian Fassing stellte die einzelnen Bauabschnitte vor, die eine Generalsanierung der Strecke über alle Gewerke vorsieht: Rund 117 Gleiskilometer, 152 Weichen, 140 Fahrdrahtkilometer, über 10000 Meter Lärmschutzwände, Überleitstellen, Erneuerung von Bahnübergängen sowie auch der Bau eines neuen elektronischen Stellwerkes etc. Dirk Sauer und Mehmet Ertugrul informierten über Vergabekriterien und den damit verbundenen Zeitplan, der einen Start des Vergabeverfahrens Anfang 2023 vorsieht.
In der nachfolgenden Fragerunde stellten sich die Vertreter der DB den Mitgliedsunternehmen der BVMB, in der einige vorgetragene Sachverhalte der Ausschreibung hinterfragt wurden. Die zur Verfügung stehende Kalkulationszeit, die Zulassung zum Wettbewerb, Fragen der Bauzeit und der Logistiktransporte oder die eventuell noch verbliebenen Kampfmittel im Bereich der Strecke und deren Räumung waren Themen, die noch einmal aufgegriffen wurden.
Hauptgeschäftsführer Michael Gilka betonte nachdrücklich auch die Bedeutung von Baumaßnahmen im Bestandsnetz neben der Generalsanierung in den Hochleistungskorridoren. Es dürfe nicht vernachlässigt werden, dass nicht alle mittelständischen Gleis- und Bahnbauunternehmen an einem derartigen Großprojekt wie der Generalsanierung Riedbahn teilnehmen oder sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten könnten. Diese Unternehmen müssten gleichwohl weiterhin die Chance haben, auf „normalen“ Baustellen im Bestandsnetz tätig zu sein und würden auch von der DB dringend gebraucht, um den notwendigen Nachholbedarf zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Netzes umzusetzen.
Dr. Katja Hüske (DB Netz AG, Leiterin Grundsätze Infrastrukturplanung und -projekte) hob hervor, dass das Hochleistungsnetz natürlich die Bautätigkeit der nächsten Jahre dominieren wird, aber dass auch die Qualität des Bestandsnetzes einen hohen Stellenwert genießt. Dies wird dadurch unterstrichen, dass weiterhin erhebliche Investitionsbeträge in den kommenden Jahren in das Bestandsnetz fließen sollen.
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