LeydenJar erhält EU-Mittel für neue Batteriefabrik
- Niederländischer Batterieinnovator LeydenJar erhält Quasi-Eigenkapitalfinanzierung der EIB von 30 Millionen Euro mit EU-Garantie für Skalierung seiner Technologie und Produktion
- Bau einer neuen Fabrik mit Produktionskapazität von 100 Megawattstunden zur industriellen Fertigung reiner Siliziumanoden für Batterien mit hoher Energiedichte wird Energiewende beschleunigen
- Neue Technologie soll Batterieleistung deutlich verbessern und neue Chancen im Verkehrssektor und bei anderen Anwendungen eröffnen
Das innovative niederländische Batterieunternehmen LeydenJar hat sich die Finanzierung für den Bau seiner ersten Fabrik für Siliziumanoden gesichert. 60 Millionen Euro wird es in den Bau von „Werk Eins“ investieren. 30 Millionen Euro davon kommen von der Europäischen Investitionsbank. Die Finanzierung wird durch das Instrument InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor der Europäischen Kommission unterstützt, das aus dem Forschungs- und Innovations-Rahmenprogramm der EU finanziert wird.
Die restliche Finanzierung kommt aus Kundenprojekten von LeydenJar, bereits zugesagten Zuschüssen und der Series-A-Finanzierungsrunde aus dem Jahr 2021. Die neue Produktionsstätte soll in der Provinz Noord-Brabant entstehen und vor Ort Arbeitsplätze schaffen. 2026 soll sie voll einsatzbereit sein. Mit der neuen Anlage will das Unternehmen seine siliziumbasierte Anodenfolie in Massenfertigung herstellen und die Kosten dadurch erheblich senken.
Christian Rood, Gründer und CEO von LeydenJar: „Eine Anodenfabrik in den Niederlanden zu bauen, ist eine außergewöhnliche Leistung. Es freut uns sehr, dass wir unsere einzigartige Technologie jetzt gemeinsam mit unseren Kunden skalieren können. Wir arbeiten mit bekannten Größen der Verbraucherelektronik- und Automobilbranche zusammen, und mit Werk Eins wird eine Integration unserer Produktionsplattform mit Giga-Fabriken möglich. Ziel ist letztlich, die weltbesten Siliziumanoden für Batterien mit der höchsten Energiedichte der Welt herzustellen.“
Im Jahr 2021 sicherte sich LeydenJar bereits 22 Millionen Euro. Mit den von der EU besicherten 30 Millionen Euro der EIB geht das Unternehmen jetzt zur industriellen Produktion über. LeydenJar finanziert damit die Maschinen für seine bewährte Technologie zur Fertigung fortschrittlicher Lithium-Ionen-Batteriezellen. So will das Unternehmen den Nachweis für die industrielle Serienfertigung erbringen und sich weitere Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren eröffnen.
Die neue Technologie auf Basis von Siliziumanoden ermöglicht Lithium-Ionen-Batterien mit einer wesentlich höheren Energiedichte. Das macht die Batterien kleiner und leistungsfähiger und bietet neue Möglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Im Pilotmaßstab konnte LeydenJar sein Anodenmaterial bereits herstellen – mit vielversprechenden Spezifikationen Jetzt kann das Unternehmen dank der EIB-Finanzierung größere Maschinen entwickeln und installieren, um das Material erstmals im industriellen Maßstab herzustellen.
EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Die Möglichkeiten, die sich durch diesen neuen Schritt in der Batterietechnologie eröffnen, sind unendlich. Im Kampf gegen den Klimawandel werden erneuerbare Energien und Energieeffizienz allein nicht ausreichen. Ein oft übersehener Bereich, in dem noch viel Luft nach oben ist, sind Innovationen bei wichtigen Technologien. LeydenJar hat sich dieser Herausforderung gestellt, und die EIB ist sehr stolz darauf, die Skalierung einer überaus vielversprechenden Technologie zu fördern.“
Mit der innovativen Folie für Siliziumanoden von LeydenJar können Batterien 70 Prozent mehr Energie speichern als mit den bisher üblichen Graphitfolien. Zudem sind die neuen Folien extrem dünn. Derzeit arbeitet das Unternehmen mit Partnern daran, die Technologie in Verbraucherelektronik der nächsten Generation, in Elektrofahrzeugen und beim elektrischen Fliegen einzusetzen. Auch die Umwelt profitiert: Die neue Technologie reduziert die CO2-Emissionen der Anodenherstellung um 85 Prozent.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU; der Anteil der Niederlande beläuft sich auf 5,2 Prozent. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungen für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Dazu gehören u. a. Beschäftigung, nachhaltiges Wachstum und die Bekämpfung des Klimawandels. Allein im vergangenen Jahr stellte die EIB etwas mehr als zwei Milliarden Euro für Projekte in den Niederlanden bereit, unter anderem im Gesundheitswesen, für KMU und Energieeffizienzmaßnahmen.
LeydenJar Technologies hat eine Batterietechnologie entwickelt, die zu 100 Prozent auf Siliziumanoden basiert. Diese werden durch Plasmaabscheidung hergestellt. Entwickelt werden die patentierten Batterie- und Produktionstechnologien zusammen mit den Kunden von LeydenJar, unter anderem aus der Automobil- und Verbraucherelektronikindustrie. LeydenJar entstand 2016 als Spin-off der unabhängigen niederländischen Forschungseinrichtung TNO. Das Unternehmen hat eine Produktionsstätte in Eindhoven und seinen Sitz in Leiden.
InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor (InnovFin EDP) ist ein Instrument für Risikokapitalfinanzierungen, das Demonstrationsprojekte fördern soll, deren Fokus auf innovativen sauberen Energielösungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energiespeicherung, intelligente Energiesysteme sowie Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid liegt. Das Instrument soll die Lücke zwischen der Demonstrationsphase und der kommerziellen Nutzung überbrücken und so den Einsatz innovativer CO2-armer Energietechnologien der nächsten Generation ermöglichen. Aufgrund der damit verbundenen hohen Risiken stellt die Europäische Kommission für diese EIB-Darlehen eine Ausfallgarantie. InnovFin EDP wird aus Mitteln von Horizont 2020 und des NER300-Programms finanziert.
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