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Wie sich Onlineprinter für 2023 zukunftsorientiert aufstellen

Das Jahr 2022 war für die Onlineprint-Industrie durchwachsen: Ukraine-Krieg, Papierkrise, Preissteigerungen bei Energie und Verbrauchsstoffen und der zunehmende Fachkräftemangel machten vielen Betrieben zu schaffen. Dennoch konnten in einigen Bereichen gute Gewinne erzielt werden. Wie geht es 2023 weiter? Die Initiative Online Print e.V. (IOP) blickt optimistisch in die Zukunft.

Im letzten Jahr war immer wieder von Insolvenzen und Betriebsschließungen in der Druckindustrie zu lesen, dennoch ist die allgemeine Geschäftslage deutlich besser ausgefallen als noch 2021. Das belegen auch die Aussagen der IOP-Mitglieder. Interessant war jedoch: Onlinedruckereien, also Unternehmen, die bereits seit Jahren auf den Vertriebsweg Internet setzen, zeigten sich dabei resilienter, wie auf dem Online Print Symposium im April zu hören war. Sie konnten flexibler und schneller auf die Entwicklungen des Marktes reagieren und so drohende Einbußen frühzeitig kompensieren.

Mit den zuletzt von der Bundesregierung angekündigten Entlastungen fallen die Erwartungen an das neue Jahr nun aber in der gesamten Druckindustrie wieder optimistischer aus.

Preise für Printprodukte zogen an

Die allgemeinen Preissteigerungen konnten auch die Onlineprinter nicht dauerhaft auffangen. Sie mussten die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weitergeben. Von Sommer 2021 bis Sommer 2022 stiegen die Preise konstant an, im Herbst war laut zipcon Onlineprint Preis Index (ZOPI) jedoch ein Plateau erreicht. Dennoch blieb die Auftragslage stabil und auch das Weihnachtsgeschäft verlief bei vielen Onlineprintern erfolgreich, wenn auch häufig ohne massive Steigerungen zum Vorjahr.

Fokusthemen der Unternehmen

Die Betriebe, die 2022 gute Zahlen vorlegen konnten, haben die ruhigere Pandemiezeit häufig genutzt, um sich weiterzuentwickeln. Digitale Transformation ist hier das Stichwort. Beispielsweise der Ausbau des Portfolios, die Einführung bzw. die Erneuerung von Onlineshops oder moderner ERP- und MIS-Systeme hatte in den Zeiten, in denen die Menschen viel zu Hause waren und online bestellt haben, einen großen Stellenwert.

Aber auch das Thema Nachhaltigkeit stand bei den Kunden hoch im Kurs. Immer mehr Menschen ist es wichtig, CO2-neutral einzukaufen oder nachhaltige Ressourcen zu nutzen – das gilt auch, wenn es um Druckprodukte geht. In den Onlinedruckereien hat das Thema im letzten Jahr entsprechend an Relevanz gewonnen, auch wenn zugleich noch viel Luft nach oben ist.

Die Entwicklung von Printprodukten geht weiterhin weg von der Massenproduktion, was nicht zuletzt an Obi und Rewe zu erkennen war, die angekündigt hatten, ihre Werbeprospekte einstellen zu wollen. Aussterben werden die kostenfreien Wochenzeitungen nach Einschätzung der Fachleute trotzdem nicht so schnell, denn die Diskussion darüber hat auch Verfechter des gedruckten Produktes sichtbar gemacht, wie etwa die Schwarz-Gruppe mit ihren Marken Lidl und Kaufland, die als Gegenentwurf zu Obi und Rewe sogar eine eigene Papierfabrik übernahmen. Dennoch stehen hochauflagige Werbedrucksachen unter Druck und werden zunehmend auf den Prüfstand gestellt.

Ein bestimmendes Thema in der Onlineprint-Welt war 2022 erneut die Produktion in Auflage 1 sowie Mass Customization. Wertige, individuelle oder personalisierte Printprodukte sind gefragter denn je, denn sie vermeiden Streuverluste und erhöhen die Response Rate.

Diese Trends werden sich nach Aussage von Bernd Zipper, Vorstandsvorsitzender der Initiative Online Print e.V., auch im kommenden Jahr weiter fortsetzen: „Stillstand hat in der Onlineprint-Industrie keinen Platz. Nur, wer sich stetig weiter entwickelt, Trends frühzeitig erkennt und umsetzt und vor Innovation keine Angst hat, kann sich von der Masse abheben. Dies ist und bleibt wichtiger denn je. Das Sprichwort ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt‘ gilt umso mehr auch im Jahr 2023!“

Austausch und Gemeinschaftssinn

Die Initiative Online Print e.V. zeigt bereits seit Jahren, wie wichtig der Austausch untereinander und Kooperationen für Unternehmen sind. Im Jahr 2022 hat die IOP so viele neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßen können wie nie zuvor, und der Andrang bleibt hoch. Das beweist einmal mehr, dass Networking, der Austausch von Ideen, das gemeinsame Diskutieren der Marktsituation und Erörtern von Lösungsansätzen oder neue geschäftliche – auch gemeinsame – Wege für die Onlineprinter unverzichtbare Bausteine für den eigenen Erfolg sind.

Erwartungen an das Geschäftsjahr 2023

Mit einer langsam stagnierenden Inflation sind auch die Erwartungen der Onlineprint-Industrie an das Jahr 2023 gestiegen bzw. ist nicht zuletzt auch ein gewisser Gewöhnungseffekt erkennbar. Beispielsweise haben sich die Betriebe längst darauf eingestellt, dass Papier frühzeitig bestellt werden muss und auch nicht immer jede Papiersorte verfügbar ist. Man nimmt, was man bekommt, und auch die Kunden haben sich damit arrangiert. Das Preisniveau wird voraussichtlich auch im neuen Jahr hoch bleiben, zugleich steigt aber auch die Akzeptanz für höhere Preise auf der Kundenseite, da alle Lebensbereiche von den Steigerungen betroffen sind.

Auch wenn die Volatilität des Marktes hochbleibt und die Betriebe weiterhin vor Herausforderungen stellen wird, gibt es doch auch Konstanten im Onlineprint. So wirft etwa das Online Print Symposium seine Schatten voraus und lädt zum Jubiläumsevent am 23. und 24. März im Science Congress Center in München ein. Viele Mitglieder der IOP nutzen nicht nur die beiden halbjährlichen Mitgliedertagungen zum Networking, sondern treffen sich auch beim Online Print Symposium,  denn hier trifft sich das Who-is-Who der Onlineprint-Welt.

Über den Initiative Online Print e.V.

Die Initiative Online Print e.V. ist ein weltweit einmaliger Zusammenschluss der führenden kleinen und großen Onlineprinter in Europa zu einer unabhängigen Kommunikations- und Vernetzungsplattform. Gemeinsam treten die Mitglieder aktiv für den fairen Wettbewerb im Bereich der Onlinedruck-Dienstleistungen und für die Wahrnehmung der Onlineprint-Industrie als eigenständiger Sektor in der globalen Druckindustrie ein.

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