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„Nehmse Platz, Herr Jeheimrat! Was gibsn Neues aufm Bau?“ – EDITION digital erinnert zum 90. Geburtstag an C.U. Wiesner

„Nehmse Platz, Herr Jeheimrat! Was gibsn Neues aufm Bau? Wieder Nachtschicht gehabt?“ Mit diesen Worten begrüßte Frisörmeister Wilhelm Kleinekorte seine Stammgäste. Kleinekorte ist die wahrscheinlich populärste Figur des Schriftstellers und Drehbuchautors C.U. Wiesner, der am 1. Januar 2023 seinen 90. Geburtstag hätte feiern können. In den zunächst für die DDR-Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ geschriebenen fiktiven Frisörgesprächen plauderte Kleinekorte humorvoll über tagespolitische und allgemeine Probleme. Sein Markenzeichen war der urwüchsige Berliner Dialekt, wobei er sich bevorzugt jener Fremdwörter bediente, deren genaue Aussprache er zwar nicht kannte, deren Bedeutung er jedoch in treffender Doppelsinnigkeit zuordnete. Später wurden daraus mehrere Bücher, die alle als E-Books bei EDITION digital vorliegen: „Frisör Kleinekorte“ (1965), „Frisör Kleinekorte seift wieder ein“ (1971), „Herrensalon W. Kleinekorte“ (1976) und „Frisör Kleinekorte in Venedig und anderswo“ (1981) sowie der Auswahlband „Frisör Kleinekorte – Salongespräche aus drei Jahrzehnten“ (1994). Die Popularität seines Kleinekorte ging übrigens wo weit, dass der Autor 1988 in dem Kinderfilm „Kai aus der Kiste“ eine Nebenrolle als Friseur übernahm. Zu den größten Erfolgen Wiesners gehören aber auch die Ideen und die Drehbücher für die sehr beliebten Fernsehserien „Spuk unterm Riesenrad“ (1979), „Spuk im Hochhaus“ (1982) und „Spuk von draußen“ (1987). Bei EDITION digital liegen zudem die Kriminalerzählung „Jonas wird misstrauisch“ (1967) und der Kriminalroman „Das Möwennest“ (1979), die Kurzgeschichten-Sammlung „Die singende Lokomotive“ (1974) sowie die beiden aufschlussreichen Memoiren-Bände „Machs gut Schneewittchen. Zehn Geschichten aus der Kinderzeit“ (1982) und „Leb wohl, Rapunzel. Elf Kapitel aus der Jugendzeit“ (1985/1989) und nicht zuletzt der leider in den damaligen Wende-Wirren untergegangene sehr fantasievolle Roman „Die Geister von Thorland“ (1989) vor. Alle 15 E-Books von C.U. Wiesner sind unter edition-digital.de sowie im stationären und Online-Buchhandel zu haben.

Claus Ulrich Wiesner wurde am 1. Januar 1933 in Brandenburg an der Havel geboren. Er stammte aus einer Gastwirtsfamilie. Nachdem sein Vater 1935 sein Lokal hatte aufgeben müssen, wuchs er im Bahnhofsviertel mit einem drei Jahre jüngeren Bruder in einfachen Verhältnissen auf. Nach dem Abitur verließ er seine Heimatstadt und begann 1951 in Ost-Berlin Studien als Dolmetscher für Englisch, der Germanistik und Filmszenaristik. Er war 1952 bis 1953 Redaktionsassistent im Verlag Volk und Wissen, 1953 bis 1956 Redakteur im Verlag Volk und Welt und 1959 bis 1960 Lektor im Eulenspiegel Verlag. Seit 1964 war er als freischaffender Schriftsteller als Dramatiker, Film- und Hörspielautor tätig und verfasste Texte für verschiedene Kabaretts. Wiesner schrieb regelmäßig Theaterkritiken für die „Theater-Eule“ des „Eulenspiegel“ und Kurzgeschichten. 1989 übersiedelte er mit seiner Frau nach Klosterfelde (Landkreis Barnim) und schrieb regelmäßig Kolumnen für die Tageszeitung „Oranienburger Generalanzeiger“. Nach dem Tod seiner Frau 2014 lebte er sehr zurückgezogen und starb vermutlich am 24. Oktober 2016 in dem zur Gemeinde Wandlitz gehörigen Ortsteil Klosterfelde.

Über die EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

EDITION digital war vor 28 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Inzwischen gibt der Verlag Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher gedruckt und als E-Book heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.200 Titel. E-Books sind barrierefrei und Bücher werden klimaneutral gedruckt.

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