Progressiv zurückgeschaut: Bergs Kammerkonzert und Schumanns Zweite
Nachdem das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung Kent Naganos bereits Robert Schumanns Symphonien eins, drei und vier aufgeführt hat, wird der Zyklus in diesem Konzert mit der Nummer zwei vollendet. Das Philharmonische Staatsorchester spielt dabei zum Teil auf historischen Sonderinstrumenten, um der Referenz an alte Musik gerecht zu werden, die der Symphonie innewohnt.
Kent Nagano bezeichnet diese zweite Symphonie, die chronologisch eigentlich an dritter Stelle steht, aufgrund vieler stilistischer Besonderheiten als die »vielleicht radikalste« und zieht eine Parallele zu Berg: »Auch Schumann nahm Bezug auf seine Vorgänger – in diesem Fall auf Bach und Beethoven. Und dennoch schuf er eine hochromantische, vorwärtsweisende Komposition.« Möglicherweise basiert der zugleich vor- und zurückweisende Doppelcharakter auf Schumanns damaligen Zustand: Er begann mit der Arbeit an seiner Zweiten Ende 1845, etwa ein Jahr nach seinem Zusammenbruch in Leipzig, fühlte sich immer noch »halb krank« und glaubte, man müsse dem Werk seinen persönlichen Zustand anhören. Erst im letzten Satz, so notierte er später, habe er begonnen, sich »wieder zu fühlen« …
5. Philharmonisches Konzert
Alban Berg: Kammerkonzert für Klavier und Geige mit 13 Bläsern
Robert Schumann: Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Dirigent: Kent Nagano
Violine: Veronika Eberle
Klavier: Dénes Várjon
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Sonntag, 29. Januar 2023, Elbphilharmonie Großer Saal, 11.00 Uhr
Montag, 30. Januar 2023, Elbphilharmonie Großer Saal, 20.00 Uhr
Einführung: jeweils 60 Minuten vor Konzertbeginn
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