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Zweite Chance genutzt: Julian Moritz ist Auszubildender des Monats Januar

Julian Moritz ist ein zurückhaltender junger Mann. Aber er weiß, was er will und nimmt von Kollegen gern einen Rat an. Der angehende Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik wird in der Oranienburger Helmut Magdeburg GmbH ausgebildet. Geschäftsführer Christopher Arndt schlug ihn der Handwerkskammer für eine Auszeichnung vor.

Am 10. Januar 2023 wird Julian Moritz in seinem Ausbildungsbetrieb von der Handwerkskammer Potsdam für seine vorbildlichen Ausbildungsleistungen als Auszubildender des Monats Januar geehrt.

Es ist die zweite Chance, die der Azubi nun wirklich genutzt hat. Denn kurz nach dem Beginn der Ausbildung waren seine Leistungen gar nicht mehr auf einem guten Niveau, „er kam oft zu spät, war krank, ließ sich hängen“, erinnert sich Arndt. „Wir haben da ein bewährtes Konzept, suchten den Kontakt zur Mutter und immer wieder das direkte Gespräch mit ihm. Auch die Kollegen auf der Baustelle begleiteten ihn ganz eng, damit er die Kurve kriegt. Das hatte Erfolg“, freut sich der Geschäftsführer heute. Nach dem Fehlstart gab es einen Neuanfang, und heute zählt Julian Moritz zu den Top-Azubis im Betrieb. Derzeit werden zwölf junge Leute hier ausgebildet. Julian ist einer der Besten. Neben Elektronikern, lernen hier auch Technische Systemplaner und Kaufleute für Büromanagement. 33 junge Männer und Frauen wurden im Betrieb bereits ausgebildet.

„Das ist eine absolut anerkennenswerte Ausbildungsleistung dieses Betriebs und wir schätzen dieses Engagement sehr“, freut sich auch die Abteilungsleiterin Berufsbildung der Handwerkskammer Potsdam, Steffi Amelung. Erst Ende November ging auch die Auszeichnung zum besten Gesellen des Landes an einen Elektroniker aus der Helmut Magdeburg GmbH. Konstantin Arndt wurde Landessieger in seinem Gewerk.

Der Betrieb investiert viel in die Ausbildung des Handwerkernachwuchses. So wurde beispielsweise ein ehemaliger Berufsschullehrer engagiert, der bei Bedarf im schulischen Bereich unterstützt. „Das ist freiwillig“, unterstreicht der Chef. Die Azubis müssen beim Lehrer um Unterstützung bitten, dann übernimmt der Betrieb das Nachhilfe-Honorar. „Wir wollen hier Hilfe bieten, aber sie nicht aufdrängen. So funktioniert Lernen nicht“, ist sich Christopher Arndt sicher. Er hätte ohnehin viele Ideen, wie man auch die theoretische Ausbildung in den Berufsschulen optimieren könnte. Eine bundesweit einheitliche Ausbildung gehöre für ihn beispielsweise dazu. Julian lernt am Eduard Maurer Oberstufenzentrum in Hennigsdorf in der Berufsschule. Dort unterstützt man die Auszeichnung für ihn ebenfalls. Heute ist Christopher Arndt froh, dass sein Azubi trotz aller Schwierigkeiten nicht aufgegeben hat: „Er strahlt Wissenshunger aus und Leidenschaft für das, was er tut. Julian ist ein junger Mensch, der mit uns wächst. Wir haben ihn gern in unserem Team.“

In der Helmut Magdeburg GmbH arbeiten die Experten in punkto elektrotechnische Systemplanung, Umsetzung, Wartung und Revision. Das ursprünglich aus Berlin stammende Unternehmen ist seit 1982 als Spezialbetrieb für Blitzschutztechnik tätig. Gegründet von Helmut Magdeburg und im Jahr 2008 von Henning Arndt-Schneider als Geschäftsführer übernommen, entwickelten sich während der über dreißigjährigen Firmengeschichte drei grundlegende Leistungsbereiche. Mit dem Vertrieb und der Montage von Fahnenmastsystemen und der Errichtung von Elektroinstallationsanlagen verfügt die Magdeburg GmbH neben seinem Hauptaufgabenbereich, der Blitzschutztechnik, über ein großes Leistungsspektrum. Heute ist Oranienburg der Stammsitz des Betriebs. In diesem Jahr wurde der Betrieb, in dem 74 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tätig sind, mit dem Deutschen Unternehmerpreis des Elektrohandwerks ausgezeichnet.

Hintergrund:

Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell knapp 1.000 freie Lehrstellen und rund 270 Praktika-Angebote in 62 Ausbildungsberufen zu vergeben. Darunter sind auch über 100 freie für Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik oder Elektroniker für Gebäudesystemintegration ebenso wie neun Lehrstellen für Informationselektroniker. www.hwk-potsdam.de/ausbildungsboerse

Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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