Branche zu EKM-Bericht: „Zeit des Zögerns ist vorbei“
Europäische Union und Bundesrepublik Deutschland haben sich das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 bzw. 2050 gesetzt. Bereits für 2030 müssen ehrgeizige Zwischenziele im Verkehrssektor erreicht werden. Im Vergleich zum Basisjahr 1990 hat sich hier bislang wenig getan – durch Pandemie und Krieg ging für dieses Ziel weitere Zeit verloren. Die EKM sieht in der Antriebswende ein großes Potenzial, den Treibhausgasausstoß im Verkehrssektor kurz- und mittelfristig zu verringern. „Wir müssen die verbleibenden Jahre bis 2030 zum Jahrzehnt des E-Busses machen, denn erst zeitversetzt greifen die Infrastruktur-Vorhaben bei der Eisenbahn und den Stadtbahnen. Bereits jetzt sehen wir rund 1.900 batterieelektrische Busse auf deutschen Straßen, rund 70 mit Brennstoffzelle und wenige Plug-In-Hybride, hinzu kommen die klassischen Oberleitungsbusse.“ Seit 2021 dürfen gemäß Clean Vehicles Directive nur 55 Prozent der Neubeschaffungen Dieselbusse sein. Der Rest muss gemäß Richtlinie „sauber“ sein, also auf alternativen Energie- und Antriebskonzepte basieren und zur Hälfte vollständig emissionsfrei sein. Ab 2026 erhöht sich diese Quote auf 65 Prozent.
E-Bus-Umstellung braucht finanzielle Planungssicherheit
Gemäß VDV können weder Verkehrsunternehmen noch Kommunen – bereits jetzt durch gestiegene Energie-, Material-, und Personalkosten stark belastet – die hohen Umrüstungsinvestitionen bei der Infrastruktur oder bei der Neuanschaffung der E‑Busse – in der Regel doppelt so teuer wie Dieselbusse – aus eigener Kraft schultern. Der Branchenverband weist darauf hin, dass es bei der Umstellung auf klimaneutrale Antriebe nicht mit der Fahrzeugbeschaffung getan sei: „Das Verkehrsunternehmen vor Ort und die Aufgabenträger müssen zunächst, in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen vor Ort, die grundlegende Systementscheidung – etwa Wasserstoff oder Batterieelektrik – treffen. Ist die Planung ausgereift und steht auch die Finanzierung, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Hochvolttechnik weiterqualifiziert und Betriebshöfe um- und ausgebaut. Erst dann starten die eigentliche Busbeschaffung und der Probebetrieb, bevor es in den Realbetrieb geht. Angesichts dieser unabdingbaren Meilensteine brauchen wir heute vom Bund die Planungssicherheit, dass jedes Verkehrsunternehmen, ob groß oder klein, diesen Weg zügig beginnen kann“, so Wortmann abschließend.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs. Seine über 600 Mitgliedsunternehmen befördern täglich mehr als 30 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen und transportieren jährlich über 640 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene. So sorgen der VDV und seine Mitglieder für mehr klimaschonende Mobilität von Menschen und Gütern bei weniger Verkehr!
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