Neuer Prachtband erschienen
Die Geschichte des Markgräflichen Opernhauses der damaligen Residenzstadt Bayreuth beginnt mit dem Jahr 1744. Anlass für den Bau war das mehrtägige Hochzeitsfest für Markgräfin Wilhelmines einzige Tochter Elisabeth Friederike Sophie und den Herzog Carl Eugen von Württemberg im Jahr 1748. In einer nur vierjährigen Bauphase wurde ein einzigartiges Monument der Fest- und Musikkultur geschaffen. Im Jahr 2012 nahm die UNESCO das barocke Theaterjuwel auf die Liste der Welterbestätten auf. Das Markgräfliche Opernhaus mit seinem außergewöhnlichem Logenhaus zählt zu den wenigen in Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts.
Im reichen Denkmalbestand der Bayerischen Schlösserverwaltung ist das Markgräfliche Opernhaus ein Glücksfall und eine besondere fachliche Herausforderung gleichermaßen. Die wissenschaftliche, konservatorische und baudenkmalpflegerische Leistung, die hinter der Erhaltung dieses Ausnahmebauwerks steht, wird nun auf über 350 Seiten in außergewöhnlicher Form sichtbar gemacht. Das umfangreiche Werk umfasst sowohl die Vorbereitungen der Restaurierungsmaßnahme als auch die umfassende, sensible Restaurierung und Instandsetzung des Markgräflichen Opernhauses. Schlussstein der mehrere Jahre dauernden baulichen Maßnahmen und Generalsanierung bildete die glanzvolle Wiedereröffnung am 12. April 2018.
Verantwortlich für die umfangreichen Vor- und Bestandsuntersuchungen, die Aufbereitung der historischen Quellen, die Erstellung der Sanierungskonzepte sowie die fachgerechte Umsetzung der Maßnahmen, die in diesem Band dokumentiert werden, waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauabteilung und des Restaurierungszentrums der Bayerischen Schlösserverwaltung sowie des Staatlichen Bauamts Bayreuth.
Durch die Publikation soll der Kraftakt der Jahrhundertsanierung des Markgräflichen Opernhauses nicht in Vergessenheit geraten und für andere UNESCO-Welterbestätten als Vorbild und Inspiration dienen. Die Baudokumentation „Markgräflichen Opernhaus Bayreuth“ hält die in seiner Geschichte wohl bisher umfangreichste Restaurierung wissenschaftlich fest und macht die neu gewonnenen Erkenntnisse und Lösungsansätze nicht nur der Fachwelt zugänglich. In diesem Werk werden, neben dem von der UNESCO festgestellten außergewöhnlichen universellen Wert des Markgräflichen Opernhauses, neue Zusammenhänge zur Baugeschichte des Opernhauses sowie besondere historische Baukonstruktionen, wie das Dachwerk oder die Logenhauskonstruktion, der Leserschaft nähergebracht. Die Komplexität der Baumaßnahmen eines solch sensiblen Denkmalbestands zeigt sich bei der aufwendigen Dachwerkssanierung über dem Bühnenhaus, aber auch bei der Restaurierung und Erneuerung theatertechnischer Einbauten für den funktionalen Betrieb des historischen Opernhauses. Als herausragende Leistung zählt die Restaurierung der illusionistischen Bemalungen von Carlo und Giuseppe Galli Bibiena im original erhaltenen Logenhaus. Dem exzellenten Restauratoren-Team ist es gelungen, den barocken Eindruck des Festraums von 1748 mit einer neuen Farbigkeit und mit einer auf die ursprüngliche Größe erweiterten Bühnenöffnung (mit dem rekonstruierten Bühnenbild) wiederherzustellen.
Die Autorinnen und Autoren geben in dem Buch einen beeindruckenden Einblick in die wissenschaftliche Forschung und Restaurierung eines barocken Meisterwerks.
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth. Erforschung, Instandsetzung und Restaurierung eines barocken Festtheaters von Weltrang 2009-2018.
Baudokumentation der Bayerischen Schlösserverwaltung. Band 5
Hrsg.: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. München 2022. 352 Seiten. 49,90 Euro.
ISBN 978-3-941637-74-0
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich über fünf Millionen Besucher aus aller Welt an.
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