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Vergabeverfahren Regionalverkehr Ostbayern: BEG erteilt Zuschlag an Länderbahn

BEG baut Angebot im Regionalverkehr rund um den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald ab 2025 sukzessive aus / Längere Bedienzeiten als heute vorgesehen / Stundentakt auf der Linie RB 36 Zwiesel – Grafenau bereits seit Dezember 2022 / Weitere Angebotsverbesserungen vor allem abhängig vom Ausbau der Infrastruktur

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, hat den Zuschlag im Wettbewerbsverfahren Regionalverkehr Ostbayern erteilt: Ab Ende 2025 betreibt weiterhin die Länderbahn die Regionalverkehrslinien rund um den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald.

Die BEG hatte die Verkehrsleistungen in zwei Losen ausgeschrieben. In Los 1 (Oberpfalz) behält die BEG das bisherige Fahrplankonzept im Wesentlichen bei und schließt einige Angebotslücken im Stundentakt auf den Hauptstrecken Regensburg – Marktredwitz und Schwandorf – Furth im Wald. Weitere Verdichtungen zu einem Halbstundentakt im engeren Einzugsgebiet von Regensburg sind, abhängig von der Nachfrage- und Infrastrukturentwicklung, in einer späteren zweiten Betriebsstufe vorgesehen. In Los 2 (Bayerwald) bestellt die BEG den bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 neu eingeführten Stundentakt mit längeren Bedienzeiten auf der Strecke zwischen Zwiesel und Grafenau (RB 36) weiter. Darüber hinaus werden einzelne Taktlücken geschlossen. In beiden Losen kommen die heute schon eingesetzten Gebrauchtfahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle, im Los Oberpfalz zusätzlich die bewährten LINT 41 auf der RB 23 Regensburg – Marktredwitz, zum Einsatz. Beide Fahrzeugtypen ermöglichen den stufenfreien Einstieg an Stationen mit einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern.

Los 1 Oberpfalz

Das Los 1 umfasst die Linie RB 23 von Regensburg durch das Naabtal bis Marktredwitz sowie das Netz rund um Cham mit den Linien Schwandorf – Cham – Furth im Wald (RB 27), Cham – Lam (RB 28) und Cham – Waldmünchen (RB 29). Die Laufzeit des neuen Verkehrsvertrags beträgt zwölf Jahre, von Dezember 2025 bis Dezember 2037. In den 30er-Jahren plant der Bund die Elektrifizierung der Strecke Regensburg – Marktredwitz – Hof. Derzeit steht weder ein genaues Datum für den Baubeginn noch für die Fertigstellung dieses Projekts fest. Um flexibel auf den Zeitplan der Streckenelektrifizierung reagieren zu können, enthält der Verkehrsvertrag zwischen BEG und Länderbahn zu Los 1 Kündigungs- und Verlängerungsoptionen.

Wegen weiterer geplanter Infrastrukturmaßnahmen hat die BEG das Los 1 in zwei Betriebsstufen unterteilt: In Betriebsstufe 1 wird weitgehend das heutige Fahrplankonzept fortgesetzt, allerdings mit zusätzlichen Verbindungen: Auf den Linien RB 23 Regensburg – Marktredwitz und RB 27 Schwandorf – Furth im Wald wird der Stundentakt vervollständigt; bisher gab es insbesondere vormittags und abends noch Taktlücken. Auf der Linie RB 29 Cham – Waldmünchen werden die Bedienzeiten bis 22 Uhr erweitert. Derzeit ist hier montags bis freitags bereits um 21 Uhr Betriebsschluss.

Ein Wechsel in die Betriebsstufe 2 kann erfolgen, sobald die geplanten neuen Haltepunkte zwischen Regensburg und Maxhütte-Haidhof in Betrieb gegangen sind und sich dadurch eine erhöhte Nachfrage ergibt, beziehungsweise sobald die Strecke Maxhütte-Haidhof – Burglengenfeld die bayernweit einheitlichen Reaktivierungskriterien erfüllt und ihre Reaktivierung tatsächlich umgesetzt worden ist. In diesem Fall besteht für die BEG die Möglichkeit, eine zusätzliche stündliche Regionalbahn Regensburg – Burglengenfeld zu bestellen. Dadurch würde sich im Abschnitt Regensburg – Maxhütte-Haidhof ein Halbstundentakt ergeben. Auf der Strecke zwischen Cham und Lam plant die BEG eine Verdichtung zu einem Stundentakt, sobald Bund und DB den dort geplanten Streckenausbau umgesetzt haben. Erst dann wird eine höhere Geschwindigkeit der Züge möglich, wie sie für einen Stundentakt erforderlich ist.

Los 2 Bayerwald

Das Los 2 umfasst die Hauptlinie von Plattling über Deggendorf und Zwiesel nach Bayerisch Eisenstein (RB 35) sowie sämtliche Linien, die davon abzweigen: Zwiesel – Grafenau (RB 36), Zwiesel – Bodenmais (RB 37) sowie als optionale Position die Linie Gotteszell – Viechtach (RB 38), sofern diese in einen regulären Dauerbetrieb übergehen sollte. Die Vertragslaufzeit für Los 2 beträgt neun Jahre, von Dezember 2025 bis Dezember 2034. Für den Vertragszeitraum im Anschluss soll eine Option für den Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geprüft werden. Grundvoraussetzungen hierfür sind die Finanzierbarkeit und die technische Machbarkeit. Diese werden derzeit im Auftrag der BEG gutachterlich untersucht.

Von einer entscheidenden Angebotsverbesserung auf der Linie RB 36 Zwiesel – Grafenau profitieren Einheimische und Touristen bereits seit dem 11. Dezember 2022: Auf der beliebten Bahnstrecke im Nationalpark Bayerischer Wald fahren die Züge seither täglich im Stundentakt statt wie bisher nur alle zwei Stunden. Die BEG hat diese deutliche Aufstockung der Verkehrsleistung bereits im Rahmen des noch laufenden Verkehrsvertrages mit der Länderbahn bestellt. Voraussetzung dafür war der Ausbau der Infrastruktur, den DB Netz Ende 2022 abgeschlossen hatte. Gleichzeitig hat die BEG die Betriebszeiten auf der Strecke verlängert: Montags bis freitags verkehren die ersten Züge ab Grafenau beziehungsweise Zwiesel bereits gegen 06:30 Uhr, abends fährt der letzte Zug jeweils erst kurz nach 21 Uhr ab. Dieses Fahrplankonzept behält die BEG auch ab Dezember 2025 bei. Darüber hinaus schließt die BEG dann auch noch einzelne Taktlücken auf den Linien RB 35 und RB 37.

Über die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

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