Bochum-Fonds hat 54 Projekte hervorgebracht

Der Bochums-Fonds hat seit seiner Einführung im Jahr 2021 einige Erfolgsgeschichten geschrieben. Die Stadt Bochum möchte mit dem Bochum-Fonds, der eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030 ist, gemeinnützige Projekte und Aktionen in den Stadtteilen finanziell unterstützen. Dafür stellt sie jährlich ein Budget von 372.000 Euro (1 Euro pro Einwohnerin und Einwohner) zur Verfügung. Umgesetzt wird der Bochum-Fonds von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum. Teilnehmen können alle, die volljährig sind, um eine nicht-kommerzielle Idee für ihren Stadtteil einzubringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann.

Von Graffiti-Aktionen bis zu Kulturzentren

Auch in diesem Jahr wurden so wieder zahlreiche Projekte aus dem Boden gestampft, um Bochums Stadtteile noch lebens- und liebenswerter zu gestalten. Eine kleine Auswahl zeigt, wie vielfältig die Fördermittel genutzt werden: Ob die Villa Wurm im Ehrenfeld, ein inklusives Gartenprojekt im Naturparadies am Maarbach, Workshops der „bib der dinge“, Umweltschutz durch Fußballturniere, Graffiti-Aktionen, Winterleuchten im Westend, ein kultureller Treffpunkt in Altenbochum, Bürgerfeste, Gemeinschaftsgärten, Ausstellungen und Konzerte, der kostenlose Verleih von Lastenrädern oder zuletzt der „Cute Community Space“ in der Herner Straße, die sogenannten „Thermoskannengespräche“, ein queerer Filmabend im Kulturzentrum Fluid und Bienenwachskurse bei der Bee Academy.

Verstärkung hinter den Kulissen

Insgesamt 54 Anträge sind im Jahr 2022 genehmigt und umgesetzt worden – das Budget ist damit fast komplett genutzt worden. „Es ist zu spüren, dass die Menschen in ihren Vierteln etwas zum Positiven verändern wollen. Der Bochum-Fonds bietet dafür die perfekte Plattform und wird von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen. Das liegt auch daran, dass dieses Angebot so niederschwellig ist“, sagt Inga Wiesen, die seit Oktober bei Bochum Marketing arbeitet und nun gemeinsam mit Projektleiterin Julia Wittmann den Bochum-Fonds betreut.

„Bochum hat eine Vorreiterrolle“

Wiesen hat Raumplanung an der TU Dortmund studiert und sich im Masterstudium auf kooperative Stadtentwicklung fokussiert. Vom Projekt des Bochum-Fonds war die 28-Jährige gleich von Beginn an hellauf begeistert. „Weil die Menschen sich hier nicht als unmündige Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt fühlen sollen und die Entscheidungen von oben herab kommen, sondern sie ihre Stadt mitgestalten können. Wir wollen die Menschen unterstützen, selbst mit Projekten aktiv zu sein. Es gibt wenige Städte, die so etwas bieten. Bochum hat da eine Vorreiterrolle – der Bochum-Fonds ist ein zukunftsfähiges Instrument der Stadtentwicklung“, erzählt Wiesen.

Bochum-Fonds wird fortgesetzt

Auch im kommenden Jahr werden von der Stadt Bochum wieder 372.000 Euro für den Bochum-Fonds zur Verfügung gestellt. Projektideen können bei der Bochum Marketing GmbH eingereicht werden, die auch bei der Umsetzung hilft. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt. „Wir wollen den Bochum-Fonds noch bekannter machen, auch bei Bürgerinnen und Bürgern, die mit Fördermitteln bisher wenig zu tun hatten. Wir schenken den Menschen Gehör, helfen ihren Ideen auf den Weg und unterstützen sie“, so Stadtplanerin Wiesen.

Website: www.bochum-fonds.de