Noch tun sich Immobilienbesitzer schwer mit sinkenden Gebrauchtpreisen
Deutlich weniger Spielraum für Preissenkungen gibt es wegen hoher Materialkosten und Bauvorschriften im Neubau: Ein neues Einfamilienhaus kostete Ende letzten Jahres mit 533.000 Euro fast so viel wie im Mai. Neubauwohnungen waren nach dem abrupten Zinsanstieg im Frühjahr binnen weniger Monate zwar von 394.000 auf 305.000 Euro abgesackt, lagen aber im Dezember bereits wieder bei 410.000 Euro. Basis sind jeweils die nach Kaufvertrag tatsächlich gezahlten Preise.
Eine ähnliche Differenzierung zwischen Neu- und Gebrauchtmarkt zeigt sich bei den inserierten Preisen in den Print- und Onlineanzeigen, also dem, was die Anbieter ursprünglich verlangen: Hier waren Neubauwohnungen im Dezember mit 399.000 Euro um 10.000 Euro teurer als noch Mitte des Jahres, neue Eigenheime legten um durchschnittlich 5.000 Euro zu.
Wohnungen aus zweiter Hand wurden Ende des Jahres zwar um 5.000 Euro, Häuser um 13.000 Euro günstiger angeboten. Koschate: „Dieser eher geringe Rückgang zeigt allerdings, dass die Anbieter ihre Preisvorstellungen nur zögerlich den neuen Marktbedingungen anpassen.“ Eine Folge sind deutlich mehr Besichtigungstermine, bis tatsächlich eine Entscheidung fällt, und längere Vermarktungszeiten von durchschnittlich sechs Monaten.
Die LBS geht davon aus, dass sich der Neubau unter anderem wegen des extrem knappen Angebots mindestens in Höhe der Inflationsrate auch weiter verteuern wird. Im Gebrauchtmarkt gebe es dagegen örtlich mehr Verhandlungsspielraum für die Käufer. Echte Bewegung in die Preise komme allerdings erst wieder, wenn die Bauzinsen erneut spürbar steigen sollten.
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