Kunst & Kultur

Hans & Grete

Im Haus Waldfrieden hat alles seinen geregelten Tagesablauf. Das Personal arbeitet mit aller Kraft, um den Bewohner*innen einen schönen und würdevollen Lebensabend zu bereiten. Hans lebt dort bereits eine Weile und ist der Welt ein kleines bisschen entrückt. Dann zieht Grete in sein Nachbarzimmer. Beim Lebkuchenbacken kommen sich die beiden näher und finden im anderen ihren “Seelenmenschen”. Und schon ist die Welt um sie herum ein bisschen weniger grau. Hans und Grete durchleben emotionale Höhen und Tiefen, erleben große Freude und große Angst. Aber: Sind ihre Erlebnisse überhaupt real? Oder sind Hans und Grete schon in ihre eigene Welt entrückt? Während bei beiden das Vergessen einsetzt und ihnen die Realität immer mehr entgleitet, driften sie gemeinsam in eine märchenhafte Fantasiewelt ab.

“Altwerden ist nichts für Feiglinge", so heißt ein bekannter Buchtitel. Und doch gehört es zu unserem Leben dazu, dass wir uns mit dem Altern und dem Tod auseinandersetzen. So wie Kinder unsere Fürsorge benötigen, fallen auch alte Menschen irgendwann in die Schutzbedürftigkeit. Die Jungen kümmern sich um die Alten und werden sich ihrer eigenen Sterblichkeit schmerzhaft bewusst.

Die Inszenierung von Inken Rahardt (“La Traviata”, “Tosca”, “Semiramis”) entlockt der Oper von Engelbert Humperdinck eine ganz eigene Poesie. So wie sich die Kinder Hänsel und Gretel im Wald verirren, so kommen die Alten Hans und Grete der Welt abhanden. Die gefühlvoll-schöne Musik von Engelbert Humperdinck macht aus der Geschichte ein traumhaftes Stück für Erwachsene. Die bekannte Oper “Hänsel und Gretel” wird in dieser Fassung neu zusammengestellt, und auch die bekannten Rollen wurden verändert und neu verteilt. Neben den Hauptpartien Hans und Grete gibt es drei Pflegerinnen: Emilia, Kati und Anne. Vom Volklied bis zu wagnerschen Ausbrüchen ist alles dabei, was das erwachsene Opernherz höherschlagen lässt.

Mit: Tilman Birschel (Bariton/“Hans“), Sylvia Bleimund (Sopran/“Grete“), Rebecca Aline Frese (Alt/“Kati“), Sophie Magdalena Reuter (Sopran/“Anne“), Rocio Reyes (Sopran/“Emilia“) Regie: Inken Rahardt, Musikalische Leitung und Klavier: Amy Brinkman-Davis, Ausstattung: Claudia Weinhart, Bethany Kutz (Horn), Tristan Xavier Köster (Cello)

Premiere: Di., 28. Februar 2023, 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 03.03.,19:30 Uhr/12.03., 18 Uhr/17.03., 19:30 Uhr/16.04.., 18 Uhr
Tickets: www.opernloft.de (print@home)
Reguläre Ticketpreise: ab 34,- Euro
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