ABO Wind erreicht beim Jahresüberschuss ein neues Niveau
Im Geschäftsjahr 2016 hatte ABO Wind erstmals ein Ergebnis oberhalb von zehn Millionen Euro erwirtschaftet. Das gelang auch in den folgenden fünf Jahren. Bis vor wenigen Monaten war der Vorstand davon ausgegangen, 2024 erstmals mehr als 20 Millionen Euro zu erreichen. In einer am
1. Dezember 2022 veröffentlichten Ad-Hoc-Meldung hat ABO Wind für 2023 eine Gewinnerwartung von 22 bis 26 Millionen Euro veröffentlicht. Eine weitere Ad-Hoc-Meldung am 24. Januar dieses Jahres hob die Gewinnprognose bereits für 2022 auf eine Spanne zwischen 20 und 25 Millionen Euro an. Der heute veröffentlichte Jahresabschluss bestätigt diese Prognose.
Zeitenwende für erneuerbaren Energien
Der russische Angriffskrieg verursacht schreckliches Leid in der Ukraine. Zudem hat er insbesondere in Europa eine Energiekrise ausgelöst. Um diese Krise zu bewältigen, beschleunigen Entscheidungsträger auf vielen Ebenen den Ausbau erneuerbarer Energien. ABO Wind arbeitet weltweit an rund 700 Projekten, um mit Windkraft, Photovoltaik und Speichern eine zuverlässige und klimafreundliche Energieversorgung mitzugestalten. „Im aktuellen Umfeld stehen unsere Projekte mehr denn je im Fokus“, sagt Vorstand Dr. Karsten Schlageter. „Die Zeitenwende verstärkt das Wachstum unseres Unternehmens. Denn es zeichnet sich ab, dass in Planung befindliche Wind- und Solarparks schneller genehmigt werden und damit an Wert gewinnen.“
Auch die weiteren Kennzahlen belegen die gute Geschäftsentwicklung: Der Konzernumsatz stieg 2022 auf 231,7 Millionen Euro (Vorjahr: 127,1). Die Gesamtleistung, in die neben dem Umsatz in die Bestandsänderung einfließt, erreichte 308,1 Millionen Euro (Vorjahr: 187,5). Der Bestand an unfertigen Erzeugnissen umfasst unter anderem Projekte in der Entwicklungsphase. Bilanziell aktiviert werden die erbrachten Aufwendungen für Wind-, Solarparks und Batteriespeicher. An den Projekten arbeitet ABO Wind mehrere Jahre, bevor sie schlüsselfertig errichtet oder vorzeitig veräußert werden. Das Entwicklungsportfolio ist 2022 gewachsen und umfasst Projekte mit einer Leistung von rund 21 Gigawatt. Die Wind-, Solar- und Batterieparks entstehen in 16 Ländern. Schwerpunkt der Aktivitäten ist Europa. Zudem ist ABO Wind in Lateinamerika, Kanada und Afrika tätig. Neben diesen Projekten, die an öffentliche Stromnetze angeschlossen werden, arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung von Erneuerbare-Energie-Kraftwerken zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft erfährt politische Unterstützung. Gleichwohl sind noch technologische und wirtschaftliche Hürden zu überwinden, bevor in Ländern wie Kanada, Argentinien oder Südafrika grüner Wasserstoff produziert und nach Europa exportiert werden kann. ABO Wind plant große Wind- und Solarparks, die den dafür notwendigen Strom produzieren sollen. Wegen der zusätzlichen Risiken sind diese Großprojekte mit 15 Gigawatt Leistung nicht in unserer Pipeline mit netzgebundenen Projekten enthalten, sondern separat dargestellt (Webseite zu Wasserstoff).
Mit Ausschreibungserfolgen ins neue Jahr gestartet
Neben den günstigen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen entscheidet die engagierte und gründliche Arbeit an den einzelnen Projekten über den unternehmerischen Erfolg. Hier hat ABO Wind in den vergangenen Monaten viel erreicht. So hat sich das Unternehmen bei der ersten Tarifausschreibung der Bundesnetzagentur 2023 für sieben geplante Windparks Zuschläge gesichert. Fünf der Projekte liegen in Nordrhein-Westfalen, je eines befindet sich in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Zusammen haben sie eine Leistung von gut 78 Megawatt. Die Genehmigungen hatte ABO Wind überwiegend im Jahr 2022 erwirkt. Sie trugen zum guten Jahresergebnis bei. Die Projekte gehen nun zügig in die schlüsselfertige Errichtung. Die Inbetriebnahmen sind für 2024 und 2025 geplant.
