Auf einen Blick – Niedriges Aufkommensniveau in der Winterflugplanperiode
• 12,02 Millionen Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Im Vergleich zum Dezember 2021 stieg das Aufkommen um +51,7% (ggü. Dezember 2019 sind es -29,4%).
• Das absolute Cargo-Aufkommen lässt verglichen mit dem Vormonat November 2022 leicht nach. Die 409.580 t bedeuten einen Rückgang um -17,3% gegenüber Dezember 2021. Das sind gegenüber Dezember 2019 aber immer noch +3,1%.
• Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 114.616 Starts und Landungen +5,3% über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 wurden fast drei Viertel der gewerblichen Flüge durchgeführt (-28,9%).
Der Dezember im Blick – Gedämpfte Erholung im (Vor-)Weihnachtsverkehr
• Im Europa-Verkehr setzte sich die Erholung der Verkehrsnachfrage gegenüber dem Vorjahr deutlich fort. 7,71 Millionen Passagiere entsprechen einem Wachstum von +45,9% gegenüber Dezember 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 waren mehr als drei Viertel aller Reisenden (75,3%) zurück.
• Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahresmonat um +69,3% auf knapp 2,76 Millionen Passagiere. Im Vergleich zum Dezember 2019 sind das 80,6% Passagiere. Das Interkont-Segment hat damit im Dezember die höchste Recovery-Rate.
• Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr bleibt auf niedrigem Niveau. 1,53 Millionen innerdeutsche Passagiere (+54,1% ggü. 2021) bedeuten eine Reduzierung um mehr als 300.000 Passagiere zum Vormonat November, im Vergleich zum Vorkrisenniveau fehlen noch immer mehr als die Hälfte der Passagiere (-54,1%).
Das Verkehrsaufkommen blieb im Dezember 2022 auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Witterungsbedingte Einschränkungen stellten den Luftverkehr an den deutschen Verkehrsflughäfen vor große Herausforderungen. Insbesondere Feeder-Verkehre in die Hubs litten unter den operationellen Streichungen und dämpften das Aufkommensniveau.
Im nationalen Luftverkehr sind die Strecken- und Frequenzangebote weiterhin stark ausgedünnt. Auch der über den Sommer anziehende Europaverkehr verlor im Dezember saisonbedingt an Dynamik. Covid-19 hatte im europäischen Luftverkehr keinen Nachfrageeinfluss mehr. Ein anderes Bild zeigt sich bei wichtigen asiatischen Interkontmärkten.
Das Jahr im Blick – Erholung ja, aber unter dem europäischen Schnitt
Von Januar bis Dezember wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 165,05 Millionen Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +110,09% verzeichnen die Flughäfen zum Vorjahr ein intensives Wachstum. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch 34,1%. Mit dieser Entwicklung liegt Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Die Entwicklung der angebotenen Sitze liegt in Deutschland um mehr als 10% hinter europäischen Nachbarstaaten zurück.
• 18,82 Millionen Passagiere flogen innerdeutsch (+97,6% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Dez 2019 entspricht dies einem Verlust von -59,4%).
• 116,62 Millionen Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+101,4% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Dez 2019 sind es -27,1%).
• Die Interkont-Nachfrage (29,27 Millionen Paxe) wächst mit +169,11% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Dez 2019 sind es -33,07%).
Die dynamische Erholung der Nachfrage über das Sommerhalbjahr spiegelt den hohen Wunsch nach touristischen und privaten Reisen wider. Dieses Reisebedürfnis hat die Nachfrageentwicklung gefestigt. Zum Jahresende verliert die Erholung deutlich an Dynamik.
Die Europaverkehre bildeten im Sommer den Wachstumsmotor. Die touristische und VFR-Nachfrage lag auf einigen europäischen Destinationen bereits auf Vorkrisenniveau oder darüber. Dieses Nachfragesegment privater Reisen fehlt im vierten Quartal. Der sukzessive Angebotsaufbau der interkontinentalen Linienverbindungen fördert die Aufkommensentwicklung, insbesondere auf dem Nordatlantikmarkt. Davon profitieren die wachsenden Umsteigerströme an den deutschen Hubs. Der noch immer zu großen Teilen nicht wieder aufgenommene Asienverkehr verhindert eine noch bessere Entwicklung bei den Langstrecken. Der innerdeutsche Verkehr dagegen bleibt in seinem Erholungstrend weiter hinter diesen Entwicklungen zurück.
Cargo-Aufkommen – globale Lieferengpässe dämpfen die Nachfrage – Gesamt-Tonnage vergleichbar mit Vorkrisenniveau
Die Luftfrachtnachfrage verringerte sich im Dezember verglichen mit dem Vormonat November um fast 14.000 abgefertigte Tonnen. Mit 409.580 Tonnen wurden im Vergleich zum starken Vorjahr ca. 17,3% weniger Fracht umgeschlagen. Auf die Luftraumsperrungen haben sich die Logistikketten unterdessen eingestellt. Aus fehlenden Überflugrechten resultierende stark verlängerte Flugstrecken in die asiatischen Märkte belasten die Luftfrachtlogistik deutlich. Die unsichere wirtschaftliche Gesamtsituation strapaziert die globalen Lieferketten.
Die Einladungen sinken im November um -13,1% auf 219.437 t (gegenüber 2019 +5,1%). Auch die Ausladungen verringern sich um -21,7% auf 190.142 t (gegenüber 2019 +0,8%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -6,6% auf 5.051.672 Tonnen – zum Vorkrisenniveau 2019 bedeuten dies noch +5,2% und zusätzliche knapp 248.000 t.
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