Gesundheit & Medizin

Neue Chefärztin an der Wicker Klinik

Mit Dr. med. Catri Tegtmeier hat die Wicker Klinik in Bad Wildungen seit dem 1. Januar 2023 eine neue Chefärztin für die Abteilungen Psychosomatik/Psychotherapie und Traumatherapie gewonnen. Im Interview stellt die Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit Zusatzbezeichnung Sozialmedizin sich und ihre Abteilungen vor.

Sie sind die neue Chefärztin der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Welche Stationen in Ihrem Lebenslauf sind hierfür entscheidend?

Meine Ausbildung habe ich überwiegend am Nervenzentrum der Philipp-Universität Marburg durchgeführt. Begleitend habe ich bei der AWKV (Aus- und Weiterbildungseinrichtung für klinische Verhaltenstherapie) in Kassel eine Weiterbildung in Verhaltenstherapie absolviert. Danach war ich mehrere Jahre Oberärztin in verschiedenen Kliniken. Seit 2008 bin ich als Chefärztin tätig, zunächst in der Schön Klinik Große Allee in Bad Arolsen, danach in der Asklepios Fachklinik Fürstenhof, seit 1. Januar 2023 nun in der Wicker Klinik Bad Wildungen.

Welche Patienten werden in Ihrer Abteilung versorgt und was sind typische Behandlungsmethoden?
In der Fachabteilung behandeln wir Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen, die im Wesentlichen durch seelische Belastungen ausgelöst und aufrechterhalten werden. Hierzu zählen u. a. Depression, Angst- und Zwangsstörungen, stressassoziierter Erkrankungen, Burnout, Erschöpfungssyndrome jedweder Genese, somatoforme Störungen sowie chronische Schmerzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung von Traumafolgestörungen hauptsächlich von Frauen nach Gewalterfahrungen in der Kindheit und Adoleszenz.
Die Behandlung orientiert sich an einem bio-psychosozialen Krankheitsmodell. Gemeinsam mit den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden wird ein individueller Behandlungsplan erarbeitet. Zentraler Therapiebaustein ist hierbei die Psychotherapie einzeln und in Gruppen. Weiterhin kommen Entspannungsverfahren, Kreativtherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Physio- und Ergotherapie sowie Soziotherapie zur Anwendung. Weitere wichtige Bausteine sind eine gesunde Ernährung mit entsprechenden Beratungen sowie Vorträge zur gesunden Lebensführung, da viele der Erkrankungen auch mit dem Lebensstil in Zusammenhang zu sehen sind.

Gibt es neue Ansätze bei der Behandlung? Wie und wann werden Sie diese in Ihrer Abteilung umsetzen?
In allen genannten Bereichen Psychotherapie, Sport- und Physiotherapie, körpertherapeutische Therapieformen, Ernährungsberatung, Ergotherapie, Kunstherapie sowie in der Sozialberatung gibt es vielfältige Angebote, die aufeinander abgestimmt sind. Darüber hinaus spielen auch molekularmedizinische Aspekte eine Rolle (z. B. Vitamin D). Sollte dies alles nicht ausreichend sein, werden auch Medikamente (hier insbesondere Psychopharmaka) in die Behandlung einbezogen. Darüber hinaus gilt es, die eigenen Ressourcen zu reaktivieren und den Transfer in den Alltag zu ermöglichen.

Mit welchen Abteilungen arbeiten Sie besonders eng zusammen und welche Vorteile bieten sich dadurch für Ihre Patienten?
In der Psychosomatik kommt immer ein interdisziplinärer und ganzheitlicher Ansatz zur Anwendung. Deshalb ist das therapeutische Team auch multiprofessionell. Es sind verschiedene Fachärzte und Therapeuten in der Klinik tätig, die entsprechend beratend zur Klärung bestimmter Fragen hinzugezogen werden können. Das Besondere ist, dass sich in der Klinik auch eine neurologische Abteilung befindet. Hierdurch kann bei speziellen Fragestellungen eine zusätzliche fachneurologische Diagnostik durchgeführt und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Bietet die Wicker Klinik spezielle Rehamaßnahmen an?
Eine Spezialindikation stellt die Behandlung von Traumafolgestörungen hauptsächlich von Frauen nach Gewalterfahrungen in der Kindheit und Adoleszenz dar. Die Behandlung wird von extra geschultem Personal in einem besonders geschützten Rahmen durchgeführt.

Als Patient wünsche ich mir die beste Versorgung. Wieso sollte die Klinik meine erste Wahl sein?
In der Wicker Klinik wird ein sehr wertschätzender und freundlicher Umgang gepflegt. Das überträgt sich auf die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Es gibt kurze Wege und eine strukturierte Mitarbeiterkommunikation. Die Klinik hat einen Hotelcharakter mit familiärer Atmosphäre. Viele Therapeuten haben langjährige Erfahrung auf ihrem Gebiet und am Standort. Wir möchten uns natürlich weiterentwickeln und potenziellen neuen Mitarbeitern diese Erfahrungen mitgeben und gleichzeitig von ihnen lernen. Dazu gehört auch Offenheit und Interesse am Anderen sei er nun Rehabilitand oder Mitarbeiter.

Über die Wicker-Gruppe

Die Wicker-Gruppe umfasst unter privater Trägerschaft neun Rehabilitationskliniken – davon eine mit einer Krankenhausabteilung für Psychosomatik – und drei Akut-Krankenhäuser in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die Medizinischen Versorgungszentren an der Werner Wicker Klinik und der Hardtwaldklinik I verfügen über Versorgungsangebote in den Indikationen Radiologie, Neurologie und Orthopädie. Aus- und Weiterbildungen im Bereich Pflege bietet das Bildungszentrum an der Werner Wicker Klinik an. Zum Unternehmen gehören ebenfalls zwei Thermalbäder, die Kurhessen Therme in Kassel – Bad Wilhelmshöhe und die Taunus Therme in Bad Homburg v. d. Höhe. Das Hotel Hochsauerland 2010 im upländischen Willingen rundet das Angebot im Bereich Wellness und Erholung ab.

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