Schonende Bewirtschaftung der Berliner Stadtgüter statt tonnenschwerer Harvester
"Das ist der ehemalige Todesstreifen, da steht kaum ein Baum, der älter als 30 Jahre ist. Die angezeichneten Bäume an der Stadtgrenze zu Lichtenrade haben Durchmesser von 14 bis 20 Zentimetern. Die sind mit Motorsäge und geeignetem Werkzeug wie zum Beispiel einem Fällheber beherrschbar. Ausgebildeten Waldarbeiter*innen werden die dafür notwendigen Techniken beigebracht, um in solchen Beständen sicher arbeiten zu können. Solche motormanuelle Arbeitsverfahren wären teurer, würden aber Boden und Vegetation schonen", sagt Christian Hönig, Referent für Baumschutz des BUND Berlin.
In dem Wäldchen auf dem ehemaligen Mauerstreifen entlang der Lichtenrader Stadtgrenze sind direkt hinter den Berliner Häusern auf einem rund einem Kilometer langen Streifen jeweils einzelne Bäume angezeichnet. Als Gründe für die Fällungen werden sowohl Maßnahmen zur Bestandsentwicklung als auch präventive Verkehrssicherungsmaßnahmen angegeben. Damit der Harvester zu diesen Bäumen gelangen kann, müsste er sich erstmal über die ganze Strecke eine breite Schneise, eine sogenannte Rückegasse, schlagen. Dabei würden auch die dort befindlichen Sträucher, die Lebensraum für geschützte und bedrohte Tierarten sind, zerstört. Der Maschineneinsatz wird auch mit der gewünschten energetischen Verwertung des Holzes begründet.
"Wenn Stangenholz mit 20 cm Durchmesser nicht mehr ohne tonnenschwere Forstmaschine bearbeitet werden kann, und jeder Schrägstand zum gefährlichen Überhang erklärt wird, dann mache ich mir große Sorgen um die Forstwirtschaft in Deutschland. Die Verkehrssicherung sollte nicht vorausschauend durchgeführt werden, um an sich standsichere Bäume zu fällen, weil sie eventuell irgendwann ein Problem bereiten könnten. Zum Schutz der Natur, der Tiere, der verbleibenden Bäume und des Bodens sollte grundsätzlich das schonendste Arbeitsverfahren genutzt werden", so Christian Hönig weiter.
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