Angst vor Morgen? Wie behauptet sich die Automobilbranche?
Die Automobilindustrie mit ihrem komplexer werdenden Produktportfolio, ihrem globalen Netzwerk von Automobilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern und den aktuell extremen Unsicherheiten steht vor einer Reihe bekannter und neuer Herausforderungen.
Sich hier passgenau, agil und wettbewerbsgerecht zu behaupten, heißt die Möglichkeiten, die es hinsichtlich der Produkte, der hier erforderlichen Prozesse und Organisation ja gibt, strategisch und operativ noch intensiver als bisher voranzutreiben.
Wie das in den einzelnen Themenbereichen erfolgreich gelingen kann, wollen wir beim nächsten Automobilkongress am 26./27. April 2023 in Saarbrücken in Vorträgen, Werksbesuchen und Workshops diskutieren (www.automobilkongress.de).
So z.B. im Impulsvortrag von Felix Kuhnert.
PwC – Felix Kuhnert, Global Advisor Automotive, Frankfurt – Angst vor Morgen? Wie behauptet sich die Branche in dem Wettstreit um die Mobilität der Zukunft?
Wer hier erfolgreich die nächsten Jahre überstehen will, muss sich mit folgenden Themen intensiver auseinandersetzen und hieraus die eigenen Maßnahmen ableiten.
- China als Wettbewerber in Europa? – Einstieg wird in Europa sicher zunächst der Vertrieb sein und dies mit relativ preiswerten Elektrofahrzeugen im unteren Preissegment. Auch werden Beteiligungen zunehmen bei Zulieferern, die in Europa produzieren, bis hin zu eigenen Fabriken chinesischer Hersteller für Komponenten. Neue Antworten hieraus sind erforderlich.
- Strategie OEM in Deutschland/Europa – Wird die aktuell priorisierte Antriebstechnologie Batterie-/E-Fahrzeug zum Sargnagel der deutschen Automobilindustrie, wenn für die große Masse der Kunden im unteren Preissegment zu wenig und zu teure Fahrzeuge im unteren Preissegment angeboten werden.
- Technologischer Fortschritt – Die Automobilbranche muss sich mit den erforderlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung von Technologien wie Elektromobilität, autonomem Fahren und vernetzter Mobilität noch intensiver beschäftigen, um im Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft zu bestehen.
- Anpassung an neue Geschäftsmodelle – Die Unternehmen müssen sich auf die Veränderungen in den Bedürfnissen der Kunden einstellen und ihre Geschäftsmodelle, wie beispielsweise Carsharing und Mobility as a Service (MaaS), anpassen.
- Anforderungen an die Energieversorgung und Ladetechnologie – Um eine nachhaltige Überleitung hin zur Elektromobilität zu gewährleisten, ist es von größter Bedeutung, dass auch die Infrastrukturen für die Energieversorgung und die Technologien zum Laden von Elektrofahrzeugen fortentwickelt werden.
- Datenschutz und Datensicherheit – Es ist unabdingbar, dass die Automobilbranche die Verantwortung für die Datensicherheit und den Datenschutz übernimmt, welche durch vernetzte Fahrzeuge generiert werden. Es gilt, sicherzustellen, dass die Rechte der Verbraucher in Bezug auf Datenschutz beachtet werden.
- Übergang zur Produktion von Elektrofahrzeugen – Die Automobilbranche muss ihre Produktionsabläufe und -anlagen auf den Übergang zur Elektromobilität noch intensiver vorbereiten, um konkurrenzfähige Elektrofahrzeuge produzieren zu können.
- Sourcing von Rohstoffen und Komponenten – Die Unternehmen müssen sich aktiver darum kümmern, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und kritischen Teilen frühzeitig abzusichern.
- Dokumentations- und Berichtspflichten – Die Anforderungen an die Unternehmen werden noch vielfältiger und anspruchsvoller. Hier müssen Wege gefunden werden, die notwendige Informationserhebung und -verarbeitung noch intensiver in die Prozesse zu integrieren.
Diese und noch weitere Bereiche müssen die Unternehmen gleichzeitig angehen und individuell machbare Lösungen erarbeiten. Felix Kuhnert wird einige diese Herausforderungen und weitere in seinem Impulsvortrag vor der Podiumsdiskussion mit vielen Beispielen beschreiben.
Wenn wirklich die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen, geht es zunächst auch um eine globale Sicht und um die spezifischen Rahmenbedingungen der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie im europäischen Regelwerk.
Der Jahreskongress des AKJ-Automotive beschäftigt sich deshalb am 26./27. April mit den Themen, die sich auf der Grundlage der erkennbar neuen Herausforderungen für die Produktion und Logistik mit den jetzt relevanten Konzepten und Möglichkeiten auseinandersetzen. Ergänzt werden die Beiträge durch Werksbesuche bei Bosch Homburg, Nobilia Saarlouis und Schaeffler Homburg sowie durch Workshops nach den Vorträgen zur Batterielogistik/Produktion undCO2-Rechnung/Grüne Logistik.
Den Automobilkongress des AKJ mit dem inhaltlichen Motto
AUFBRUCH – Strategien und Wege für eine nachhaltige Weiterentwicklung – Transformation im Markt, im Produkt, in der Fabrik und der Supply Chain.Die insgesamt beteiligten Unternehmen/Personen
an den Vorträgen, Moderationen, Werksbesuchen, Workshops und Diskussionen: BMW, Bosch, CLAAS, Daimler Truck, Dräxlmaier Group, Fordwerke, ISW/Universität Stuttgart, HFT Stuttgart, htwsaar, IPL Prof. Schmidt, Magna Steyr, NGK Spark Plug Europe, NIO Europe, PwC, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, Schaltbau, Volkswagen/PowerCo, Wirtschaftsministerium des Saarlandes.
Vertieft wird der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern, Referenten, Moderatoren und Ausstellern nach den Vorträgen noch einmal zusätzlich in der Abendveranstaltung, den Pausen, in den digitalen „Innovation-Pitches“ sowie in den getrennt mit den Ausstellern und den Interessenten vereinbarten Digital-Räumen.
Einige der Beiträge werden wir gemeinsam mit dem diesjährigen Montagekongress des ZeMA einbringen. Hinzu kommen weitere Beiträge in den Sessions des Montagekongresses, der ebenfalls am 26. und 27. April in Saarbrücken.
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