Kunst & Kultur

Dresdner Philharmonie trauert um ihren langjährigen Dramaturgen Dieter Härtwig

Prof. Dr. Dieter Härtwig war von 1965 bis 1997 Chefdramaturg der Dresdner Philharmonie. Wie seine Familie jetzt mitteilte, verstarb er am 30. Dezember 2022. Über dreißig Jahre hat er die Programme der Dresdner Philharmonie maßgeblich geprägt und sich als „Gedächtnis der Dresdner Philharmonie“ auch nach seinem Ausscheiden verdient gemacht.

 

Frauke Roth, Intendantin der Dresdner Philharmonie:

„Mit Prof. Härtwig verlieren wir einen Musikexperten, der als Chefdramaturg die programmatische Ausrichtung der Dresdner Philharmonie und die Vermittlung ihrer Inhalte über drei Jahrzehnte ganz wesentlich geprägt hat. Ich konnte ihn gleich nach meinem Amtsantritt kennen lernen, damals begannen wir mit den Vorbereitungen für unser 150-jähriges Orchesterjubiläum. In ihm hatten wir in dieser Hinsicht einen exzellenten Berater, und er hat mich auch mit seiner so herzlichen und bescheidenen Art sehr beeindruckt. Neben den Programmen der Dresdner Philharmonie wird er mit seinen beiden großen Jubiläumspublikationen 1970 und 1995, mit den zahllosen von ihm verfassten Programmhefttexten, mit vielen Konzerteinführungen und sicher auch als nahbarer Philharmoniehörer ganz sicher der Dresdner Philharmonie und ihrem Publikum im Gedächtnis bleiben. Besonders seine Anekdoten über die Zusammenarbeit mit Kurt Masur hier in Dresden bleiben für mich unvergessen.“

 

Dieter Härtwig kam 1965 als Dramaturg zur Dresdner Philharmonie, wurde bald Chefdramaturg und war viele Jahre lang auch ihr stellvertretender künstlerischer Leiter. Eine besonders enge Zusammenarbeit verband ihn mit Kurt Masur, aber auch mit den folgenden Chefdirigenten bis hin zu Michel Plasson arbeitete eng in der künstlerischen Planung zusammen.

Zu seinen Aufgaben gehörten neben der Programmplanung auch die Redaktion der Programmhefte, die er auf ein neues Niveau hob, sowie Konzerteinführungen. Darüber hinaus setzte er sich unermüdlich für die Dokumentation und Aufarbeitung der Geschichte der Dresdner Philharmonie ein. 1970 verfasste er die Festschrift zum 100-jährigen und 1995 die zum 150-jährigen Orchesterjubiläum.

Er galt schnell als hoch kompetenter und an der Sache orientierter Musikkenner und –vermittler, der sich mit seiner ansteckenden Leidenschaft in das kollektive Gedächtnis der Musikstadt Dresden eingeschrieben hat.

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