Mut zur Versorgungslücke – auf Kosten der Bürger
„Die im vorigen Herbst den Krankenhäusern zugesagten Hilfen zur Kompensation der Preissteigerungen im Energiesektor und für die Kinderkliniken hängen in bürokratischen Regelungen fest. Die Inflation mit ihren enormen Kostensteigerungen für die Krankenhäuser, die sie nicht weitergeben können, wird von der Bundespolitik weitgehend ignoriert. Unser Verband hat im vergangenen Jahr immer wieder vor dieser Situation gewarnt und gefordert, zunächst die Lage der Kliniken finanziell zu stabilisieren, ehe es an ein großes Reformwerk gehen kann, das in den kommenden Monaten diskutiert werden soll. Wir steuern sehenden Auges auf eine Krankenhausversorgung zu, die den Begriff ‚flächendeckend‘ nicht mehr verdient. Und mit dem Laufenlassen der akuten Finanzkrise der Kliniken wird auch noch die Zukunft verspielt“, sagt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.
Abbruch statt Aufbruch. Vielfach beginnt es mit Betten- und Stationsschließungen. Wie viele Geburtshilfen wurden inzwischen bereits geschlossen? Es werden immer mehr. Verunsicherte Eltern suchen händeringend nach Alternativen in gut erreichbarer Entfernung. Mit den Krankenhäusern schließen auch Notaufnahmen, fehlen Möglichkeiten zur Fortbildung für Ärzte. Nicht zuletzt sind Krankenhäuser oft auch wichtige Wirtschaftsfaktoren für Kommunen und Regionen. „Inzwischen haben oft sogar bisher sehr gut aufgestellte größere Häuser kaum noch Möglichkeiten, in dieser Situation gegenzusteuern. Standorte, die geschlossen wurden, können in der Regel nicht wiederbelebt werden.
Die meisten Krankenhäuser stecken tief – und unverschuldet – in roten Zahlen. Würde man eine Karte der Krankenhausstandorte, die betroffen sind, rot einfärben, wäre das ein Alptraum in Dunkelrot. Die von Bund und Ländern sehenden Auges herbeigeführte Lage durch falsche gesetzliche Formatierung des Finanzierungssystems für Krankenhäuser darf nicht weiter verschärft werden. Für viele Krankenhäuser geht es um den Bestand, für die Bürger um Leben und Gesundheit.
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