Medienverband der freien Presse: Philipp Welte einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt
Die Delegiertenversammlung des Medienverbands der freien Presse (MVFP) hat heute Philipp Welte einstimmig in das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Zeitschriftenverlage gewählt. Der durch eine Reform aus dem VDZ hervorgegangene Medienverband der freien Presse steht für über 350 Verlage in einer Branche mit mehr als 7.000 Medienangeboten der Publikumspresse, der Fach- und konfessionellen Medien, und ist damit die größte Interessenorganisation für die Zeitschriftenpresse in Deutschland und Europa.
„Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen aus dem Parlament der Verlage heraus. Angesichts der wirtschaftlich zunehmend herausfordernden Situation wird es immer wichtiger, für faire politische Rahmenbedingungen zu kämpfen. Ich begreife diese Wahl als Auftrag, im Namen unserer Branche in kritischer Zeit geradezustehen für die weltweit einzigartige Vielfalt an Medien, die die deutschen Verlage und die hinter ihnen stehenden Familien und Unternehmen über Jahrzehnte geschaffen haben“, erklärte Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media, zu seiner Wahl als neuen Vorstandsvorsitzenden.
Der Medienmanager verantwortet als Vorstand von Hubert Burda Media das nationale Verlagsgeschäft des Konzerns. Als gelernter Journalist ist Welte in der Branche und deren Umfeld bestens vernetzt, kennt die verlagswirtschaftlichen und die medienpolitischen Herausforderungen. Er appelliert an die politischen Kräfte: „Wohin unser Land und unsere Demokratie steuern, hängt maßgeblich davon ab, ob wir die unabhängige, marktwirtschaftlich finanzierte freie Presse in all ihren Dimensionen sicher in die Zukunft führen können. Eine gesunde Demokratie braucht eine starke Presse, und wir Verlage sind die Heimat der freien Presse.“ Aber die Branche sei „durch das schicksalhafte Jahr 2022 konfrontiert mit ökonomischen Herausforderungen, die einen durchaus bedrohlichen Charakter haben“. Deshalb müsse die Politik endlich ihren selbst gestellten Auftrag einer diskriminierungsfreien Förderung der periodischen Presse unter Einschluss der Zeitschriftenmedien umsetzen. „Unsere Branche – die Publikumsmedien, die konfessionellen Medien und die große deutsche Fachpresse – hat nicht nur eine hohe Resilienz bewiesen, sondern auch eine ebenso hohe Flexibilität und Agilität im Verändern bestehender und Entwickeln neuer Geschäftsmodelle. Hinter uns allen liegen mindestens zwei, teilweise drei Dekaden der digitalen Transformation – und wir sind kraftvoll, mutig und innovativ auf dem Weg in unsere Zukunft.“
Allerdings sei die Transformation der Zeitschriftenmedien jetzt gefährdet: „Die von uns nicht beinflussbare, in weiten Teilen politisch verursachte Kostenexplosion auf dem Energiesektor, im Papiermarkt aber genauso in der Zustellung raubt uns die Kraft, die wir brauchen, um zukunftsfähig zu bleiben. Die Ampel muss endlich eine diskriminierungsfreie Förderung auch aller Zeitschriften auf den Weg bringen, um den Journalismus der Verlage zu erhalten und damit einen irreparablen Schaden für die Meinungspluralität und Pressevielfalt abwenden“, wandte Welte sich an die politischen Entscheiderinnen und Entscheider.
„Die Wahl von Philipp Welte und die große Geschlossenheit unserer Branche nach der erfolgreichen Reform ist ein hervorragendes Zeichen für den Medienverband der freien Presse und seine 350 Mitgliedsverlage. Seit vielen Jahren tief in unserem Geschäft verankert, politisch denkend und agierend, setzt Philipp Welte sich voller Leidenschaft für die freie Presse, Meinungspluralität und unsere Demokratie ein“, so Dr. Rudolf Thiemann.
Mit Respekt und Dank ehrten die 42 Delegierten der Landes- und der Fachvertretungen des MVFP die Leistungen und Verdienste von Thiemann, der sich im November entschlossen hatte, sein Amt zur Verfügung zu stellen. „Über 25 Jahre lang hat sich Dr. Rudolf Thiemann in der Verbandsspitze für die Zeitschriftenpresse in herausragender Weise engagiert. Er machte sich für die Interessen der Mitglieder stark und setzte sich unermüdlich für die Belange einer freien Presse ein, konnte zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Gremien den Verband durch die erfolgreiche Reform zum Medienverband der freien Presse zukunftsfest machen“, gab Stephan Scherzer, Bundesgeschäftsführer des MVFP, die Stimmung der Delegierten wieder. Diese würdigten ihn im Namen der ganzen Branche und ernannten ihn zum Ehrenvorsitzenden des MVFP.
Mit dem Abschied von Rudolf Thiemann aus dem Vorstand des MVFP wurde auch eine Nachfolgeregelung für den Kreis der Mitglieder der Fachvertretung Konfessionelle Medien erforderlich. Als neues Vorstandsmitglied wurde einstimmig Birgit Arndt, Geschäftsführerin, Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau GmbH in Frankfurt, gewählt. „Ich freue mich darauf, die konfessionellen Verlage und ihre Interessen im MVFP vertreten zu dürfen und will mich dafür einsetzen, dass die christliche Publizistik auch weiterhin eine wichtige und laute Stimme in der Gesellschaft bleibt, die gerade in Krisenzeiten klare Orientierung bietet“, so die Vorsitzende der Fachvertretung Konfessionelle Medien.
Vergleichbar mit einem Unternehmensvorstand hat sich das im März dieses Jahres gewählte Führungsgremium des MVFP als Exekutivboard organisiert, in dem die Mitglieder verschiedene Aufgaben übernommen haben. Entsprechend wurde die Satzung angepasst: Das siebenköpfige Führungsgremium – bestehend aus Birgit Arndt, Holger Knapp (Sternefeld Medien), Detlef Koenig (mhp Medien), Bianca Pohlmann (Funke Mediengruppe), Lars Joachim Rose (Mediengruppe Klambt), Dr. Alfons Schräder (Heise Medien) und Philipp Welte (Hubert Burda Media) – wurde einstimmig als Vorstand für eine Amtszeit von vier Geschäftsjahren gewählt. Die Delegiertenversammlung besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der drei Fachvertretungen Fachmedien, Publikumsmedien und konfessionelle Medien sowie der fünf Landesvertretungen für die Regionen Bayern, Berlin-Brandenburg, Nord, Nordrhein-Westfalen und Südwesten. Entsprechend der Satzung wählt die MVFP-Delegiertenversammlung aus ihrem Kreis den Vorstandsvorsitzenden sowie die weiteren Mitglieder dieses des Vorstands.
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