Innovativ: Digitales Bestandsanlagen-Monitoring
Die einwandfreie Funktion von Schaltanlagen ist essenzielle Voraussetzung für einen ausfallfreien Netzbetrieb. Entsprechend wichtig sind Wartung und Instandhaltung der Hochspannungs-Schaltanlagen, in deren Rahmen im besten Fall mögliche Fehlerquellen der Anlage schon erkannt werden, bevor sie zu Fehlern im Betrieb oder gar Ausfällen führen. Die fortschreitende Digitalisierung bietet auch auf diesem Gebiet nutzbare Potenziale. Zur Optimierung der Betriebsführung von Schaltanlagen testen die Kooperationspartner Stromnetz Hamburg, SPIE und Hesotech im Rahmen des gemeinsamen Pilotprojekts “DigiMon“ seit 2021 in der 110-kV-Schaltanlage in Hamburg Tiefstack eine digitale Lösung und entwickeln sie agil und praxisorientiert weiter. Eingesetzt wird das System iMaster/Dokucam, das über eine Kameratechnik Bilder aufnimmt und mittels Computervision auswertet. Die daraus generierten Handlungsempfehlungen werden in einem digitalen Zwilling den Projektteilnehmern zur Verfügung gestellt. Vorteil der Bildauswertung ist, dass es anders als bei üblichen Sensoren keinen spezifischen Anwendungsfall gibt und die Erfassung von Messpunkten vielfältig dargestellt werden kann.
Nach einem Jahr endet nun die erste Erprobungsphase, so dass die Kooperationspartner ein erstes positives Resümee ziehen:
„Als Stromnetz Hamburg sind wir stets auf der Suche nach Lösungen, um unser Netz auf einem konstant hohen Niveau effizient und zukunftssicher zu betreiben. Die gemeinsam entwickelte Lösung hat großes Potenzial, welches wir in den vergangenen Monaten in der Praxis kontinuierlich ausgelotet und erweitert haben. Das Projekt DigiMon ist schon jetzt ein voller Erfolg. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, so Ratna Hutabarat, Projektleiterin Stromnetz Hamburg GmbH.
„Wir sind sehr stolz darauf, was wir in den vergangenen Monaten im Rahmen unseres Projektes entwickelt und erreicht haben. Unsere innovative Lösung zeigt sehr gute Möglichkeiten mit Blick auf Predictive Maintenance, wodurch wir Schaltanlagen gezielter und effektiver warten und damit das gesamte Netz für unsere Kunden widerstandsfähiger machen können“, betont Katharina Bäuerle, Projektleiterin aus dem Team Innovation & Digitalisierung im Geschäftsbereich High Voltage von SPIE Deutschland & Zentraleuropa.
Auch Guido Sonnen, Projektleiter von Hesotech, äußert sich zufrieden: „Die Kooperation mit SPIE und Stromnetz Hamburg ist äußerst fruchtbar und hilft auch uns, unsere Lösung stetig praxisnaher zu gestalten und damit weiter zu verbessern.“
Auch die Auszeichnung des digitalen Monitorings mit dem Industrie 4.0 Award in der Kategorie „Smart Services“ im Jahr 2021 bestätigt die erfolgreiche Arbeit der Kooperationspartner. Für die weiteren Monate der Projekt-Laufzeit bis ins vierte Quartal 2023 stehen für das Projektteam insbesondere die Weiterentwicklung und datenreichere Ausgestaltung des digitalen Anlagenzwillings an. Zudem werden neue Anwendungsfälle realisiert und getestet. Die Partner erwarten sich davon weitere Erkenntnisse und praktisch umsetzbare Möglichkeiten insbesondere zur sicheren Remote-Wartung und -Instandhaltung von Schaltanlagen.
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