Mobile & Verkehr

Starthilfe ganz einfach – Trotz Kälte & Schnee pünktlich ankommen

Es ist und bleibt erst einmal frostig kalt in Deutschland. In den kommenden Tagen werden zunächst landesweit weiterhin Minusgrade samt Schneefall erwartet und auch danach bleibt es kalt. Das stellt viele Autobatterien auf die Probe, denn gerade beim Anlassen wird die Starterbatterie stark beansprucht, die kalte Witterung strapaziert die Batterie zusätzlich. Das gilt sowohl für Verbrenner- wie auch für Plug-in- und vollelektrische Autos: Heizung, Licht, Gebläse und Scheibenwischer fordern die Ladekapazität zusätzlich heraus.

Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erklärt wie Autofahrende das Auto trotz schwächelnder Batterie wieder zum Laufen bekommen und welche Fehler vermieden werden können.

Vorbereitung

Um Starthilfe zu geben, ist entweder ein Starthilfegerät, ein sogenannter „Booster“, oder ein zweites Fahrzeug plus Starthilfekabel notwendig. Damit die Länge der Starthilfekabel ausreicht, sollte das Spenderfahrzeug so abgestellt werden, dass sich dessen Batterie möglichst nahe an der des Empfängerfahrzeugs befindet. ACE-Tipp: Kompakte Booster gibt es mittlerweile im handlichen Format für unter 100 Euro.

Um den Booster gut gegen Kälte zu schützen, sollte er in einer Schutztasche eingepackt werden. Vor Einbruch der kalten Tage sollte er vollständig geladen und gut gesichert im Kofferraum verstaut werden.

Starthilfe – die richtige Reihenfolge

  1. Die Zündungen beider Fahrzeuge müssen ausgeschaltet sein und das Starthilfekabel an beiden Fahrzeugen angeschlossen werden: Zuerst wird das rote Plus-Kabel mit den Plus-Polen beider Batterien verbunden. Dabei darauf achten, dass die roten Klemmen nicht versehentlich mit anderen Teilen des Autos in Berührung kommen.
  2. Das schwarze Minus-Starterkabel darf nicht direkt an den Batterien angeschlossen werden, sondern nur an unlackierten Metallteilen. Oft gibt es hierfür spezielle „Massepunkte“. Um diese zu finden, ist die Gebrauchsanleitung hilfreich.
  3. Wenn beide Kabel fest an den jeweiligen Kontaktpunkten sitzen, wird der Motor des „Spenderfahrzeugs“ gestartet. Achtung: Stets ausreichend Abstand zu drehenden Motorteilen einhalten, um Verletzungen zu vermeiden! Er sollte zunächst etwa fünf bis zehn Minuten laufen, damit zur teilentladenen Batterie des „Empfängerautos“ genügend Energie fließen kann. Danach erfolgt der Startversuch des Empfängerautos. Vorher das Getriebe in den Leerlauf schalten beziehungsweise die Automatikschaltung auf Parkstellung stellen. Springt der Motor an, sollte ein starker Verbraucher – wie zum Beispiel die Heckscheibenheizung oder das Gebläse – eingeschaltet werden. So werden Spannungsspitzen vermieden. Vorsicht: Wenn das Auto nach etwa drei Versuchen immer noch nicht anspringt, sollte die Starthilfe abgebrochen werden. In diesem Fall liegt der Defekt möglicherweise nicht an der Batterie.
  4. Die Startkabel werden nun in umgekehrter Reihenfolge abmontiert: zuerst das schwarze, dann das rote Starthilfekabel entfernen. Danach Verbraucher wie Heckscheibenheizung oder Gebläse nach Möglichkeit wieder abschalten bzw. herunterdrehen.

Was ist nach der Starthilfe zu tun?

Nach der Starthilfe am besten etwa eine Stunde auf einer Landstraße oder Autobahn fahren: Dabei möglichst wenig Verbraucher anschalten, damit die Batterie so voll werden kann, dass das Fahrzeug sicher mehrmals gestartet werden kann. Aber Vorsicht: Von einer vollständig geladenen Batterie kann dann nicht die Rede sein. ACE-Tipp: Damit sich die Batterie vollständig wieder aufladen kann, empfiehlt es sich, die Batterie mit einem Ladegerät zu laden, oder laden zu lassen. Danach sollte sie von einer Fachwerkstatt geprüft werden.

Verschiedene Fahrzeugtypen im Detail

Verbrenner: Ein Benziner kann einem Fahrzeug mit Benzinmotor und auch einem Diesel-Fahrzeug Starthilfe geben und umgekehrt. Allerdings sollte beim Benziner-Spenderfahrzeug während der Überbrückung das Gas etwas betätigt werden. So kann der Generator des Spenderfahrzeugs ausreichend Strom erzeugen, um die größere Batterie eines Diesels zu versorgen. Dazu müssen die Starthilfekabel geeignet sein, denn diese gibt es mit unterschiedlichem Querschnitt, also Kabeldurchmesser. ACE-Hinweis: Große Batterien, beispielsweise die von Diesel-Fahrzeugen, brauchen dicke Kabel. Sonst können die Kabel schmelzen.

Elektroauto: Elektroautos nutzen zum Fahren eine Hochvoltbatterie. Für die Bordelektronik, die auch für den Startvorgang notwendig ist, haben Elektroautos jedoch auch eine 12-Volt-Batterie an Bord. Somit können auch Elektroautos Starthilfe geben oder benötigen. Vorab muss die jeweilige Anleitung des Autoherstellers beachtet werden.

Starthilfe mit dem E-Auto geben: Da die 12-Volt-Batterie des Elektroautos eine geringe Kapazität hat, muss das Elektroauto nach dem Anklemmen der Starthilfekabel eingeschaltet sein, um Starthilfe zu geben. Nur so kann die Hochvoltbatterie die Starterbatterie nachladen. Zudem sollte der Anlasser des Empfängerautos nicht länger als drei Sekunden betätigt werden. Vor einem erneuten Startversuch sollte man etwa eine halbe Minute abwarten, um die kleine 12-Volt-Batterie zu schonen.

Starthilfe mit dem E-Auto bekommen: Ist die 12-Volt-Batterie fast oder ganz leer, lässt sich auch ein Elektroauto nicht mehr starten. Das kann jedoch nur nach sehr langen Standzeiten vorkommen, da die 12-Volt-Batterie über die Hochvoltbatterie nachgeladen wird, sobald das Auto angeschaltet ist. Ist Starthilfe doch einmal nötig, wird wie bei einem normalen Auto vorgegangen.

Hybridfahrzeuge: Auch Hybridfahrzeuge können Starthilfe geben und bekommen, da auch diese über eine 12-Volt Batterie verfügen. Achtung: Unbedingt die Gebrauchsanleitung beachten!

Weiterführende Informationen

>> ACE-Ratgeber Starthilfe

>> ACE-Video: Was ist ein Starthilfe-Booster?

Über den ACE Auto Club Europa e.V.

Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa ist seit 1965 als starke Gemeinschaft für alle modernen mobilen Menschen da, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Die Kernthemen des Autoclubs mit rund 630.000 Mitgliedern sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Verbraucherschutz, Elektromobilität und neue Mobilitätsformen.

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