Finanzen / Bilanzen

Niedersächsische Unternehmen verzeichnen deutlichen Umsatzanstieg

  • NORD/LB präsentiert Rangliste der 100 größten Unternehmen
  • Gegenbewegung nach Coronaeinbruch führt zu positiver Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung in 2021 
  • Weitere Aufholeffekte für 2022 erwartet

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in einer heute veröffentlichten Studie die Entwicklung der 100 größten Unternehmen in Niedersachsen im Geschäftsjahr 2021 analysiert. Die Analysten kommen dabei zu dem Ergebnis, dass das vergangene Jahr von positiven Aufholeffekten nach dem Coronaeinbruch geprägt war. Neben teils deutlichen Umsatzzuwächsen kam es bei den 100 größten  Unternehmen Niedersachsens in der Summe auch zu einem leichten Anstieg der Beschäftigtenzahl. 

„Nach dem coronabedingten gesamtwirtschaftlichen Einbruch haben viele Unternehmen ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Die Analyse unserer Volkswirte zeigt, dass auch den meisten niedersächsischen Unternehmen ein solches Comeback gelungen ist. Erfreulich ist zudem, dass die positive Geschäftsentwicklung an vielen Stellen auch mit einem Personalaufbau einhergegangen ist“, sagte Christoph Dieng, Vorstandsmitglied der NORD/LB, anlässlich der Veröffentlichung der Studie. „Zudem freut uns, dass die Mehrzahl der Unternehmen optimistisch in die Zukunft schaut. Als langjähriger Finanzierer der niedersächsischen Wirtschaft werden wir unsere Kunden auch künftig auf diesem Weg begleiten“, so Dieng weiter.

Spürbarer Umsatzanstieg in fast allen Bereichen 

Das in der Studie betrachtete Geschäftsjahr 2021 war bei den meisten analysierten Unternehmen von einem deutlichen Umsatzplus gekennzeichnet. So hat sich der Gesamtumsatz sämtlicher 100 in der Studie vertretenen Unternehmen um etwa 10 Prozent auf über 442 Mrd. Euro erhöht. Die Liste der umsatzstärksten Unternehmen des Bundeslandes wird dabei erneut vom VW-Konzern mit Sitz in Wolfsburg angeführt. Nach sinkenden Umsatzerlösen in 2020 ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 um 12 Prozent auf 250 Mrd. Euro angestiegen. Auf Platz zwei folgt die Continental AG, die einen Umsatz für 2021 in Höhe von 33,8 Mrd. Euro ausweist. Auf den Plätzen drei und vier folgen die Salzgitter AG sowie das Agrarhandelsunternehmen AGRAVIS Raiffeisen. Beide Unternehmen haben von teils deutlichen Umsatzzuwächsen profitiert. Bei der Salzigtter AG kam es zu einem Anstieg um etwa 40 Prozent, AGRAVIS erhöhte den Umsatz um knapp 15 Prozent. Die Dirk Rossmann GmbH (Platz 5) und die hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe (Platz 6) haben ihre Positionen aus dem Vorjahr behauptet. 

Deutliche strukturelle Unterschiede bei der regionalen Verteilung 

Die regionale Verteilung zeigt, dass das Gebiet der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg den Raum mit der höchsten Dichte großer Unternehmen darstellt. Mehr als die Hälfte der 100 größten Unternehmen haben hier ihren Sitz. Innerhalb der Metropolregion dominiert die Landeshauptstadt Hannover mit insgesamt 21 Großunternehmen deutlich. Darüber hinaus haben in den Umlandgemeinden weitere sieben große Unternehmen ihren Unternehmenssitz. Den zweiten regionalen Schwerpunkt Niedersachsens stellt der Raum Osnabrück dar. Im Jahr 2021 weist die Stadt Osnabrück mit acht Eintragungen ein Unternehmen weniger als im Vorjahr auf. Im Osnabrücker Umland haben vier weitere Großunternehmen ihren Sitz. Demgegenüber ist beispielsweise der nordöstliche, ländlich geprägte Teil Niedersachsens insgesamt durch einen geringen Besatz an großen Unternehmen vertreten.

Optimistischer Ausblick für 2022

Im Rahmen der NORD/LB-Studie wurden die gelisteten Unternehmen zudem um eine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 gebeten. Dabei zeigen sich die Unternehmen mit Blick auf die Umsatzentwicklung recht optimistisch. „Die  prognostizierte Steigerung der Umsatzerlöse ist vor allem Spiegelbild der rekordhohen Inflation im abgelaufenen Jahr, die sich auch in deutlichen Steigerungen der Absatzpreise niederschlägt. Das erwartete durchschnittliche Umsatzwachstum von 9 Prozent ist aber zumindest teilweise auch noch im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Rücksetzern der vorangegangenen Jahre zu sehen – in einigen ausgewählten Branchen rechnen die Unternehmen sicher zurecht mit einem nochmaligen realen Aufholeffekt“, sagte NORD/LB-Chefvolkswirt Christian Lips. „Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive dürften sich der Krieg in der Ukraine und die damit in Verbindung stehenden realwirtschaftlichen Implikationen – stellvertretend sei auf die Energiepreisentwicklung verwiesen – kurzfristig schon eher dämpfend auf die konjunkturelle Entwicklung auswirken. Gleichwohl ist der konjunkturelle Ausblick besser als viele vor wenigen Monaten für möglich gehalten hatten: Die wirtschaftliche Ausgangslage vor dem Winterhalbjahr ist aufgrund vielfältiger Maßnahmen und dank des milden Herbstes besser als ursprünglich erwartet, zudem präsentierte sich die deutsche Konjunktur bis zuletzt als erstaunlich robust“, so Lips.

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