Weihnachten – Zeit des Wünschens. Beschäftigte in Unternehmen wünschen sich mehr von künstlicher Intelligenz
Das sind keine allzu utopischen Wünsche. Mit künstlicher Intelligenz (KI) – genauer gesagt, den Verfahren des maschinellen Lernens – können insbesondere einfache Tätigkeiten und Aufgaben des Menschen im Bereich der Datenanalyse effizient automatisiert werden. KI bzw. maschinelles Lernen kann in vielen Anwendungen eingesetzt werden: in der Überwachung der Produktionsanlagen, der Optimierung von Produktions- und Fertigungsplänen, für eine orts- und zeitflexible Personalplanung, in der Qualitätskontrolle, als Assistenzsystem in der Montage usw.
Die Herausforderung beim Einsatz von KI: Fachpersonal
Eine Vielzahl an Befragungen und Studien zeigt, dass sich zwar viele Unternehmen mit KI beschäftigen[1], das heißt, sie informieren sich über KI oder analysieren das Potenzial. Aber nur wenige Unternehmen haben konkrete KI-Anwendungen im Einsatz. Dies liegt weder am mangelnden Wissen noch an fehlenden Kenntnissen über KI, sondern ist eher ein Umsetzungsproblem[2]. In den Unternehmen fehlen oftmals die KI-Spezialisten. Die Rekrutierung von Fachpersonal sowie die entsprechende Qualifizierung des eigenen Personals sind Bedingung dafür, KI-Applikationen produktiv im Unternehmen einführen und nutzen zu können.
Große Mehrheit der Beschäftigten möchte sich zu KI qualifizieren
Was wünschen sich Beschäftigte in deutschen Unternehmen von künstlicher Intelligenz? Unter anderem eine von Microsoft in Auftrag gegebene internationale Studie[3] unter 12 000 Fach- und Führungskräften aus 20 Ländern untersuchte den Zusammenhang zwischen dem erfolgreichen Einsatz von KI im Unternehmen und der Qualifizierung beziehungsweise den Kompetenzen der Beschäftigten. Fast alle befragten Führungskräfte, die bereits erste KI-Applikationen im Unternehmen einsetzen, qualifizieren aktiv ihre Beschäftigten und bauen entsprechende Kompetenzen auf. In diesen Unternehmen ist auch eine große Mehrheit der Beschäftigten hoch motiviert, KI-Qualifikationen zu erwerben oder zu vertiefen.
Fit werden für den KI-bedingten Veränderungsprozess
Dabei kommt es aber auf die passenden Lerninhalte und eine geeignete Wissensvermittlung an. Nur wenige Beschäftigte in der Arbeitswelt müssen Expertenwissen zur Entwicklung von KI-Softwareanwendungen besitzen. Für den Großteil ist Grundlagenwissen darüber, wie KI und Maschinelles Lernen funktioniert, ausreichend.
Vielmehr müssen betriebliche Akteure, die in Projekten an der Entwicklung von KI-Anwendungen beteiligt sind, befähigt werden, in diesem KI-bedingten Veränderungsprozess produktiv und präventiv zu agieren sowie mithilfe eines mitarbeiterorientierten Beteiligungskonzeptes alle Kompetenzen und sozialen Innovationen des Unternehmens für die KI-Integration partizipativ zu nutzen.
Das ifaa hat gemeinsam mit Projektpartnern im Verbundprojekt en[AI]ble das zweitägige Seminar „KI erkennen, bewerten und einführen – Kriterien und Aspekte der Arbeitsgestaltung“ entwickelt. Das Seminar konzentriert sich darauf, den Teilnehmenden aus Unternehmen sowohl die notwendigen technologischen Fachkompetenzen als auch die Arbeitsgestaltungskompetenzen mit klaren Kriterien für KI-Lösungen und ihrer Implementierung zu vermitteln. Diese Kompetenzen werden in das jeweils bestehende Domänenwissen der betrieblichen Akteure integriert, sodass sie die Arbeitsgestaltung von KI im Rahmen ihrer bisherigen Aufgaben und Tätigkeiten umsetzen können.
Details zum enAIble-Seminar, das Konzept und die Lernziele auf der Website des ifaa: https://www.arbeitswissenschaft.net/enaible-seminar
Das Projekt en[AI]ble wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert.
[1] vgl. u.a. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (2019) Studie zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Präsentation der Gesamtergebnisse. März 2019, Stuttgart
[2] vgl. u.a. Billerbeck JD (2020) Einsatz von KI geht schleppend voran. VDI nachrichten (Juni) 2020
[3] vgl. u.a. Unternehmen gewichten KI und Qualifizierung gleich (2020), IT&Production 5 (Juni) 2020
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