Die schlüsselfertige Entwicklung und Errichtung von Erneuerbare-Energie-Parks zählt in Europa von jeher zum Kerngeschäft von ABO Wind. Auf anderen Kontinenten verkauft das Unternehmen Projekte regelmäßig bereits mit Abschluss der Entwicklungsphase. So veräußerte ABO Wind im Geschäftsjahr 2022 ein besonders großes Windkraftprojekt in Kanada (515 Megawatt) sowie je ein Solarprojekt in Argentinien (32 Megawatt) und Kolumbien (10 Megawatt). Aktuell in der Umsetzung befinden sich nun die ersten größeren Projekte jenseits Europas, die ABO Wind schlüsselfertig errichten wird. Es handelt ich um zwei Solarparks in Kolumbien mit jeweils zehn Megawatt Leistung. Die bereits bis zur Baureife entwickelten Projekte sollen 2024 in Betrieb genommen werden. „Wir freuen uns, dass wir unser Kerngeschäft auf die schlüsselfertige Errichtung von Solarparks in Kolumbien erweitern konnten“, sagt Vorstand Dr. Schlageter.
Schlüsselfertige Errichtungen und Projektverkäufe sind lukrativ
In den vergangenen Jahren hat ABO Wind durch Kapitalerhöhungen sowie die Emission von Nachranganleihen und Schuldscheindarlehen die Finanzkraft deutlich gestärkt, um mehr Projekte zu entwickeln und auch schlüsselfertig umzusetzen. In Spanien hat sich das Unternehmen unlängst trotzdem entschieden, ein großes Portfolio aus Wind- und Solarprojekten mit zusammen 250 Megawatt bereits im Entwicklungsstadium zu veräußern. „Aufgrund der großen Nachfrage erzielen wir mit dem frühzeitigen Verkauf eine ähnlich gute Marge wie das mit einer schlüsselfertigen Errichtung möglich gewesen wäre“, sagt Dr. Schlageter. Voraussetzung ist, dass es ABO Wind gelingt, die veräußerten Projekte in den nächsten 15 Monaten bis zur Baureife zu bringen. Insbesondere die Kolleg*innen in Spanien arbeiten daran nun mit großem Einsatz.
Im Wesentlichen trugen 2022 neun Länder zum Konzernumsatz bei. Der Anteil Deutschlands lag bei knapp 35 Prozent. In Frankreich und Finnland brachte ABO Wind 2022 weitere Windparks und in Frankreich erstmals einen Solarpark ans Netz. Mit einem Umsatz von 27 Prozent (Frankreich) und knapp 13 Prozent (Finnland) hatten beide Länder wiederum erheblichen Anteil am Geschäftserfolg. In Finnland ist aktuell zudem das bislang größte schlüsselfertige Projekt im Bau: Der 84-Megawatt-Windpark Pajuperäkangas geht planmäßig noch 2023 in Betrieb. Nach Spanien mit knapp zwölf Prozent Umsatzanteil trug auch die Republik Irland mit sechs Prozent zum guten Ergebnis bei. Auf der Insel hat ABO Wind 2022 den sechsten Windpark ans Netz gebracht, der siebte ist im Bau und wird ab 2023 Strom produzieren. In Polen (vier Prozent Anteil) errichtete ABO Wind 2022 erstmals einen Windpark schlüsselfertig. Aufgrund von Meilensteinzahlungen aus Projektverkäufen trug 2022 zudem erstmals Südafrika nennenswert zum Umsatz bei (zwei Prozent). Zudem hatten das Vereinigte Königreich und Kanada zusammen einen Umsatzanteil von zwei Prozent. In weiteren sechs Ländern erwirtschaftete ABO Wind geringfügige Umsätze (zusammen weniger als ein Prozent).
Vorstand Dr. Karsten Schlageter sieht aus vier Gründen mit großem Optimismus in die Zukunft: „Da sind zum einen die Projekterfolge, die wir 2023 bereits erreicht haben. Hinzu kommt zweitens der politische Rückenwind, den wir weltweit spüren. Davon profitieren wir drittens mit unseren vielen Projekten, die gut voranschreiten. Am Wichtigsten aber ist das Engagement unserer mittlerweile mehr als 1.000 Kolleg*innen. Sie sind die Basis für unseren künftigen Erfolg.“
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