Luft- / Raumfahrt

Initiativen kritisieren Zukunftsrat wegen Feststellung zu Fluglärm

Mit dem neuesten Bericht „Hamburger Entwicklungs-Indikatoren Zukunftsfähigkeit 2022“, kurz „HEINZ“, prüft der Zukunftsrat Hamburg jährlich die Entwicklung verschiedener Indikatoren zu Nachhaltigkeit in der Stadt. In seinem aktuellen Bericht stellt der Hamburger Zukunftsrat als besonders positive Entwicklung den Fluglärm heraus. Laut HEINZ soll sich der Fluglärm auch im Jahr 2021 auf einem ähnlich niedrigen Niveau, wie in den 20 gemessenen Jahren befinden.

Dazu Martin Mosel, Vorsitzender der BIG-Fluglärm Hamburg:
„Mit großer Verwunderung habe ich die Feststellung des Hamburger Zukunftsrat zur Entwicklung des Fluglärms in der Stadt gesehen und ich muss dieser klar widersprechen. Seit Jahrzehnten zeichnet sich eine deutliche Verschlechterung der Fluglärmsituation ab. Bis 2019 ist eine signifikante Belastungssteigerung aus der Zeitreihe abzulesen. Der andauernde Konflikt um Fluglärm in der Stadt hat gerade kürzlich einen neuen Höhepunkt gefunden. Die überproportionalen Belastungssteigerungen im Jahr 2021 und 2022, insbesondere auch im Nachtflugverkehr nach 22 Uhr, hat die Initiativen und den BUND Hamburg, ebenso die Fluglärmschutzkommission (FLSK), zu einem scharfen Appell an die Politik veranlasst, angesichts der gesundheitlichen Belastung durch Lärm die bestehenden Regelungen zu überprüfen und sich vom nachgewiesenen Belastungsindikator Wachstum am Flughafen abzukehren. Es ist völlig unverständlich und absurd, hieraus einen positiven Trend beim Fluglärm abzuleiten."

"Vielleicht hätte der Zukunftsrat die Menschen fragen sollen, die sich mit dem Belastungsthema Fluglärm auskennen, statt kritiklos die Zahlen und den Duktus vom Flughafen zu übernehmen. Ich stelle zumindest in diesem Thema die erforderliche Fachlichkeit und Objektivität des Zukunftsrat in Frage“, empört sich Martin Mosel.

Die Hamburger Umweltbehörde hatte erst in der letzten Woche von einer drastisch negativen Entwicklung bei der Belastung durch Fluglärm berichtet, die sich insbesondere auch in einer deutlich gestiegenen Zahl an Fluglärmbeschwerden belasteter Bürger abzeichnet. Schon im Sommer letzten Jahres haben die Initiativen und der BUND Hamburg auf die sich abzeichnende negative Entwicklung verwiesen und ein Sofortprogramm gegen Fluglärm eingefordert.
  
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