TanzHochDrei 15.-19.03.2023 auf Kampnagel

Jedes Jahr im März präsentiert K3 drei Uraufführungen dreier junger internationaler Choreograph*innen – TanzHochDrei. Zum Abschluss der einzigartigen K3 Residenz, die die drei Künstler*innen jeweils durchlaufen, zeigen sie, was sie in den letzten Monaten intensiver Forschungs- und Probephasen erarbeitet haben. Das Publikum kann sich auf drei sehr individuelle – mal intensiv-kammerspielartige, mal kraftvoll-großformatige – Uraufführungen freuen, die immer auch den persönlichen Background der Künstler*innen transportieren. Mit Familie und Freund*innen aus seiner Heimat Samoa und Neuseeland sucht Aloali’i Tapu in seiner Ensemble-Choreographie „Manu Malo“ nach Momenten des Eins-Seins zwischen Herkunft und Gegenwart, Natur und Kultur. Eng Kai Er kreiert sich selbst, ihren Performer*innen und dem Publikum eine verspielt-assoziative Imaginationswelt in ihrer Arbeit „Cat Broccoli Bed Hammer“, die sich zentral jedoch mit Betrachtungen der arbeitenden Gesellschaft beschäftigt. Die dritte Arbeit, „And now it is night“ von Enad Marouf ist eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit queerer Erinnerung, mit Lust und Verlust, die in einer an die Altstadt von Damaskus erinnernden Installation spielt.

Neben den Uraufführungen der drei Choreographien gibt es auch in diesem Jahr Warm-ups und Publikumsgespräche. Zudem gibt die ukrainisch-kambodschanische Tänzerin Daniella Preap, die im letzten Jahr Residenzkünstlerin am K3 war, in ihrer Videoinstallation „Neon Gestures“ Einblicke in ihre Arbeit. Am Freitagabend lädt Majon von der Shot zum Late-Night-Special, bei dem alle, die Lust haben, an ihrem Performance-Rave „Supernatur-all“ teilnehmen können. Und zum Abschluss am Sonntag sind Künstler*innen und Publikum zum „Abendbrot für alle“ herzlich eingeladen.

Die Residenzchoreographien 2023 werden gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung.

TANZHOCHDREI, Mi., 15. März bis So., 19. März 2023
• Aloali‘ Tapu, „Manu Malo“: 15.03., 19:30 / 17.03., 19:30 Uhr / 18.03., 19:30 Uhr, Ort: K2
• Kai Er Eng, „Cat Broccoli Bed Hammer“, 16.03., 19:30 Uhr / 17.03., 21 Uhr / 18.03., 18 Uhr Ort: P1
• Enad Marouf, „And Now It Is Night“: 16.03., 20:30 / 18.03., 21 Uhr / 19.03., 18 Uhr, Ort: K1
Karten: 15,- Euro, ermäßigt 9,- Euro Kartentelefon: 040 / 270 949 49, online auf www.kampnagel.de
o Daniella Preap, „Neon Gestures“, Videoinstallation, jeweils vor und nach den Vorstellungen
o Valeriia Hereha, Tanz Hoch Drei Warm-ups, Do., 16.03., 20 Uhr, Sa., 18.03., 19 Uhr
o Abendbrot für alle: So., 19.03., 19 Uhr. Die Bar ist an allen Festival-Tagen geöffnet.

MANU MALO
ALOALI’I TAPU (AUCKLAND)

Ein Trümmerfeld aus Erinnerungen offenbart eine Gemeinschaft und die Entwicklung der Sprache von der Zunge durch den Körper. Im Pazifik ahmt diese Sprache oft das Klima nach – man tanzt und spricht im Rhythmus der Natur, sitzt auf der Erde, hält Bäume an die Brust oder hört zu, wie der Ozean Träume an Land spült. Aloali’i Tapu betritt die Bühne mit Familie, Freund*innen und Gäst*innen, um eine neue Performance der Erinnerung, des Träumens und des Zusammenlebens zu schaffen. Zwischen Träumen und Imaginationen kehren sie zu einem unbestimmten Ursprung zurück, erinnern sich an die Geschichte, die sie nach Hamburg brachte, und suchen nach einem Moment des Eins-Seins, bevor sie die anderen werden.

Aloali’i Tapu ist ein samoanischer Bühnen-, Design- und Tanzkünstler aus Aotearoa/Neuseeland. Er arbeitet mit Künstler*innen zusammen, die sich auf Street Dance und traditionelle pazifische Tänze spezialisiert haben. Für seine Arbeit als Tänzer mit Christoph Winkler wurde er mit dem FAUST-Preis des Deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet.Weitere Infos: https://www.k3-hamburg.de/…

CAT BROCCOLI BED HAMMER
ENG KAI ER (SINGAPUR/HAMBURG)

Ausgehend von ihrer eigenen komplizierten Arbeitsbiografie erkundet Eng Kai Er die persönlichen und sozialen Bedeutungen von Arbeit. Sie und die Performer*innen entwerfen ausgeklügelte Experimente, halten sich an Zeitpläne und dienen sich gegenseitig als professionelle Spielkamerad*innen. Aber es gibt auch eine Katze mit sehr langen Schnurrhaaren, einen Brokkoli, ein Bett aus Geld und einen Hammer. Und wie passt das alles zusammen? Die Regeln der Spiele und der Aufbau der Experimente bleiben vage, aber alles dreht sich darum, wie Arbeit die Gesellschaft organisiert.

Während ihrer Residenz mischte Eng Kai Er Arbeit, Spiel und Erholung: Sie ruhte sich im Studio aus, leitete Workshops und veranstaltete Labore, um zu spielen. Aus diesem prozessorientierten Experimentieren ist nun eine unvorhersehbare Show über eine Katze entstanden.

Eng Kai Er ist Choreographin und Performerin aus Singapur. ort erhielt sie Unterstützung vom The Substation’s Directors‘ Lab und war Associate Artist bei TheatreWorks. Außerdem war sie die Gründerin und Hauptverantwortliche des experimentellen Performance-Studios Make It Share It. Weitere Infos: https://www.k3-hamburg.de/…

AND NOW IT IS NIGHT
ENAD MAROUF (BERLIN)

Die Nacht hat einen Sinn für Inszenierung: Während Gedanken ins Kissen schwappen, überfluten Erinnerungen, Phantasien oder Zweifel unser Denken. Menschen kommen sich nahe oder entfernen sich; ein Prozess der Veränderung ist im Spiel. „And Now It Is Night“ erforscht queere Erinnerung, Verlust und Begehren. Bewegung, Text und Ton werden überlagert und fragmentiert. So entsteht eine nichtlineare Geschichte in einer architektonischen Installation, die an die nächtliche Altstadt von Damaskus erinnert.

Enad Marouf erforscht am K3 die Erinnerung, ihre Zeitlichkeit und wie diese durch Poesie, Gesten und Bilder verkörpert werden. Sein Ziel ist es, eine Praxis der Fragmentierung zu entwickeln, wobei er sich auf queere Narrative und Geschichten aus dem Nahen Osten konzentriert. Dabei verlagert er Fragen der reinen Identitätspolitik hin zu einem Prozess der Verkörperung.

Enad Marouf ist ein syrisch/deutscher Performance- und Videokünstler. Seine Soloarbeiten und Kollaborationen wurden u.a. auf der Athen Biennale, dem Kunstenfestivaldesarts Brüssel, in den Sophiensaelen Berlin, dem Centre culturel Francais de Damas, der Tate Modern London, dem Art institute of Chicago und der Shedhalle Zürich gezeigt. Weitere Infos: https://www.k3-hamburg.de/…