Gesundheit & Medizin

Alternative und komplementäre Therapien der Multiplen Sklerose (MS)

Multiple Sklerose (MS) ist nach wie vor nicht heilbar, wohl aber behandelbar geworden. Es gibt inzwischen eine große Zahl medikamentöser wie nicht-medikamentöser Therapien, die die Anzahl der Schübe oder deren Stärke reduzieren und den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können. Neben den immunologischen Therapien gibt es eine wachsende Anzahl alternativer und komplementärer (ergänzender) Ansätze, die MS zu behandeln. Die neueste Publikation der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., stellt ausgewählte Methoden davon vor und hilft mittels Ampel-Prinzip auf einen Blick zu erkennen, ob für den jeweiligen Behandlungsansatz eine wissenschaftlich belegbare Wirksamkeit (Evidenz) vorliegt, ob dieser gefährlich ist oder ob dieser bei MS zu empfehlen ist. Die Broschüre ist online unter www.amsel.de/shop, telefonisch unter 0711 697860 oder per E-Mail an info@amsel.de erhältlich.

In Baden-Württemberg sind rund 35.000 Menschen an der immer noch unheilbaren Krankheit MS betroffen. AMSEL als landesweiter Fachverband für MS-Erkrankte, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung unterstützt bei allen Fragen rund um die MS und informiert umfassend und wertneutral über die Erkrankung und ihre Auswirkungen – weitere Informationen auch auf www.amsel.de. Die aktuelle AMSEL-Broschüre gibt eine Übersicht über alternative und komplementäre Therapiemöglichkeiten bei MS. Doch welche Ansätze sind sinn- und wirkungsvoll, wissenschaftlich erwiesen (evidenzbasiert), empfehlenswert oder gar gefährlich? Nur wer als Patient gut informiert ist, kann selbstbestimmt und gemeinsam mit seinem Arzt gute Therapie-Entscheidungen treffen.

Auf 48 Seiten finden MS-Erkrankte eine Übersicht und Orientierung, welche alternativen und komplementären, ergänzenden Behandlungsmethoden es gibt, welche helfen können, die Lebensqualität mit einer chronischen Erkrankung wie der MS zu steigern und bei welchen Therapien Vorsicht geboten ist. Eine farbliche Kennzeichnung nach dem Ampel-Prinzip hilft außerdem, die vorgestellten Methoden besser einzuordnen: „Rot“ sind die Therapien gekennzeichnet, die nicht zu empfehlen sind, „Gelb“ diejenigen, die nicht evidenzbasiert, aber auch nicht schädlich sind und „Grün“ die Ansätze, die uneingeschränkt zu empfehlen sind. In die letzte Gruppe gehören auch Therapieansätze, deren Wirksamkeit bei MS-Erkrankten in klinischen Studien wissenschaftlich belegt wurde.

Sport und Bewegung, physikalische Therapien, Entspannung, Ernährung, traditionelle Naturheilverfahren und weitere Methoden

Die Bandbreite der vorgestellten Behandlungsansätze ist groß: 1. Sport- und Bewegungsangebote wie Ausdauertraining, Funktionstraining, Gleichgewichtstraining, Krafttraining oder Reha-Sport. 2. Physikalische Therapien wie manuelle Therapie, Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie, Ultraschalltherapie oder Kältetherapie. 3. Entspannungstechniken wie achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, Atemtherapie, autogenes Training, Feldenkrais-Methode, Meditation, Qigong, Tai-Chi (Taiji) oder Yoga. 4. Einfluss der Ernährung durch Darmsanierung, Diäten, Ernährungsberatung oder Nahrungsergänzungsmittel. 5. Traditionelle Naturheilverfahren wie Aromatherapie, Akupunktur und Akupressur, Ayurveda oder Pflanzenheilkunde. Und darüber hinaus werden auch weitere, teils unkonventionelle Methoden wie beispielsweise Amalgamentfernung, Bienengifttherapie (Apitherapie), Cannabis-Therapie, Kraniosakral-Therapie, Homöopathie, Klangschalentherapie, Musik- und Kunsttherapie, Reiki oder Stammzelltherapie aufgeführt.

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