Das wirtschaftliche Medizinklima im 1. Quartal 2023: Es geht bergauf – aber die Grundprobleme bleiben
Aufschwung in allen Berufsgruppen
Beachtenswert ist dabei, dass das Medizinklima nicht nur insgesamt, sondern auch in jeder einzelnen Teilgruppe gestiegen ist. Besonders stark verbesserte sich die Stimmung der Physiotherapeuten (plus 28,8 Punkte), Ergotherapeuten (plus 22,4 Punkte), Logopäden (plus 13,6 Punkte) und Fachärzte (plus 12,2 Punkte).
Medizinklima unter dem langjährigen Mittel
Trotz der relativen Verbesserung bleiben die absoluten Werte für das Medizinklima aber weiterhin deutlich unter dem langjährigen Mittel. „Die Stimmung hellt zwar auf, die grundlegenden Herausforderungen eines hoch regulierten und administrativ überkomplexen Systems bleiben hingegen bestehen“, erläutert Obermann. So sei die finanzielle Situation für viele Praxen angespannt, die administrative Belastung habe zugenommen, konkrete systematische Verbesserungen seien für vielen Praxen nicht sichtbar, und viele Reformen blieben strukturelles Stückwerk: „Hier bräuchte es eine grundlegende Diskussion über die Versorgungslandschaft, die auch die Erfahrung und die Expertise aus dem ambulanten Sektor einbezieht, um eine kohärente und nachhaltige Veränderung anzustoßen“, so Obermann.
Das wirtschaftliche Medizinklima
Seit mehr als 15 Jahren erhebt die Stiftung Gesundheit das Medizinklima der niedergelassenen Ärzt:innen als Indikator für die wirtschaftliche Stimmung und Zuversicht dieser Berufsgruppe. Seit 2022 analysiert sie auch das Medizinklima nichtärztlicher Heilberufler:innen. Das Medizinklima wird analog zum ifo-Geschäftsklima der gewerblichen Wirtschaft erhoben. An der aktuellen Befragung im 1. Quartal 2023 nahmen 1.663 Leistungserbringer:innen teil.
Wissen ist die beste Medizin – angespornt von diesem Gedanken setzt sich die Stiftung Gesundheit mit Sitz in Hamburg bundesweit und unabhängig für Transparenz und Orientierung im Gesundheitswesen ein.
Neben ihren satzungsgemäßen Aufgaben führt die Stiftung Gesundheit kontinuierlich Studien durch, wie etwa seit 2005 die Studienreihe „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“. Dabei erfasst die Stiftung Stimmung, Meinungen und Erfahrungen der Ärzteschaft und liefert Forschungsergebnisse zu aktuellen Fragestellungen.
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