Familie & Kind

So kommen Ihre Haustiere gut durch die Silvesternacht

Die Corona-Beschränkungen sind aufgehoben, weitreichende Böllerverbote zu Silvester eine Sache der Vergangenheit. In Berlin sind lediglich drei polizeiliche Pyrotechnik-Verbotszonen vorgesehen: am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez / Schöneberg nahe der Pallasstraße und in Alt-Moabit. Für den Rest der Stadt gilt: (legales) Feuerwerk frei. Doch was manche Menschen freut, ist ein Albtraum für Tiere. Denn der Krach von Böllern und die Lichtblitze explodierender Feuerwerkskörper versetzen neben Wildtieren auch viele Haustiere in Angst und Schrecken. Mit folgenden Tipps des Tierschutzvereins für Berlin überstehen Ihre Lieblinge die für sie schlimmste Nacht des Jahres.

Besonders in der Stadt wohnende Hundebesitzer*innen stehen an Silvester vor einer Herausforderung. Die Böllerei beginnt oft schon nachmittags mit Einbruch der Dunkelheit – Mitternacht ist dann der Höhepunkt der Knallerei. Viele Hunde trauen sich nicht mal mehr, sich zu lösen, wenn es dauernd überall kracht. Manche weigern sich sogar, das Haus zu verlassen, wenn sie es nur in der Ferne knallen hören. Deshalb sollten Gassigänge am Silvestertag stattfinden, bevor die Böllerei losgeht. Die Nachtrunde sollte erst in den frühen Morgenstunden des 1. Januar erfolgen, wenn das Feuerwerk größtenteils vorbei ist. Und auch, wenn Ihr Hund normalerweise nur Halsband und Leine trägt oder sogar ohne Leine laufen darf: Führen Sie ihn bitte an den Tagen rund um Silvester ausnahmslos angeleint und mit einem gutsitzenden Geschirr, aus dem er sich nicht im Schreck herauswinden kann. Im Zweifel ist ein Sicherheitsgeschirr die richtige Wahl. Ihre Telefonnummer sollte sich zudem gut sichtbar am Halsband befinden. Ein auf den Halter bzw. die Halterin registrierter Mikrochip ist in Berlin ohnehin Pflicht. Das macht Sinn, denn auf diese Weise haben Sie eine viel bessere Chance, Ihren Hund wiederzubekommen, sollte er doch mal ausbüxen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Katzen.

Alle Haustiere, egal welcher Art, sollten unbedingt während des Feuerwerks drinnen bleiben. Denken Sie also daran, die ggf. vorhandene Katzenklappe sowie alle Fenster zu schließen und über Vorhänge oder Jalousien die Sicht nach draußen zu blockieren. Vogelvolieren oder Kleintiergehege bitte ggf. vom Fenster wegrücken und zusätzlich mit einem Tuch abdecken. Auch ist es hilfreich, ruhige Musik in einer passenden Lautstärke abzuspielen, um die dröhnende Geräuschkulisse des Feuerwerks abzumildern. Sehr ängstlichen Hunden oder Katzen kann man ein sogenanntes Thundershirt anziehen, das ist ein enganliegender Body, der einen sanften, konstanten Druck auf den Tierkörper ausübt und dadurch beruhigend wirkt. Das Tragen eines Thundershirts sollte allerdings vorsichtshalber dem Tier schon bekannt sein, manche brauchen ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen.

Die Anwesenheit einer Bezugsperson wirkt stressmindernd vor allem auf Hunde und Katzen – allein lassen sollte man seine Tiere zu Silvester auf keinen Fall. Manch ein Stubentiger freut sich über eine Spieleinheit während des Feuerwerks: Das lenkt ab und macht Spaß. Grundsätzlich ist es gut, bekannte Routinen im Haus einzuhalten, denn sie geben Sicherheit. Wenn alles nichts nützt und sich Ihr Tier nur verkriechen möchte: Lassen Sie es. Sie können ihm sogar helfen, indem Sie einen besonders geschützten, kuschligen Platz einrichten, den das Tier als sichere Höhle benutzen kann. Beruhigungsmittel bitte nur nach vorheriger tierärztlicher Absprache geben und nur dann geben, wenn es unbedingt notwendig ist. 

Silvester ist für Tiere ein Graus – doch mit Ihrer tatkräftigen Hilfe können Ihre tierischen Freunde die beängstigende Nacht gut überstehen.

Über den Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corporation e.V.

Der Tierschutzverein für Berlin, finanziert fast ausschließlich durch Spenden, Nachlässe und Mitgliedsbeiträge, betreibt im Berliner Stadtteil Falkenberg das größte und modernste Tierheim Europas. Auf einer Fläche von mehr als 16 Hektar versorgt der 1841 gegründete Verein jeden Tag etwa 1.300 Tiere.

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