Polar- und Tiefseeforscherin Antje Boetius mit dem GOLDENEN LOT 2022 ausgezeichnet
Über die Preisträgerin
Antje Boetius erforscht die Folgen des Klimawandels auf die Ozeane und Polarregionen, besonders im Zusammenhang mit der arktischen Amplifikation, den Veränderungen der biologischen Pumpe sowie mikrobieller Gemeinschaften im Meer. Die Wissenschaftlerin hat an mehr als 40 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen und beschäftigt sich derzeit vor allem mit Fragen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans. Als Tiefseeforscherin beschäftigt sie sich zudem mit der Entdeckung unbekannter Lebensräume der Tiefsee, besonders von extremen Lebensgemeinschaften und Tiefseeökosystemen unter Eis, an Seebergen, Schlammvulkanen, Gashydraten sowie kalten und heißen Quellen. Ihre Studien zu den ökologischen Folgen von Tiefseebergbau zeigen auf, welche Konsequenzen die Störung des Meeresbodens langfristig verursachen.
Antje Boetius ist darüber hinaus Expertin für Wissenschaft und Kultur im Anthropozän und arbeitet mit Künstlern, Schriftstellern und Publizisten zu Fragen der gesellschaftlichen Transformation und ihrer Spuren in Kunst und Kultur, unter anderem auch im Rahmen des Projektes Theater des Anthropozän unter der Schirmherrschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Als Wissenschaftsmanagerin schreibt und kommuniziert sie zudem über Fragen von Diversität und Chancengleichheit in der Wissenschaft, Nachhaltigkeitsstrategien und Transformationsprozesse.
Antje Boetius ist gewähltes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz und des Wissenschaftsrates Deutschlands.
Ihre Arbeit machte sie einer breiten Öffentlichkeit durch Publikationen, Fachartikel und auch zahlreiche TV-Auftritte zugänglich. Dazu zählen Beiträge in Wissenschaftssendungen wie makro (3sat), Quarks & Co (WDR) und Terra Xpress (ZDF) oder auch Auftritte bei Tietjen und Hirschhausen (NDR) und TV Total (Pro7).
Über das GOLDENE LOT
Einmal pro Jahr zeichnet der VDV Persönlichkeiten, die zu einer gesellschaftlichen Debatte im Sinne von Technikrelevanz beitragen, mit dem GOLDENEN LOT aus. Der nicht dotierte Preis wird vom VDV seit 1990 verliehen. Zu den Preisträgern zählen hochrangige Politiker wie Joachim Gauck, Johannes Rau und Rita Süßmuth, namhafte Wissenschaftler und andere Personen des öffentlichen Lebens, darunter der Astronaut Ulf Merbold, der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, der Polarforscher Arved Fuchs, die Entwicklungshelferin Stella Deetjen und bekannte Geodäten wie Wilfried Grunau, Rolf Bull und Klaus Grewe. Viele der ehemaligen Lotträger nehmen seit vielen Jahren regelmäßig wiederkehrend als Stammgäste an den jährlichen Preisverleihungen teil und berichten im Laufe des Abends in lockerer Runde über ihre aktuellen Aktivitäten.
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