Kunst & Kultur

Teheran, Abbas Abad. Enzensberger liest im Iran. Ein Kapitel deutsch-iranischer Protestgeschichte

Anfang der 60er-Jahre besucht Hans Magnus Enzensberger die iranische Hauptstadt Teheran. Zu Gast ist er im dortigen Goethe-Institut im Stadtteil Abbas Abad, Anlaufadresse für Oppositionelle und Intellektuelle.

Dort lernt er auch den Germanisten Bahman Nirumand kennen, der 1965 nach Deutschland ins Exil geht und am 1. Juni 1967 anlässlich des Deutschlandbesuchs des Schahs eine Rede an der Freien Universität Berlin hält, die unmittelbar zur Mobilisierung der Studierendenproteste beitrug. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen sprechen am Donnerstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr die Literaturwissenschaftlerin Nacim Ghanbari (Universität Siegen) und Anna Kinder (DLA Marbach) über Enzensbergers Reise, die Verflechtung der deutsch-iranischen Protestgeschichte und die politische Rolle von Kulturinstitutionen.

Im Jahr 1977 verdichtet sich die deutsche und die iranische Protestgeschichte erneut.

Parallel zum ›deutschen Herbst‹ veranstaltet das Teheraner Goethe-Institut – das der Verleger Siegfried Unseld und der Autor Thomas Bernhard im Frühjahr desselben Jahres besuchen – die berühmten ›10 Abende der Poesie‹, in deren Rahmen 57 der bedeutendsten Dichterinnen und Dichter des Iran aus ihren Werken lasen. Die Veranstaltungen werden von über zehntausend Iranerinnen und Iranern besucht und zu einem besonderen Moment der iranischen Revolution.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 26. Januar, 19.30 Uhr, im Humboldt- Saal (Archivgebäude) statt. Eintritt 9€/7€ (erm./DSG). Ticketverkauf über Reservix.

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