Der MEW begrüßt die Akzeptanz von synthetischen Kraftstoffen zur Senkung der CO2 Emissionen im Verkehr
- Der MEW begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission Pkw mit Verbrennungsmotor in Kombination mit klimaneutralen Kraftstoffen auch nach 2035 zuzulassen.
- Technische Hürden bei der Umsetzung sind nicht zu erwarten.
- Der Vorschlag bedarf einer genauen juristischen Prüfung.
- Diesem guten Beispiel folgend fordert der MEW mehr Technologieoffenheit und Pragmatismus in der europäischen Klimaschutzpolitik.
- Potenzial nachhaltig erzeugter synthetischer Kraftstoffe zur Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrssektor ausschöpfen.
Nachdem Deutschland und andere EU-Mitgliedsstaaten ihre Enthaltung oder Ablehnung bei der finalen Abstimmung zu den Pkw-Flottengrenzwerten im Europäischen Rat angekündigt hatten, legte die Europäische Kommission am 21. März 2023 einen Vorschlag zur Erweiterung der Typenklassifizierung innerhalb der Euro VI Norm vor. Dieser sieht vor, dass Pkw mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 zugelassen werden dürfen, sofern sie ausschließlich mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.
Damit kommt die Kommission den Forderungen des MEW und vieler anderer Interessvertreter nach, das große Potenzial nachhaltig erzeugter synthetischer Kraftstoffe zur Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrssektor auszuschöpfen. Der MEW unterstützt den Vorstoß des deutschen Verkehrsministers ausdrücklich, der diesen wichtigen Schritt in Richtung eines technologieoffenen, ideologiefreien Ansatzes im Klimaschutz ermöglicht hat. Der jetzt vorliegende Vorschlag der EU-Kommission muss nunmehr sorgfältig auf Konformität mit dem EU Recht geprüft werden. Die technische Umsetzung um sicherzustellen, dass tatsächlich ausschließlich nachhaltige Kraftstoffe zu Einsatz kommen, ist nach Einschätzung des MEW unproblematisch.
Dr. Uta Weiß, MEW-Vorstandsvorsitzende sagt: „Die bis dato vorherrschende ideologisch motivierte einseitige Bevorzugung der Elektrifizierung im Straßenverkehr hat nun eine wichtige Korrektur erfahren. Wir begrüßen das ausdrücklich, allerdings sind noch weitere Kurskorrekturen erforderlich, um den Verkehrssektor effizient und effektiv zu defossilisieren. Die All-Electric Vorstellungen sind in einigen Bereichen nicht umsetzbar, stattdessen müssen technologieoffen pragmatische Lösungsansätze gewählt werden. Derzeit vorliegende Fehleinschätzungen und zu optimistische Grundannahmen müssen dabei durch eine realitätsnahe, faktenbasierte Betrachtung ersetzt werden.“
Die Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehr zum Schutz des Klimas hat höchste Priorität. Die ambitionierten Klimaschutzziele sind in diesem Sektor nur erreichbar, wenn tatsächlich alle Möglichkeiten zur Senkung der Emissionen ausgeschöpft werden. Daher müssen synthetische Kraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen (HVO) oder mit grünem Strom hergestellte Kraftstoffe schnell ausgebaut werden. Biokraftstoffe, die bereits heute jährlich rund 13 Mio. t CO2 einsparen, müssen gleichermaßen verstärkt genutzt werden. All dies betrifft nicht nur den Straßenverkehr, sondern ebenfalls schwer elektrifizierbare Bereiche wie die Schifffahrt und den Flugverkehr. Natürlich wird auch die Elektromobilität in den Anwendungen, wo dies sinnvoll ist wie im Stadtverkehr, seinen Beitrag zur Defossilisierung beitragen.
Während neue Infrastrukturen für Strom und Wasserstoff entstehen, sollten die bereits vorhandenen Systeme wie Tanklager und Tankstellen in die Klimaschutzprogramme einbezogen werden, und derart die CO2 Emissionen schneller und kosteneffizienter gesenkt werden. Auch hier sollte Pragmatismus gegenüber ideologischen Ansätzen vorherrschen.
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