VCD: Schnellfahrstrecke Wendlingen – Ulm: Plus für Fern- und Regionalverkehr, Minus für Güterverkehr; Doppelinvestitionen vermeiden
Die Region Neckar-Alb mit Metzingen, Reutlingen und Tübingen profitiere lt. VCD besonders von den neuen schnellen IRE200-Zügen über Merklingen nach Ulm – so verkürze sich die Fahrzeit Tübingen – Ulm auf 1 h 18 Minute. Doch mit der Teilinbetriebnahme von Stuttgart 21 in wenigen Jahren verlängere sich die Fahrzeit sogar wieder, da dann der Umstieg in Wendlingen wegfalle – hier zeige sich, dass der Verzicht auf den Turmbahnhof in Wendlingen ein Fehler gewesen sei, so der VCD.
Für den Güterverkehr seien trotz Baukosten von rund 4 Mrd. € keine Verbesserungen realisiert worden – die schweren Güterzüge benötigen weiterhin bei der Geislinger Steige Nachschublokomotiven, beklagt der VCD. „Während in den Alpen zum Ersatz von steilen Bergstrecken neue Tunnel mit geringen Steigungen gebaut wurden, führt die neue Strecke über die Schwäbische Alb im Tunnel sowohl von Wendlingen als auch von Ulm aus steil bergauf und liegt der höchste Punkt der neuen Strecke sogar mehr als 150 m über dem Hochpunkt der Bestandsstrecke über Geislingen“, stellt Matthias Lieb fest. Der VCD erinnert an die damalige Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Schnellfahrstrecke aus dem Jahr 2010 – damals wurden 20 leichte, schnelle Güterzüge in die Kalkulation einbezogen, doch bis heute gäbe es diese leichten, schnelle Güterzüge nicht, so der VCD.
Unverständlich für den VCD ist die Investitionspolitik des Bundes beim Verkehrswegebau, die den Klimaschutz nach wie vor ignoriere: Einerseits soll mit der Schnellfahrstrecke Personenverkehr von der Autobahn auf den Zug verlagert werden – andererseits wird gleichzeitig mit Milliardenaufwand auch die Autobahn sechsstreifig ausgebaut. Der VCD fordert deshalb, beim Neubau des Albaufstiegs der Autobahn keine neuen Kapazitäten zu schaffen, da diese bei Umsetzung der Verkehrsverlagerungsziele der Bundesregierung gar nicht benötigt werden.
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