Glänzend ausgebildet: Acht junge Saarhandwerker punkten bei bundesweitem Leistungswettbewerb
Im Rahmen des Praktischen Leistungswettbewerbs des Handwerks (PLW) konnten sich 2022 wieder die besten Gesellinnen und Gesellen aus dem Saarland mit Nachwuchstalenten aus der gesamten Bundesrepublik messen. Dieses Mal erzielten acht saarländische Gesellen Spitzenplatzierungen auf Bundesebene. Damit verdoppelte das Saarhandwerk seine Präsenz auf dem PLW-Siegerpodest im Vergleich zum Vorjahr.
Präsenz an der Spitze deutlich ausgebaut
Konkret stellte das Saarhandwerk mit Zweiradmechatroniker (Fachrichtung Motorradtechnik) Robert Bösen einen ersten Bundessieger. Zu zweiten Bundessiegern kürte die PLW-Jury Friseurin Arina Skorobogatov (Ausbildungsbetrieb: Martin Regert hair-design in Wadern) und Gerüstbauer Maximilian Stein (Ausbildungsbetrieb: Gerüstbau Steil GmbH in Merzig). Zweite Bundessiegerin im Wettbewerbsformat „Die Gute Form“ wurde Goldschmiedin Hanne Zimmer (Ausbildungsbetrieb: Peter Cullmann Schmuckatelier in Saarbrücken). Über Drittplatzierungen konnten sich Kosmetikerin Tamara Dascalescu (Ausbildungsbetrieb: Hautmedizin Saar Drs. Sebastian und Sophia Zimmer in Merzig), Stuckateur Lukas Dincher (Ausbildungsbetrieb Heinrich Schmidt GmbH und Co. KG in Homburg), Automobilkaufmann Maximilian Kopp (Ausbildungsbetrieb: Autohaus Weiland GmbH in St. Ingbert) und Feinwerkmechaniker Tobias Gustav Altpeter (Ausbildungsbetrieb: MHA ZENTGRAF GmbH & Co. KG in Merzig) freuen.
Glänzend ausgebildet
Der Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) Bernd Wegner und HWK-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis hießen die Bundessieger und Landesbesten aus insgesamt 34 Gewerken gestern Nachmittag zu einer feierlichen Ehrung in der Handwerkskammer willkommen.
Die IKK-Südwest würdigte die besonderen Leistungen der Bundessiegerinnen und Bundessieger mit besonderen Überraschungen, die der Regionalleiter Jörg Kiefer in Verbindung mit den Glückwünschen seines Hauses überbrachte. Für den ersten Bundessieger gab es einen Geldgutschein in Höhe von 500 Euro, die zweiten Bundessieger erhielten 250 Euro und die dritten Bundessieger konnten sich über 200 Euro für ihre besonderen Leistungen freuen. Von der Stiftung Saarländisches Handwerk – Winfried E. Frank Stiftung gab es Buchpreise für die Bundesbesten.
Präsident Wegner gratulierte den jungen Handwerkerinnen und Handwerkern in seiner Eröffnungsrede und dankte den Ausbildungsbetrieben der Besten für ihr Engagement bei der Vorbereitung von Nachwuchsfachkräften auf das Berufsleben. „Die saarländischen Ausbildungsbetriebe haben einen bemerkenswerten Beitrag dazu geleistet, dass unser saarländisches Handwerk dieses Mal gleich acht Spitzenplätze besetzten konnte. In diesen von Unsicherheit und Krisen geprägten Zeiten mit vollem Engagement und Herzblut auszubilden und jungen Leuten Chancen im Handwerk zu eröffnen, ist einfach große Klasse!“, betonte Wegner.
HWK-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis schloss sich in seinem Schlusswort den Glückwünschen seiner Vorredner an und appellierte an die ausgezeichneten Gesellinnen und Gesellen, sich bei ihrer Karriereplanung im Handwerk an den eigenen Stärken und Neigungen zu orientieren. „Das Schöne und Wertvolle an unserem Handwerk ist, dass es nicht nur den einen Weg gibt, um erfolgreich zu sein. Nach der Gesellenprüfung durchzustarten kann bedeuten, zunächst im Betrieb Berufserfahrung zu sammeln, später die Meisterschule zu besuchen, um ausbilden oder später einen Betrieb übernehmen zu können, sich zum Betriebswirt des Handwerks weiterzubilden, Sachverständiger zu werden, zu unterrichten und noch vieles mehr“, so Reis. Als echtes Karrieresprungbrett für alle Gesellinnen und Gesellen, die als hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte die Zukunft des Saarhandwerks mitgestalten möchten, sei der Besuch der Meisterschule die erste Wahl, unterstrich der Hauptgeschäftsführer. Abschließend lud Reis die ausgezeichneten Gesellinnen und Gesellen in seinem Schlusswort ein, sich als Botschafterinnen und Botschafter für das saarländische Handwerk zu engagieren und analog zu den 2022 benannten Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschaftern in Schulen, auf Ausbildungs- und Karrieremessen und besonderen Veranstaltungen wie dem Tag des Handwerks für die Vielfalt des Handwerks und die handwerkliche Ausbildung zu werben.
Der Geselle im Zweiradmechatronikerhandwerk Robert Bösen hat die Technikbegeisterung von seinem Vater geerbt. Schon als Gymnasiast wusste Bösen, dass er lieber mit den Händen etwas schaffen wollte anstatt zu studieren. „Also habe ich mich über gute Ausbildungsbetriebe informiert und bin bei einem Betrieb in Dillingen fündig geworden.” Beim PLW der Zweiradmechatroniker schnitt er als 1. Bundessieger ab. Um zu gewinnen, musste er ein Getriebe und einen Vergaser zusammenbauen und einstellen, Steuerdiagramme erstellen und Fehler in der Elektrik finden. Jetzt geht es für Bösen auf die Meisterschule, womit sein nächstes großes berufliches Ziel gesetzt ist.
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