Tesla stürzt bei Impact-Investierenden in der Beliebtheit ab
- 3 Newcomer in der Top Ten-Wishlist-Rangliste Q4: Svenska Cellulose (Forstwirtschaft/Schweden), Encavis (Solarparks/Hamburg) und Nvidia (AI-Computing/Kalifornien)
- Energie- und Klimakrise: Anleger schliessen Atomenergie weniger aus
- Neuer Inyova Impact Index auf Grundlage von 50.000 Datenpunkten veröffentlicht
Inyova, digitale Impact Investing Plattform, hat die Ergebnisse des neuen Impact Index bekannt gegeben. Erstmals wurde ein Jahresvergleich über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anleger*innen bei nachhaltiger Geldanlage im Blick haben, sowie die aktuellen Q4-Veränderungen veröffentlicht. 2021 lag Tesla noch auf Platz 5 in der Wish-List der Inyova-Investor*innen. Im vergangenen Jahr fiel das Unternehmen von Elon Musk in der Gunst der Anleger*innen und landete auf Platz 25.
„Die Vorlieben von nachhaltigen Anleger*innen sind dynamisch. Sie reagieren sensibel auf Entwicklungen im Markt. So schaffte es Tesla 2022 nicht mehr unter die 10 beliebtesten Titel bei Inyova-Anleger*innen. Das hat vermutlich einerseits mit dem fallenden Aktienkurs zu tun, andererseits aber auch mit dem kontroversen Verhalten des CEOs Elon Musk“, erklärt Julian Kölbel, Assistant Professor of Sustainable Finance, University of St. Gallen und Mitglied im 9-köpfigen Impact Expert Comittee1 (IEC). Dagegen schafften es in den vergangenen Wochen neue Unternehmen und Themen in den Blick der mehrheitlich jungen Anleger*innen. Svenska Cellulose ist ein schwedischer Forstbetreiber und Holzverarbeiter und der größte private Waldbesitzer in Europa. Ebenfalls einen großen Sprung auf Platz 9 in der Beliebtheit machte in Q4 2022 das Hamburger Unternehmen Encavis. Das im MDAX gelistet Unternehmen produziert Strom aus Erneuerbaren Energien und betreibt Solar- und Windparks in ganz Europa. Als drittes Unternehmen konnte Nvidia 23 Plätze in der Rangliste gut machen. Das Unternehmen aus Kalifornien zählt zu den größten Entwicklern von Grafikprozessoren, Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielekonsolen. Dabei setzt es auf KI-Technologien und ist in den Zukunftsmärkten Gaming, autonomes Fahren und intelligente Maschinen als Impulsgeber führend.
Dabei setzt sich der Trend zu Investments in Erneuerbare Energie fort. Nahezu jeder Anlegende (93,5 Prozent) hat ein Unternehmen aus diesem Sektor in seinem frei wählbaren Aktienportfolio2. Gleichzeitig schließen 8 Prozent weniger Anleger*innen Atomkraft als Energiequelle in den Portfolios aus. „Dabei muss man wissen, dass Unternehmen, die mehr als 5 Prozent ihrer Einnahmen aus der Kernenergie erzielen, standardmäßig aus unserem Universum ausgeschlossen werden“, erläutert Andreas von Angerer, Head of Impact Investing bei Inyova. „No Nuclear-Kriterien sind sehr streng und bedeuten, dass nicht nur Unternehmen, die direkt Strom aus Atomkraft produzieren, ausgeschlossen sind, sondern auch alle Unternehmen, die direkt in die nukleare Versorgungskette involviert sind – so z. B. stellt Elkem Siliziumkomponenten her, die in der Kernkraft Anwendung finden. Sie werden entsprechend durch das No Nuclear-Kriterium ausgeschlossen. Wer also wirklich gar nichts mit dieser Technologie zu tun haben möchte, kann das über das Ausschlusskriterium machen.“
Kristina Jeromin, Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany und ebenfalls Mitglied im ICE sieht diese Entwicklung kritisch: „Der Rückgang der Ausschlüsse von „Nuclear power” lässt eine Verbindung zu Russlands Krieg gegen die Ukraine und der globalen Energiekrise vermuten. Hier zeigt sich die Bedeutung eines gesellschaftlichen Diskurses zur Rolle von Nachhaltigkeit in Finanzfragen. Es gilt der Verunsicherung der Anleger*innen gezielt zu begegnen. Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have – auch und gerade in Krisenzeiten ist die konsequente Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte Grundlage für den langfristigen ökonomischen Erfolg von Investitionen.”
Top Ten-Unternehmen auf der Wunschliste in Q4/2022
1. SMA Solar Technology AG
2. EDP Renovaveis SA
3. Tomra Systems ASA
4. First Solar Inc
5. Vestas Wind Systems A/S
6. Svenska Cellulosa SCA AB
7. Nibe Industrier AB
8. Beyond Meat Inc
9. Encavis AG
10. NVIDIA Corp
1 Zum IEC gehören folgende Personen: Andreas von Angerer (Head of Impact bei Inyova Impact Investing), Prof. Dr. Timo Busch (Co-Founder der Research Group for Sustainable Finance an der Universität Hamburg), Young-Jin Choi (Head of Impact bei Vidia Equity), Kristina Jeromin (Geschäftsführerin, Green and Sustainable Finance Cluster Germany), Prof. Dr. Julian Kölbel (Assistant Professor of Sustainable Finance, University of St. Gallen), Dr. Tillmann Lang (Mitgründer und CEO von Inyova Impact Investing), Sabine Loetscher (Expertin Corporate Sustainability, Verwaltungsrätin, ehem. WWF), Prof. Dr. Falko Paetzold (Assistenzprofessor Social Finance, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Gründer und Managing Director des Centers für Sustainable Finance, Universität Zürich), Dr. Andreas Rickert (CEO PHINEO, Vorstand der Bundesinitiative Impact Investing)
2 Die Impact-Investor*innen können zwischen 12 Handabdruckthemen auswählen. Diese stellen die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen auf die Umwelt dar. Zusätzlich können Inyova-Anleger*innen ihre Investitionen mit vier Fußabdruck-Themen ergänzen, welche 4 Säulen einer soliden Geschäftspraxis darstellen. Zusätzlich stehen 8 Ausschlusskriterien zur Verfügung.
Inyova wurde 2017 in Zürich gegründet, 2019 ging die umfassende Plattform für digitales Impact Investing an den Start. Das Unternehmen wird von Tillmann Lang und Erik Gloerfeld geleitet. Die beiden sind ehemalige Umweltwissenschaftler, Mathematiker sowie McKinsey-Berater. Die Idee zu Inyova entstand auf der Suche nach hochwirksamen Lösungen, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen – eine der größten globalen Aufgaben für die Zukunft. Durch seine Personal Impact Engine (PIE), modernste digitale Verbrauchertechnologie und den absoluten Fokus auf Nachhaltigkeit will Inyova die traditionelle Vermögensverwaltung und Investmentangebote revolutionieren. Das Ziel: Die Disruption des von Vermögensverwaltern und Banken gesetzten Status quo. Das Inyova-Universum von nachhaltigen Unternehmen besteht aus ca. 300 Unternehmen. Diese werden vom Impact-Team regelmäßig und nach strengen Kriterien aufgrund von Bewertungen und Informationen auf ihr nachhaltiges Verhalten hin analysiert. Weitere Informationen zum Unternehmen: www.inyova.ch.
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