Gesundheit & Medizin

Internationale Erfolgsgeschichten: Asklepios Klinikum Harburg setzt auf Integration

Harburg ist mit mehr als 40 Prozent internationaler Einwohner einer der vielfältigsten Stadtteile Hamburgs, insgesamt mehr als 60 Prozent der Harburger haben einen Migrationshintergrund.  Diese Vielfalt zeigt sich auch im Asklepios Klinikum Harburg – mit über 2.500 Mitarbeitern einem der größten Arbeitgeber der Region: Mehr als 70 Nationen sind in der Belegschaft vertreten. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, rekrutiert die Klinik seit mehreren Jahren erfolgreich internationale Pflegekräfte. Damit Einarbeitung und Integration noch besser gelingen, hat ein interdisziplinäres Team alle Kompetenzen auf einer spezialisierten Station gebündelt.

Von Arbeitsmarktzulassung bis Wohnungssuche: Alev Gürbalkan, Integrationsbeauftragte am Asklepios Klinikum Harburg, sorgt dafür, dass Pflegekräfte aus dem Ausland in der Klinik und im Stadtteil „ankommen“. Mehr als 100 internationale Pflegekräfte hat sie seit 2016 für Harburg gewinnen können. „Für uns sind die ausländischen Kolleginnen und Kollegen ein fester Bestandteil der Teams und diese Vielfalt unsere Stärke. Doch die Anerkennung ihrer Qualifikation ist ein langwieriger Prozess: Bei manchen Bewerbern kann es bis zu zwei Jahren dauern bis alle Dokumente vorhanden sind, die Sprache beherrscht wird“, erklärt die Wirtschaftsjuristin. Für die Pflegeteams ist der Aufwand während der Anerkennung groß: Die zusätzliche Betreuung der neuen Kollegen wird im Arbeitsalltag zur Herausforderung. Ein interdisziplinäres Projektteam aus Pflegeexperten hat jetzt mit der „Willkommensstation“ ein Konzept umgesetzt, das die Anerkennung für beide Seiten effizienter gestaltet. 

Integration ist Teamwork

Aktuell befinden sich zehn Harburger Pflegekräfte in der Anerkennung, die Mehrheit ist auf der gastroenterologischen Station 14B eingesetzt – der Willkommensstation im Klinikum. „Die Unterschiede in den Pflegeausbildungen sind groß – insbesondere in der Grundpflege. Unsere Station eignet sich gut für den Einstieg ins deutsche Gesundheitssystem: Vielfältige Krankheitsbilder, junge und alte Patienten – das erleichtert den ausländischen Kollegen das Ankommen“, erklärt Stationsleitung Ulrike Parplies, die mit ihrem Team den Großteil der internationalen Pflegekräfte durch die Anerkennung begleitet. Auf ihrer Station arbeiten Kollegen aus Bosnien, Serbien, Indien, Russland, Nordmazedonien, Philippinen, Tadschikistan, Albanien, Ghana und Rumänien. „Wir sind so bunt wie der Stadtteil, das merkt man auch an der Atmosphäre bei uns. Die neuen Kollegen fühlen sich wohl, die Identifikation mit der Klinik ist groß. Einige werben bereits aktiv neue Kollegen aus ihren Heimatländern“, berichtet Parplies. Neben einem umfassenden Einarbeitungskonzept bietet die Station spezialisierte interkulturelle Schulungen und Fortbildungen an, berät und unterstützt andere Stationen im Onboarding von Pflegekräften aus dem Ausland – und ermöglicht die Weiterentwicklung der internationalen Kollegen. Die Integration gelingt: Die Anerkennungsquote liegt bei hundert Prozent, mehr als drei Viertel der ausländischen Kollegen bleibt mittel- bis langfristig in Harburg. „Wir sind ein Unternehmen, das sich aktiv für Integration engagiert. Wir glauben, dass eine diverse Gesellschaft für alle von Vorteil ist und wollen unseren Beitrag dazu leisten“, erläutert Pflegedirektor Andre Schepanski das Engagement.

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