Allzeithoch statt Krise?
Dieser Widerspruch sei ein Resultat unverändert unsicherer Szenarien bei unterschiedlichen Perspektiven der Marktteilnehmer. Einige Aktienmärkte sind nur noch wenige Prozentpunkte von ihren Allzeit-Höchstständen entfernt und manche Indizes – z. B. der deutsche DAX40 – notieren heute höher als vor der russischen Invasion in die Ukraine und somit höher als vor der Zins- und Zeitenwende. „Vereinzelt ist dies aus relativer Sicht sogar gerechtfertigt, da vor allem europäische Märkte gegenüber den US-amerikanischen unterbewertet schienen. Im Aggregat deutet aber die jüngste positive Entwicklung trotz ihrer statistisch hohen Wahrscheinlichkeit auf eine gewisse Sorglosigkeit der Marktteilnehmer“, warnt der Experte. Und weiter: „Vor allem die Veränderung struktureller Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft, eine hartnäckige Inflation sowie in der Folge längerfristig höhere Zinsen werden offenbar in einigen Marktsegmenten ignoriert“. Eine wichtige Kennzahl in diesem Zusammenhang ist der sogenannte „Hopes and Dreams“-Index. Er zeigt auf, wie viel Prozent der aktuellen Börsenbewertung nicht durch den Buchwert (Eigenkapital) der Unternehmen und die relativ transparente Gewinnentwicklung der nächsten drei Jahre erklärt werden kann. Aktuell liegt der Index in den USA bei 58 %, d. h. nur 42 % des aktuellen Kursniveaus lassen sich durch harte fundamentale Fakten erklären. Damit sind 58 % nur „Hoffnungen und Träume“. Zur Einordnung sagt der Portfoliomanager: „Über 70 Prozent waren das Allzeithoch dieses Index, das zuletzt vor dem Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 erreicht wurde“.
Böckelmann weist darauf hin, dass Aktien nicht vor einer großen Korrektur stehen müssen – er rät jedoch, blinde Investments in große Indizes oder nicht profitable, gehypte Technologiewerte zumindest mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Unverändert gäbe es viele Chancen im Aktienmarkt zu attraktiven Preisen, der Schlüssel zum Erfolg läge aber in der Selektion und Geduld.
Insbesondere das durch jüngst gestiegene Kurse ebenfalls gestiegene Enttäuschungspotenzial könne hier die Gelegenheit zum Einstieg bieten. „Ein Fortschreiben der Rallye qualitativ eher minderwertiger Aktien scheint nur im Fall wieder sinkender Zinsen möglich – diesem Szenario ist aber mit Vorsicht zu begegnen“, warnt der Experte. Für die Entwicklung einer Preis-Lohn-Spirale sieht Böckelmann – zumindest, wenn den Forderungen der Gewerkschaften gefolgt wird – durchaus Potenzial: „Höhere Lohnniveaus erscheinen angesichts der starken Arbeitsmärkte, die auch durch das Ausscheiden der Babyboomer aus dem Erwerbsleben bedingt sind, wahrscheinlicher“. Und weiter: “De-Globalisierung und De-Karbonisierung sorgen parallel für niedrigere Produktivität, was ebenfalls in höhere Preise münden sollte. Aus diesen Gründen erscheinen manche Kritiker der Notenbanken, die deren Zinspolitik für unnötig restriktiv erachten, voreilig und hoffnungsgetrieben. Wo wir bei Inflation und Wirtschaftswachstum tatsächlich landen, wird erst der weitere Jahresverlauf zeigen.“
Dabei unterliege zumindest die Inflation offenbar gewissen Ermessensspielräumen. In einer bislang einmaligen Aktion hat das Statistische Bundesamt im Februar rückwirkend den Warenkorb derart geändert, dass die Rekordinflation in Deutschland verschwunden ist. Trotz der Betonung statistischer Notwendigkeiten für diese Maßnahme seien angesichts der zunehmenden Politisierung von Inflation und Geldpolitik auch andere Gründe denkbar.
Auch jüngste Darstellungen des Internationalen Währungsfonds, der von einer Aufhellung der Weltwirtschaft spricht, während zeitgleich vermehrt Unternehmen Investitionen zurückstellen und Mitarbeiter entlassen, passen nach Ansicht des Experten in dieses Bild. Ferner ist die Anzahl von Insolvenzen signifikant gestiegen. Hoffnung setzt Böckelmann auf das Re-Opening Chinas nach der Pandemie, das unverändert als Motor der Weltwirtschaft fungiere. „Das Fragezeichen bleibt uns daher noch eine Weile erhalten, der mehrheitliche Fokus auf Qualität und defensive Stärken ist aus unserer Sicht der richtige Weg“, resümiert er.
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