Finanzen / Bilanzen

Umfrage von J.P. Morgan Asset Management: Ein Drittel möchte Weihnachtsgeld für höhere Energiekosten zurücklegen

Die stark gestiegenen Energiekosten treiben Anlegerinnen und Anleger um. Viele Menschen müssen inzwischen einen deutlich höheren Anteil ihres Einkommens für Energie aufwenden. Gemäß einer Umfrage von J.P. Morgan Asset Management würde ein Drittel der Befragten aus Deutschland und Österreich deshalb zusätzliches Geld als Puffer für die höheren Energiekosten „parken“ – größere Anschaffungen oder Reisen folgen erst mit deutlichem Abstand. Zudem zeigt sich im Rahmen der Umfrage, dass die Investmentkultur in Deutschland und Österreich auch im neuen Jahr stabil bleiben sollte und Marktschwankungen wenig Einfluss auf das Anlageverhalten haben. Für die repräsentative Umfrage wurden im Oktober 2022 1.000 Frauen und Männer aus Deutschland und 600 aus Österreich zu ihrem Spar- und Anlageverhalten befragt.

Weihnachtsgeld: lieber abwarten statt sofort alles investieren

Die Frage nach der Verwendung von zusätzlichen finanziellen Mitteln wie Weihnachtsgeld zeigt auf, wo derzeit die Bedürfnisse von Anlegerinnen und Anlegern liegen. Dabei wird deutlich, dass aktuell vor allem Vorsicht vorherrscht. Insgesamt 53 Prozent der Befragten wollen angesichts der aktuellen Situation mit weiterhin bestehender Marktunsicherheit erst einmal abwarten mit einem Investment: 33 Prozent möchten etwaiges zusätzliches Geld als Puffer für hohe Energiekosten vorsehen, weitere 20 Prozent wollen abwarten und später investieren, wenn die Märkte ruhiger sind. 18 Prozent wiederum würden auf Konsum setzen und zusätzliche finanzielle Mittel für Reisen oder größere Anschaffungen einsetzen. 14 Prozent würden in mehreren Tranchen investieren, während 11 Prozent niedrigere Kurse nach Korrekturen für ein sofortiges Investment nutzen würden.

„Die Anlegerinnen und Anleger in Deutschland und Österreich beobachten die Märkte und die wirtschaftlichen Entwicklungen sehr genau, um auf der Basis über weitere Investments zu entscheiden,“ stellt Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management, fest. „Investments werden demnach eher aufgeschoben, der Konsum steht aktuell stärker zurück. Das ist nicht verwunderlich. Man kann aber davon ausgehen, dass die Anlegerinnen und Anleger sich wieder stärker am Kapitalmarkt engagieren werden, sobald weniger Geld für Energie aufgewendet werden muss“, führt Matthias Schulz aus.

Investmentkultur bleibt stabil: Marktschwankungen haben kaum Auswirkungen

Nachdem viele Menschen in Deutschland und Österreich ihre während der Pandemie aufgestauten Ersparnisse für Kapitalmarktinvestments genutzt haben, stellte das Jahr 2022 mit deutlichen Korrekturen eine erste Probe der Investmentkultur dar. Die Befragung zeigt jedoch, dass der Einfluss der Marktschwankungen auf das Anlageverhalten recht gering war. Lediglich 7 Prozent der Befragten wollen aufgrund von schwankenden Kursen nicht mehr investieren. Demgegenüber bleiben 55 Prozent der Befragten trotz Kursschwankungen investiert. Allerdings gaben auch 45 Prozent an, gar nicht am Kapitalmarkt zu investieren. Nimmt man nur die investierten Befragten als Basis, zeigen sich rund zwei Drittel von ihnen von Marktschwankungen unbeeindruckt.  

„Es ist sehr erfreulich, dass die Investmentkultur in Deutschland und Österreich auch nach solch einem schwierigen Jahr an den Kapitalmärkten noch so stabil ist“, betont Matthias Schulz. „Viele Anlegerinnen und Anleger haben bei ihren Investments offensichtlich eine langfristige Perspektive und ließen sich auch von den in diesem Jahr stärker schwankenden Kursen nicht verunsichern“, ergänzt Schulz. Auch für die Märkte selbst sei das eine gute Nachricht, weil weniger Emotionalität im Spiel sei, was wiederum Kurse stark beeinflussen kann.

Eine abwartende Haltung bei weiteren Investments und ein kühler Kopf angesichts der Marktschwankungen sprechen laut Schulz dafür, dass immer mehr Menschen wichtige Prinzipien der Geldanlage verinnerlicht haben. „Wichtig ist dabei vor allem, die Investments nicht überstürzt aufzulösen, wie es in vorangegangenen Krisen noch bei vielen Anlegerinnen und Anlegern der Fall war“, so Schulz. Diese Strategie sei insofern wenig zielführend, als dass damit die Verluste realisiert werden und häufig die Erholung verpasst wird und der Wiedereinstieg schwierig zu timen sei. „Dafür gibt es erfreulicherweise aber wenig Anzeichen“, fasst Matthias Schulz zusammen.

Die hier zitierten Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Online-Umfrage von J.P. Morgan Asset Management über die Plattform von Attest. Dafür wurden im Oktober 2022 1.600 Frauen und Männer ab 20 Jahren in Deutschland und Österreich zu ihrem Spar- und Anlageverhalten angesichts steigender Zinsen und hoher Inflation befragt. Die vollständigen Ergebnisse mit Aufteilung nach Ländern, Geschlecht, Altersgruppe sind hier zu finden: https://dashboard.askattest.com/…

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