Für noch mehr Frauen in der Batterieforschung
Gemeinsam mit einer Doktorandin erforscht Kaya Feststoffbatterien, die das Potenzial haben, anstelle der aktuell üblichen Lithium-Ionen-Batterien in der Elektromobilität eingesetzt zu werden. Weitere Forscherinnen sollen sich der Arbeitsgruppe bald anschließen. Im Interview erzählt die Materialwissenschaftlerin, warum sie sich um diese Förderung beworben hat und was das Besondere an Feststoffbatterien ist.
Andrea Heidel (AH): Dr. Pinar Kaya, herzlichen Glückwunsch zur Zusage! Sie sind seit 2018 an der Hochschule Aalen. Was hat Sie ans Institut für Materialforschung geführt und was ist ihr Fachgebiet?
Pinar Kaya (PK): Ich bin Materialwissenschaftlerin und Elektronenmikroskopikerin und habe im Jahr 2017 meine Promotion am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart abgeschlossen. Zuvor habe ich mein Bachelor- und Master-Studium an der Anadolu-Universität (heute ESTU) in Eskisehir in der Türkei im Fach Materialwissenschaften und Ingenieurwesen absolviert. Zurzeit forsche ich als Teamleiterin für Festkörperbatterien in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Volker Knoblauch am Institut für Materialforschung, wo ich jetzt auch die Nachwuchsgruppe initiiert habe. Das Team konzentriert sich auf die Zusammenhänge zwischen dem inneren Aufbau von Materialien, der sogenannten Mikrostruktur, und deren Eigenschaften. Aktuell konzentrieren wir uns noch auf Lithium-basierte Materialien – und schon bald werden wir mit der Erforschung der Natrium-Feststoffbatterien beginnen.
AH: Worum genau geht es bei der Förderung, die Sie nun erhalten haben und warum haben Sie sich beworben?
PK: Die Finanzierung erfolgte im Rahmen des „Bund-Länder-Professorinnenprogramms“ für die Dauer von drei Jahren. Ich habe mich um diese Förderung beworben, weil das Thema, an dem wir arbeiten, in direktem Zusammenhang mit einem der größten Probleme der Welt steht: der Energiewende. Damit eröffnen sich mir ganz neue Möglichkeiten, die Synergien und Einrichtungen an der Hochschule Aalen besser zu nutzen. Schließlich werden wir nicht nur nach Lösungen für neuartige Festkörperbatterien suchen, sondern auch das Know-how in diesem spezifischen und sehr anspruchsvollen Bereich in unserer Arbeitsgruppe ausbauen. Noch wichtiger finde ich, dass wir im Rahmen dieses Frauenförderprogramms die Zahl der Forscherinnen, insbesondere der Doktorandinnen, auf diesem Gebiet und auch an der Hochschule Aalen insgesamt erhöhen können.
AH: Wie ist die aktuelle Situation im Projekt und wie geht es jetzt konkret weiter?
PK: Derzeit suchen wir die erste Doktorandin und führen dazu noch Vorstellungsgespräche. Ich bin auf der Suche nach einer Doktorandin mit einem Hintergrund in Chemie / Materialwissenschaften – und freue mich sehr über Bewerbungen! Weitere Bachelor-, Master- und PhD-Studenten sollen folgen – Wir schreiben bereits fleißig Anträge für weitere Projekte auf diesem Gebiet. Ich freue mich schon sehr darauf, loslegen zu dürfen!
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