Kurzschnäuziges Seepferdchen
Nach sechs Jahren zogen im Herbst 2021 wieder Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) im Vivarium des Zoo Basel ein. Die ältesten Jungtiere sind indessen – nach erfolgreicher Zucht hinter den Kulissen – auch für das Zoo-Publikum zu sehen. Nebst den 12 weiblichen Kurzschnäuzigen Seepferdchen, auch «Mittelmeer-Seepferdchen» genannt, im Schaubecken 45 entdecken Besucherinnen und Besucher ebenfalls das Australische Topfbauch-Seepferdchen (Hippocampus abdominalis) nebenan im Schaubecken 43.
Lebensweise und Nahrung
Kurzschnäuzige Seepferdchen sind tagaktiv. Sie bewegen sich sehr ruhig fort und können sich unter Wasser nahezu perfekt tarnen. Innerhalb kurzer Zeit passen sie ihre Farbe dem Hintergrund an. Mit Hilfe von faden- und lappenförmigen Auswüchsen ihrer Haut ahmen Seepferdchen ausserdem die Unterwasserpflanzen ihrer Umgebung nach, so dass sie nahezu unsichtbar werden. Seepferdchen ernähren sich von tierischem Plankton, die sie blitzschnell durch das röhrenförmige Maul einsaugen.
Immer kleiner werdender Lebensraum
Die Kurzschnäuzigen Seepferdchen kommen im östlichen Atlantik von der Nordsee bis nach Senegal und von den Kanarischen Inseln im Süden bis hin zu den Azoren im Westen vor. Dazu bewohnen sie das Mittelmeer sowie das Schwarze Meer. Innerhalb des Verbreitungsgebietes halten sie sich ausschliesslich in küstennahen Seegraswiesen in einer Tiefe von 0,5 – 60 Meter auf. Durch Aktivitäten und Küstenverbauung verschwindet immer mehr Lebensraum für die Tiere. Auch wenn die die Datenlage unzureichend für eine Einordnung innerhalb der «Red List» der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist, so würde es nicht überraschen, wenn diese Art tatsächlich gefährdet ist. Bei einzelnen Populationen sind Rückgänge von über 70 % bekannt.
Männchen bebrüten die Eier
Aufzucht und Schlupf sind bei Seepferdchen Männersache. Nach einem ausgiebigen Balzritual übertragen die Weibchen die Eier in die Bruttasche am Bauch der Männchen, wo sie durch das Sperma des Männchens befruchtet werden. Während mehreren Wochen bebrütet das Männchen die Eier. Am Ende der Brutzeit schlüpfen die jungen Seepferdchen und verlassen die behütete Bruttasche. Am 7. Februar 2023 schlüpften hinter den Kulissen rund 50 Kurzschnäuzige Seepferdchen.
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